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Zwangsarbeit in der DDR – Carla Ottmann

Carla Ottmann wurde 1946 in Berlin geboren. Sie studierte in Leipzig Theaterwissenschaften und arbeitete anschließend an der Komischen Oper Berlin. 1978 wurde sie verhaftet und wegen Beihilfe zur Flucht ihrer Schwester zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, von denen sie 20 Monate im Frauengefängnis Hoheneck ableistete. Dort musste Carla Ottmann für das „Volkseigene Kombinat ESDA“ unter anderem in der Herstellung von Nylonstrümpfen arbeiten. Sie wurde in die DDR entlassen und konnte 1981 nach West-Berlin ausreisen.

Zwangsarbeit in der DDR – Falk Mrázek

Falk Mrázek ist 1960 in Radeberg geboren und in Bischofswerda aufgewachsen. 1975 stellten seine Eltern einen Ausreiseantrag, woraufhin ihm der Weg auf die EOS und zum Studium verwehrt wurde. Falk Mrázek unternahm deshalb 1978 einen demonstrativen Fluchtversuch am Brandenburger Tor und ließ sich von den Grenztruppen verhaften. Er wurde zu 14 Monaten Haft verurteilt, die er größtenteils im Strafvollzug Bitterfeld ableistete. Zunächst musste er im Kältewinter 1978/79 unter freiem Himmel Eisenbahnschwellen rücken, später wurde er in der Aluminiumgießerei eingesetzt. Im Juni 1979 schließlich entließ ihn die DDR im Zuge des Häftlingsfreikaufs in die Bundesrepublik.

Zwangsarbeit in der DDR – Cornelia Kurtz

Cornelia Kurtz wurde 1960 geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern lebte sie zunächst beim Vater, nach Konflikten mit der Stiefmutter suchte sie jedoch Kontakt zur leiblichen Mutter, deren neuer Mann sie aber missbrauchte. In der Folge blieb Cornelia Kurtz häufig der Schule fern und wurde daraufhin vom Vater an die DDR-Jugendhilfe übergeben. Sie kam zunächst ins Durchgangsheim Bad Freienwalde und anschließend in den Jugendwerkhof Burg. Dort musste sie im Schichtsystem in der Zwiebackproduktion arbeiten. Mit 18 Jahren wurde sie in die DDR entlassen.

Zwangsarbeit in der DDR – Frank Herrmann

Frank Herrmann wurde 1959 in Zittau geboren. Bereits im jugendlichen Alter ging er auf Distanz zur DDR und suchte den kontakt zu Kirchenkreisen. Im Juli 1983 versuchte Frank Herrmann, gemeinsam mit einem Freund über Ungarn nach Österreich zu fliehen. Die beiden wurden noch in der DDR bei einer Verkehrskontrolle festgenommen und zu 20 Monaten Haft verurteilt. In der Strafvollzugs-einrichtung Naumburg musste Frank Herrmann für den VEB Metallwaren (MeWa) in der Galvanik und als Stanzer arbeiten. Er wurde schließlich von der Bundesrepublik freigekauft.

Zwangsarbeit in der DDR – Thomas Drescher

Thomas Drescher wurde 1967 als Thomas Fiedler in Hennigsdorf bei Berlin geboren. Er absolvierte eine Lehre zum Tischler, aber bereits im jugendlichen Alter reifte in ihm der Entschluss, die DDR eines Tages zu verlassen. Im Januar 1989 versuchte er zusammen mit einem Freund, die Berliner Mauer bei Glienicke zu überwinden. Der Versuch scheiterte jedoch, Thomas Drescher wurde festgenommen und zu 15 Monaten Haft verurteilt. Er kam in die Strafvollzugseinrichtung Zeithain und musste im nahegelegenen Stahlwerk Riesa Zwangsarbeit leisten. Im Oktober 1989 kaufte ihn die Bundesregierung frei.

Zwangsarbeit in der DDR – Alexander Müller

Alexander Müller wurde 1969 in Bad Schlema geboren. Bereits früh eckte er in der Schule an und wurde 1980 von der DDR-Jugendhilfe in verschiedene Heime verbracht. Drei Jahre später schulten ihn die Behörden zwangsweise aus und er musste im Jugendwerkhof Burg eine Lehre als Schlosser beginnen. Später verbrachte er jeweils mehrere Monate im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau, wo er für verschiedene DDR-Betriebe arbeitete. Nach seiner Entlassung engagierte er sich 1989 in der DDR-Bürgerrechtsbewegung.

