Donnerstag, 26. September 2013, 18.00 Uhr

im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Str. 119, 13355 Berlin

Impulsreferat:
„Und Stalins Hand drückt ihm die Augen zu. Der 17. Juni 1953: Ursachen, Verlauf, Folgen“
Dr. Jens Schöne, Historiker, LStU Berlin

Teilnehmer der sich anschließenden Podiumsdiskussion sind:
Prof. Werner Gumpel, Prof. Karol Sauerland, Klaus Gronau und Günter Goßler

Eine Veranstaltung der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) e.V., gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Mit Unterstützung der Stiftung Berliner Mauer und des LStU Berlin.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dachverband der SED-Opfer zum Beschluss der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, keine Gesetzesinitiative zum Verbot kommunistischer Symbole zu starten

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat heute bekanntgegeben, dass sie auf eine Gesetzesinitiative zum Verbot kommunistischer Symbole verzichten will.

Der UOKG-Bundesvorsitzende, Rainer Wagner, teilte hierzu mit:
„Die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft bedauern es sehr, dass es nun doch nicht zu einer Gesetzesinitiative kommt. Denn die durch Haft und Zersetzung traumatisierten Opfer des Regimes werden durch das Zeigen der Symbole verhöhnt.

Es beleidigt all die Menschen aus der früheren DDR, welche für Freiheit und Demokratie gelitten haben. Und schlimmer noch: Viele Opfer sind durch die Stasi-Folter stark traumatisiert. Die Konfrontation mit den Symbolen der Peiniger kann die Traumata wiederbeleben und so vielfältige gesundheitliche Schädigungen hervorrufen.

Das Problem kann zwar durch die konsequente Ausschöpfung der bestehenden gesetzlichen Mittel verkleinert werden. Wir sehen aber die Schwierigkeit, dass die Entscheidungen hierfür zumeist auf kommunaler oder auf Landesebene getroffen werden. Dort fehlt es aber oft an dem politischen Willen zur Durchsetzung. Daher halten wir an unserer Forderung nach einem Verbot fest und appellieren an die Politik, das Thema weiter zu verfolgen.“

Am 31.08.2013 14:00 Uhr in Kneese (zwischen Ratzeburg und Gadebusch)

Einweihung eines Mahnmals für Grenzopfer, Ausstellung und Filmvorführung am 31. August in Kneese

Am Sonnabend, dem 31. August 2013 um 14.00 Uhr, wird bei Kneese am Schaalsee  ein Mahnmal zum Gedenken an Harry Weltzin und die unzähligen weiteren Grenzopfer eingeweiht. Das Denkmal entstand auf Initiative der Union der Opferverbände der kommunistischen Gewaltherrschaft (UOKG), der Gemeinde Kneese und weiterer Unterstützer.

Harry Weltzin starb bei seinem Fluchtversuch vor 30 Jahren am 4. September 1983 in der Nähe des Dorfes Kneese am Ostufer des Schaalsees an der innerdeutschen Grenze im Geschosshagel der Selbstschussanlagen.

Bei Einbruch der Dunkelheit ab etwa 20 Uhr zeigt der Filmclub Burgtheater Ratzeburg den Spielfilm „Die Todesautomatik“ über den Fluchthelfer Michael Gartenschläger, der den Einsatz der menschenverachtenden Selbstschussanlagen an der DDR-Staatsgrenze nachwies. Die Stasi lauerte Michael Gartenschläger an der Grenze auf und er wurde erschossen. Der Eintritt ist frei.

Im Gemeindehaus Kneese kann vom 31. August bis 30. September 2013 die Ausstellung „Die Mauer – eine Grenze durch Deutschland“ besichtigt werden.

Die Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Anne Drescher begrüßt das regionale Engagement: „Es ist wichtig, auch dezentral kleinere Gedenkorte zu sichern und im Bewusstsein der Bevölkerung als Teil unserer DDR-Geschichte zu verankern. Der grausame und sinnlose Tod von Harry Weltzin darf nicht vergessen werden.“

31.08.2013 bei Kneese (westlich von Schwerin, bei Gadebusch)

14.00 Gedenkveranstaltung, Einweihung des Denkmals

ca. 20.00 Spielfilm „Die Todesautomatik“

31.08.2013-30.09.2013 Gemeindehaus Kneese
Ausstellung „Die Mauer – eine Grenze durch Deutschland“

Mehr auf: www.landesbeauftragter.de

Eine Veranstaltung der UOKG und der LSTU in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Dachverband der SED-Opfer ist anlässlich des 25. Jahrestags der Erstürmung der Berliner Stasi-Zentrale Forderungen nach der Schließung der Stasi-Unterlagenbehörde entgegengetreten.

Der stellvertretende UOKG-Bundesvorsitzende Roland Lange sagte hierzu:
„ Der 15. Januar 1990 steht für ein Ereignis, bei dem sich die Bürger von der Gängelei durch die Stasi befreit haben. Die Bürger wollten wissen, was der Repressionsapparat über sie gespeichert hat.

Die Stasi-Unterlagenbehörde steht symbolisch für diesen Willen der Bürger. Sie ist ein Leuchtturm der Aufarbeitung und ein Symbol für den Sieg der Freiheit über die Diktatur.

Deshalb wollen wir die BStU als eigenständige und unabhängige Behörde erhalten. Ziel muss es sein, die BStU für die zukünftigen Aufgaben zu wappnen. Der Aktenzugang muss weiterhin sichergestellt und den Interessen einer nachwachsenden Generation angepasst werden. Auch die elektronische Rekonstruktion zerissener Stasi-Akten muss weiterentwickelt werden.“

UOKG sieht die LINKEN im Zugzwang

Die UOKG begrüßt den Vorstoß des Thüringer Landtagspräsidenten Christian Carius (CDU), einen bundesweiten Gedenktag für die Opfer des SED-Unrechts einzuführen. Der Opferdachverband schlägt als Datum den 17. Juni, den Tag des Volksaufstands 1953, vor. Der Gedenktag gäbe Anlass, an die Opfer der kommunistischen Diktatur zu erinnern, aber auch Mut für demokratischen Widerstand gegen totalitäre Tendenzen zu schöpfen. In Verbindung mit einem zentralen Mahnmal, das die Opferverbände seit Jahren fordern, würden die Opfer endlich eine öffentliche Anerkennung erhalten.

Rainer Wagner, der Bundesvorsitzende der UOKG und der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, kommentierte: „Bisher haben wir weder einen bundesweiten Gedenktag noch ein zentrales Mahnmal, wie in anderen europäischen Ländern. Wir brauchen eine aufrichtige Würdigung der Menschen, die sich aktiv für Demokratie und Freiheitsrechte gegen die kommunistische Diktatur eingesetzt haben.“

Die neue, von der LINKEN dominierte Landesregierung Thüringens erklärte, sich noch stärker als ihre Vorgänger für die Aufarbeitung des SED-Unrechts einzusetzen. Dazu Wagner: „Uns Opfern erscheint diese Zusage als unglaubwürdig. Erst wenn Bodo Ramelow sich kämpferisch sowohl für ein Mahnmal als auch für einen Gedenktag einsetzen würde, gewänne er an Glaubwürdigkeit. Ob die alten SED-Kader in seiner Umgebung eine tiefgreifende Aufklärung und Anerkennung der Opfer mittragen, stellen wir stark infrage.“

Die Opferverbände und ehemaligen DDR-Bürgerrechtler forderten in einem Aufruf die Errichtung eines zentralen Mahnmals für alle Opfer der kommunistischen Diktatur in Deutschland. Dieser Aufruf wurde am 4. November dem Bundestagspräsidenten Norbert Lammert übergeben und namhaften Persönlichkeiten unterschrieben, u.a.

von Marianne Birthler, Angelika Barbe, Heidi Bohley,
Rainer Eppelmann Freya Klier, Siegfried Reiprich und Karl-Wilhelm Fricke.

DOKUMENTATION

Weitere Informationen zur Initiative „Mahnmal für die Opfer des Kommunismus“ hier

Am Wochenende 6.-7. Juli 2013 findet in Berlin das nächste Verbändetreffen statt zum Thema „Gesundheitliche Folgen politischer Repression“ in der Gedenkstätte des Stasi-Museums, Ruschestr. 103, 10365 Berlin im Raum 418 (BStU-Projektwerkstatt). I diesem Zusammenhang gibt es auch eine Mitgliederversammlung der UOKG.

Aus dem Programm: Rechtsanwalt Thomas Lerche spricht am Samstag, 6.07.13, 13:00 Uhr zu „Ein Überblick zur neuen Klassifikation der Posttraumatischen Belastungsstörung“. Am Sonntag, 7.07.13 gegen 11:00 Uhr spricht der Psychotherapeut und Liedermacher Dr. Karl-Heinz Bomberg zu „Unsichtbare Wunden – Traumatisierungen durch politische Verfolgung in der SBZ/DDR“.

Das Projekt wird durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.