Flyer für die Veranstaltung zum Download hier!

Über die Jugendhäuser in der DDR ist wenig bekannt. Nicht einmal eine komplette Liste der Einrichtungen ist im Internet zu finden. Google verwechselt die Jugendhäuser regelmäßig mit den Jugendwerkhöfen. Die Hafterfahrungen reichen von Gewaltexzessen über erbarmungslose Ausbeutung in der Produktion bis hin zu einer akzeptablen Berufsausbildung. Die Opfergruppe beträgt mehrere Tausend junge Männer und Frauen. Sie haben ähnliche Folgen zu beklagen wie Insassen der Jugendwerkhöfe.

 Der Kongress soll informieren über

  • die Geografie der Jugendhäuser von 1952 bis 1989 (Orte, Zeiten, Charakteristiken, Dr. Christian Sachse/UOKG)
  • Neue Forschungsergebnisse voraussichtlich über die Jugendhäuser Halle Frohe Zukunft (Dr. Udo Grashoff), Hohenleuben (Stefanie Falkenberg), Torgau (angefragt: Dr. Elisabeth Kohlhaas)
  • Zeitzeugenberichte (voraussichtlich u.a. aus Hohenleuben, Frohe Zukunft und weitere)
  • Aktuelle Bewertungen in Rehabilitationsverfahren und ihre Chancen – Ass. jur. Martina Kegel (UOKG)
  • Orte der Erinnerung schaffen – JH Hohenleuben (Stefanie Falkenberg, Projekt „Denkorte“ ThSK) und JH Torgau (angefragt Dr. Elisabeth Kohlhaas)
  • Jugendhaft in der DDR und heute – ein Vergleich (N.N. angefragt)
  • Film „Verriegelte Zeit“ und anschließendes Autorengespräch mit Regisseurin Sibylle Schönemann

Moderation: Isabel Fannrich-Lautenschläger (Journalistin, Deutschlandfunk)

Mit dieser Veranstaltung wollen wir dazu beitragen, die Jugendhäuser bekannt zu machen, um bei Gerichten, Behörden und in der Öffentlichkeit mehr Verständnis zu erreichen.

Ort: Erfurt, Augustinerkloster

Zeit: 14. Oktober 2023 von 10.30 Uhr  bis 18.30 Uhr

Die Teilnahme ist kostenlos.

 

Hier geht es zur Anmeldung. Klick. (21. Oktober 2023: Link entfernt)

Vollständige Adresse: https://www.uokg.de/xxxx (21. Oktober 2023: Link entfernt)

Sie erhalten nach einigen Tagen eine Bestätigung der Anmeldung.

Hinweis 1: Für Vereine und Initiativen sowie Institutionen aus dem Bereich „Aufarbeitung der SED-Diktatur“ gibt es die Möglichkeit, eigene Materialien zu präsentieren. Wir bitten um vorherige Information.

Hinweis 2: Ausführliche Beratungen sind auf derartigen Tagungen nicht möglich. Wir vermitteln aber kurzfristige Gesprächsangebote und Kontakte.

Hinweis 3: Im April 2022 wurde in 3sat der Dokumentarfilm von Steffi Lischke »Verlorene Kindheit – weggesperrt in der DDR« ausgestrahlt. Er kann aus Kostengründen leider nicht in der Veranstaltung gezeigt werden.

Mit freundlichen Grüßen und in Erwartung baldigen Kontakts

Ihr Dr. Christian Sachse (UOKG),

Ihre Stefanie Falkenberg (Projekt „Denkorte“)

Rückfragen unter: jugendhaus@uokg.de (21. Oktober 2023: Adresse abgeschaltet, bitte nutzen Sie für Rückfragen die Kontaktadresse der UOKG)

 

Am 22. Mai 2023 fand bereits das 8. Verbändetreffen mit Brandenburgs Ministerpräsident Woidke im Brandenburg-Saal der Staatskanzlei in Potsdam statt. Der Ministerpräsident betonte gleich zu Beginn, die Wichtigkeit des regelmäßigen Austausches mit den Verbänden und Initiativen für die Landesregierung und sicherte den anwesenden Opferverbänden weitere Unterstützung bei der Aufarbeitung zu. Bei der Aufarbeitung dürfe es keinen Schlussstrich geben.

Die Brandenburger Aufarbeitungsbeauftragte Maria Nooke sprach sich dafür aus, das Gedenken an die Opfer der sowjetischen Speziallager zu stärken. Es ist wichtig die Initiativgruppen vor Ort unterstützen. Auch die Internierungsgründe müssen weiter erforscht werden. In einem ersten Schritt werden der Gedenkort Jamlitz sowie die Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße in Potsdam in die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten integriert. Damit wird die herausgehobene Bedeutung, die beide authentischen Orte in der Erinnerungskultur des Landes haben, unterstrichen und deren überregionale Wahrnehmung erhöht.