Zwangsarbeit in der DDR – Dieter Dombrowski

Dieter Dombrowski wurde 1951 in Berlin geboren und wuchs in einer katholischen Familie auf. Dombrowskis Mutter war bereits Mitte der 1960er Jahre nach West-Berlin ausgereist. 1974 erlitt sie einen Herzinfarkt, ihre in der DDR lebenden Kinder durften sie aber nicht besuchen. Dieter Dombrowski entschied sich daraufhin zur Flucht. Der Fluchtversuch scheiterte und Dombrowski wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Zuchthaus Cottbus musste er für VEB Pentacon Dresden Kameragehäuse stanzen und entgraten. Im Dezember 1975 kaufte die Bundesregierung ihn frei.

Zwangsarbeit in der DDR – Silvia Krause

Silvia Krause wurde 1957 in Greiz geboren und arbeitete als Physiotherapeutin. Nachdem sie gemeinsam mit ihrem Ehemann einen Ausreiseantrag gestellt hatte, wurde das Paar von den DDR-Behörden schikaniert. Nach mehreren Briefen und „Erklärungen“ wurden beide im Oktober 1988 verhaftet. Silvia Krause wurde zu 22 Monaten Haft verurteilt, die sie im Strafvollzug in Dessau ableisten sollte. Im Mai 1989 wurde sie von der Bundesregierung freigekauft.

Zwangsarbeit in der DDR – Birgit Schlicke

Birgit Schlicke wurde 1969 in Görlitz geboren und geriet bereits in ihrer Schulzeit in Konflikt mit der DDR. In Folge des Ausreiseantrages ihrer Eltern musste sie die Erweiterte Oberschule verlassen und wurde schließlich 1988 von der Staatssicherheit verhaftet. Nach sechs Monaten Untersuchungshaft wurde sie zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Frauenzuchthaus Hoheneck musste sie im Schichtsystem Bettwäsche nähen. Im November 1989 kam sie in Folge einer Amnestie frei und reiste in die Bundesrepublik aus.

Zwangsarbeit in der DDR – Anne Hahn

Anne Hahn wurde 1966 in Magdeburg geboren und gehörte in ihrer Jugend zur Punk-Szene der Stadt. Nach dem Verlust des Studienplatzes an der Humboldt-Universität zu Berlin versuchte sie mit einem Freund, im Rahmen eines Urlaubs in der Sowjetunion die Grenze zwischen der aserbaidschanischen Sowjetrepublik und Iran zu durchbrechen, um im Anschluss über die Türkei in den Westen zu gelangen. Beide wurden festgenommen und den DDR-Behörden übergeben. Anne Hahn wurde verurteilt und verbrachte insgesamt sechs Monate im Strafvollzug Hohenleuben, wo sie Bettwäsche nähen musste. Im November 1989 kam sie im Rahmen einer Amnestie frei.

Sowjetische Militärtribunale – Jochen Stern

In der Reihe „Zeitzeugen berichten“ lassen wir Menschen zu Wort kommen, die im Zuge der Teilung Europas und der kommunistischen Herrschaft Unrecht erlitten haben. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf Verurteilten der Sowjetischen Militärtribunale (SMT).

Jochen Stern wurde 1928 in Frankfurt (Oder) geboren und arbeitete zunächst als Lehrer. 1946 wurde er Mitglied der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD). Daraufhin wurde er 1947 verhaftet und ein Jahr später von einem Sowjetischen Militärtribunal zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach mehreren Jahren in der Justizvollzugsanstalt Bautzen II wurde er 1954 in die Bundesrepublik entlassen.

Sowjetische Militärtribunale – Dietrich Schopen

In der Reihe „Zeitzeugen berichten“ lassen wir Menschen zu Wort kommen, die im Zuge der Teilung Europas und der kommunistischen Herrschaft Unrecht erlitten haben. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf Verurteilten der Sowjetischen Militärtribunale (SMT).

Dietrich Schopen wurde 1931 in Holzhausen geboren und besuchte eine Oberschule in Schwerin. Aufgrund seines Engagements für die LDP wurde er 1950 verhaftet und anschließend von einem Sowjetischen Militärtribunal in Schwerin zu 25 Jahren Straflager verurteilt. Über verschiedene Stationen kam er ins sibirische Taischet. 1953 wurde er in die DDR entlassen, 1955 floh er in die Bundesrepublik.

Sowjetische Militärtribunale – Bodo Platt

In der Reihe „Zeitzeugen berichten“ lassen wir Menschen zu Wort kommen, die im Zuge der Teilung Europas und der kommunistischen Herrschaft Unrecht erlitten haben. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf Verurteilten der Sowjetischen Militärtribunale (SMT).

Bodo Platt wurde 1930 in Görlitz geboren und verbrachte seine Kindheit und frühe Jugend in Liegnitz/Legnica (Schlesien). Nach Kriegsende kehrte er nach Görlitz zurück, wo er 1948 verhaftet wurde. Wegen angeblicher Spionage und Zugehörigkeit zu einer faschistischen Organisation wurde er von einem Sowjetischen Militärtribunal zu 20 Jahren Arbeitslager verurteilt. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt im Speziallager Sachsenhausen wurde er nach Inta in der Sowjetunion transportiert und musste dort im Kohlebergbau arbeiten. Bodo Platt wurde 1955 aus dem Lager entlassen und kehrte 1956 in die Bundesrepublik zurück.

„Verronnene Zeit“ – Zweiter Bundeskongress politisch verfolgter Frauen in der SBZ und der DDR – 06.-08.10.2023

78. Jahrestag der Verlegung des sowjetischen Speziallagers Nr. 7 nach Sachsenhausen

Gedenkveranstaltung der Gedenkstätte und des
Museums Sachsenhausen in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e.V.

Gedenken zum DDR-Volksaufstand | 17. Juni 2023

Gedenkveranstaltung der Gedenkstätte Hohenschönhausen mit
Claudia Roth, Staatsministerin beim Bundeskanzler
Joe Chialo, Kultursenator Berlin
Dr. Helge Heidemeyer, Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der UOKG

Die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Führung durch das Menschenrechtszentrum / Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus mit Heide Schinowsky (Geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums Cottbus) und Dieter Dombrowski (Bundesvorsitzender der UOKG).

Traumabewältigung durch Kunst

Ausstellung „Mein Sport. Meine Seele. Meine Kunst.“ der Doping-Opfer-Hilfe e.V.
11.-13. November 2022 in der Villa im Olympiapark Berlin
Mehr Infos unter www.no-doping.org

Dieser Film enthält explizite Schilderungen der Haftbedingungen.
Diese enthalten unter anderem Beschreibungen körperlicher Gewalt, sexueller Übergriffe, Vergewaltigungen, erzwungener Schwangerschaftsunterbrechungen und Fehlgeburten.
Diese Schilderungen können bei Personen, die ähnliches erlebt haben oder sensibel auf diese Inhalte reagieren, Belastungen und negative Reaktionen hervorrufen.
Wir bitten Sie deshalb ausdrücklich abzuwägen, ob Sie diese Inhalte sehen wollen.

Verbändetreffen der UOKG | 05./06. November 2022 Projektvorstellung „DENKOrte“ von Manfred May (Mitglied im Beirat, Künstler und Kurator) Link zum Film über den DENKOrt Schmiedefeld: https://youtu.be/0c1mhOZtG_0

Verbändetreffen der UOKG | 05./06. November 2022
Gesprächsaustausch mit Dieter Dombrowski und Heide Schinowsky, Geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums Cottbus

Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung – Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der UOKG
Grußwort des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Tom Sello
Vorstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Erfurt-Andreasstraße durch Lorenz Pagés (Freiheit e.V.)

Campus-Kino – Filme in der Stasi-Zentrale
Einführung ins Thema mit Dieter Dombrowski, Vorsitzender der Union der
Opferverbände der Kommunistischen Gewaltherrschaft (UOKG e.V.)

Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung Dieter Dombrowski, UOKG-Bundesvorsitzender

Grußworte der Vizepräsidentin im Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv -, Alexandra Titze

Grußworte der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke

Die dreitägige Gedenkfahrt zum ehemaligen NKWD-Lager wurde auf deutscher Seite von der Initiativgruppe NKWD-Lager Tost/Oberschlesien, Sybille Krägel, sorgfältig geplant und bestens organisiert. Frau Krägel, seit 2015 Ehrenbürgerin der Stadt Tost wird in ihren Vorbereitungen durch den Deutschen Freundschaftskreis Tost e.V. (DFK), insbesondere durch Dorota und Michal Matheja sowie dem Bürgermeister von Tost Dr. Grzegorz Kupczyk und weiteren engagierten Bürgern tatkräftig unterstützt.

Bei strahlendem Sonnenschein fand am 11. Juni 2022 um 17 Uhr die Gedenkstunde für die ca. 3.000 verstorbenen Insassen des NKWD-Lagers Tost am Gedenkstein in der Nähe der Massengräber statt. Das NKWD-Lager hatte von Mai bis Mitte Dezember 1945 existiert. die Zahl der Insassen betrug ursprünglich 4.500 Menschen.

Wir, die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft setzen uns gemeinsam mit der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für ein zentrales Denkmal zur Mahnung und Erinnerung an die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft ein.

Die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft ist der Dachverband von mehr als 30 Opferverbänden, Menschenrechtsorganisationen und Aufarbeitungsinitiativen aus dem Osten und Westen Deutschlands. Das gemeinsame Ziel besteht darin, die Interessen der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft zu vertreten und die Erinnerung an deren Leid zu bewahren.