Der Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Dieter Dombrowski, verwies in seinem Redebeitrag auf die Unzufriedenheit, die es bei Familien der Opfer sowjetischer Speziallager gebe. Kritisch sehe er, dass das Gedenken an Tausende Opfer in Speziallagern der Sowjets nicht ausreichend gewürdigt werde.

(Foto: Staatskanzlei Brandenburg / Kai Dietrich)

Der Südwestrundfunk beleuchtet in seiner neuesten Folge der Reihe „SWR2 Glauben“ die Situation im Frauenzuchthaus Hoheneck. Rund 8.000 Frauen saßen zu DDR-Zeiten als politische Häftlinge in dem Gefängnis ein. Der Alltag war geprägt von Zwangsarbeit, Hunger und Schlägen.

 

Mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall entsteht im ehemaligen DDR-Frauengefängnis Hoheneck eine Gedenkstätte. Die Geschichten von etwa 8.000 politisch verfolgten Frauen bekommen damit endlich eine Heimat. Sie saßen ein, im berüchtigten roten Ziegelbau, der „Mörderburg“, weil sie in den Westen wollten und fanden sich wieder in einem Alltag aus Zwangsarbeit, Schlafmangel, Hunger und permanenter Bespitzelung.
Ein Trauma, das viele frühere Inhaftierte bis heute verfolgt. Manche Frauen sind unter den unwürdigen Haftbedingungen fast zerbrochen. Andere fanden Halt im Glauben.

Die Sendung können Sie in der Mediathek des SWR hören:

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/die-frauen-von-hoheneck-glaube-hinter-gittern-swr2-glauben-2023-05-07-100.html

 

 

 

 

 

 

 

Am 5. und 6. Mai fand die 34. Gedenkveranstaltung der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf / Speziallager Nr. 5 e.V. auf dem Waldfriedhof Halbe und der Gedenkstätte Ketschendorf in Fürstenwalde statt. Die Initiativgruppe empfing auf beide Tage verteilt rund 50 Teilnehmer. An beiden Tagen waren Zeitzeugen, ehemalige Inhaftierte des Lagers und auch Nachkommen von Inhaftierten anwesend. Neben dem Bundesvorsitzender der UOKG, Dieter Dombrowski konnte die Initiativgruppe Vertreter der Stadt Fürstenwalde, dem Landkreis Oder-Spree, der LAkD und dem Volksbund der Kriegsgräberfürsorge begrüßen. Die nächste Gedenkveranstaltung wird am 3. Mail 2024 in Halbe und am 4. Mai 2024 in Fürstenwalde stattfinden.

(Nähere Informationen erhalten sie unter https://sln5.de)

Der Zweite Bundeskongress politisch verfolgter Frauen in der SBZ/DDR wird vom 6. bis 8. Oktober 2023 im Livestream übertragen

Der Kongress findet in den Räumlichkeiten der Franckeschen Stiftungen in Halle statt und wird im Livestream übertragen.

Der Livestream am 8. Oktober startet um 09:00 Uhr unter diesem Link:

https://youtube.com/live/ZpjkSqyNcNc?feature=share

Das aktuelle Programm finden Sie im Programmflyer weiter unten.

Der 2. Bundeskongress politisch verfolgter Frauen in der SBZ/DDR wird vom 6. bis 8. Oktober 2023 in den Räumlichkeiten der Franckeschen Stiftungen in Halle stattfinden.

Unser vorläufiges Programm beinhaltet folgende Themen:

  • Vorstellung von DDR-Frauengefängnissen (Roter Ochse, Hohenleuben)
  • Widerstand von Frauen
  • Traumafolgestörungen
  • Zersetzung
  • Paragraph 249 StGB der DDR
  • Resilienz / Widerstandsfähigkeit
  • Schaffung von Netzwerken für betroffene Frauen
  • UOKG-Projekt „Vergessene Kinder“

Zusätzlich wird es möglich sein an einer Führung wahlweise durch die Gedenkstätte Roter Ochse oder die Franckeschen Stiftungen teilzunehmen.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen oder persönliches Kennenlernen.

Für Anmeldungen und weitere Fragen ist Projektkoordinatorin Elske Brault zuständig. Sie erreichen Sie unter der Nummer 0152 07911934 oder der E-mail-Adresse kongress.halle@uokg.de.

Bitte nutzen Sie für die Anmeldung das folgende Formular: