An die Opfer des sowjetischen Speziallagers im vorherigen KZ Sachsenhausen ist am Wochenende mit mehreren Veranstaltungen erinnert worden. An einer Gedenkfeier mit anschließender Kranzniederlegung nahm unter anderem die SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke und der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft Dieter Dombrowski, teil.

Zum Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes erinnern wir an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus. Das Europäische Parlament hat den Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes 2009 zum Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus erklärt. An diesem Tag im Jahr 1939 – kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges – unterzeichneten das Dritte Reich und die Sowjetunion ein Abkommen, das als Hitler-Stalin-Pakt in die Geschichte einging. Es markierte für Millionen von Menschen den Beginn einer Tragödie. Auch in diesem Jahr organisiert das Europäische Netzwerk Erinnerung und Solidarität (ENRS) unter dem Motto „23. August. Gedenke“ eine internationale Aufklärungskampagne, deren Ziel es ist, den europäischen Bürgern von heute die Bedeutung der Ereignisse von damals näherzubringen. In den drei baltischen Staaten ist der 23. August nicht nur mit der Erinnerung an die jahrzehntelange Diktatur verknüpft, sondern auch mit deren Ende: Zum 50. Jahrestag des Nichtangriffspaktes bildeten die Menschen eine rund 600 Kilometer lange Menschenkette durch Lettland, Litauen und Estland. Der „Baltische Weg“ war ein wichtiges Signal auf dem Weg zu Freiheit und nationaler Selbstbestimmung. Die diesjährige Kampagne wird von dem Krieg in der Ukraine überschattet, einer Tragödie die Hunderttausende von Menschen betrifft, denen durch den russischen Aggressor Leid zugefügt wird, die ermordet, gefangen genommen, beraubt und in die Flucht getrieben werden.

Im Rahmen des UOKG-Verbändetreffens wurden die Mitglieder zunächst in einem öffentlichen Teil von der Vizepräsidentin des Bundesarchivs Frau Alexandra Titze und der Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag Frau Evelyn Zupke begrüßt. Im Anschluss richteten die Mitglieder Fragen an die beiden Rednerinnen, wobei überwiegende der Jahresbericht (Drs. 20/2220) der Opferbeauftragten im Fokus stand. Danach folgten Filmbeiträge der UOKG zur Errichtung eines Mahnmals für die Opfer Kommunistischer Gewaltherrschaft und einer Gedenkfahrt zum ehemaligen NKWD Lager nach Tost/ Oberschlesien. Beide Filme sind auf YouTube unter UOKGNews abrufbar. In der anschließenden ordentlichen Mitgliederversammlung folgte ein Tätigkeitsbericht des Bundesvorsitzenden und der Finanzbericht unseres Schatzmeisters. Im Anschluss hatten die Mitgliedsverbände die Gelegenheit über ihre ehrenamtliche Arbeit zu berichten. Einstimmig hat sich die Mitgliederversammlung abschließend für eine (Teil-) Umbenennung der Zimmerstraße in Berlin in Peter-Fechter-Straße ausgesprochen. Eingebracht wurde der Antrag vom Forum zur Aufklärung und Erneuerung e.V.

69 Jahre ist es her, als nur sowjetische Panzer der SED-Diktatur das Überleben sicher konnten. Am 17. Juni 1953 versammelten sich in fast allen Städten der DDR hundert-tausende Demonstranten. Die Forderungen waren vielfältig, sowohl wirtschaftlicher wie auch politischer Natur, vor allem war es aber die Forderung nach Demokratie, die das Volk begehrte. Nach Ansicht der SED-Oberen in Person von dem Ministerpräsidenten Otto Grotewohl sei der Aufstand jedoch „das Werk von Provokateuren und faschistischen Agenten ausländischer Mächte und ihrer Helfershelfer aus deutschen kapitalistischen Monopolen“ gewesen.

Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 forderte mehrere dutzend Leben und zog mehr als 10.000 Verhaftungen nach sich. Es wurden mehrere Todesstrafen verhängt und vollstreckt.

Wie jedes Jahr fanden in Berlin Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 statt.

Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG):

„Der 17. Juni steht wie kaum ein anderes Datum für Demokratie. Der Tag ist bis heute ein Zeichen für den Wunsch nach demokratischer Selbstbestimmung. Unsere Gedanken sind bei allen Opfern und den Hinterbliebenen.“

Für die Mitarbeit in unserer Geschäftsstelle in Berlin suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt (spätestens zum 1. August 2022) eine/n

Bildungsreferent*in (d/m/w)

Arbeitszeit: Teilzeit (30 Stunden); unbefristet

Ihre Aufgaben:

  • Der Fokus der Tätigkeit liegt auf der historisch-politischen Bildungsarbeit
  • Entwicklung von Bildungsangeboten des Verbandes sowie der inhaltlichen Vorbereitung und Betreuung von Veranstaltungen und Ausstellungen
  • Unterstützung von Bildungsangeboten unserer Mitgliedsverbände
  • Erstellen von Lehrangeboten zum Thema SED-Diktatur für Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen
  • Vorbereitung einer neuen UOKG-Wanderausstellung
  • die Betreuung unserer Webseite und Erstellung unseres Newsletters

Ihr Profil:

  • Studium bzw. Ausbildung im Bereich Medien-, Politik- oder Kommunikationswissenschaften
  • Professionelle Erfahrungen im Umgang mit und der Steuerung von Social-Media -Aktivitäten
  • Interesse an den Themenbereichen des Verbandes
  • Hohes Maß an Organisationsgeschick, Selbständigkeit, Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Teamfähigkeit
  • Sicheres Auftreten und Kommunikationsstärke
  • Ausgezeichnete redaktionelle und sprachliche Fähigkeiten bei der Vermittlung von Bildungsinhalten

Wir bieten:

  • einen spannenden Arbeitsplatz und abwechslungsreiche Aufgaben
  • ein kleines, engagiertes Team mit flachen Hierarchien
  • einen Arbeitsplatz in einer pulsierenden Stadt mit hoher Lebensqualität sowie vielfältige Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie flexible Arbeitszeiten (Homeoffice)
  • eine Vergütung in Anlehnung an TVöD (E 10 mit entsprechender Erfahrungsstufe)

Bewerbungsfrist: 15. Juli 2022; per E-Mail an info@uokg.de

Ansprechpartnerin für Rückfragen: Antje Zumdick zumdick@uokg.de

Vor 70 Jahren, am 26. Mai 1952, wurde die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland gezogen, ein fünf Kilometer breiter Grenzstreifen entstand. Aktion „Ungeziefer“ hieß die erste Räumungsaktion im Sperrgebiet, eine zweite folgte im Jahr 1961. Ernst Otto Schönemann, Mitglied im Vorstand der UOKG e.V., berichtete in der Märkischen Allgemeine und auf einer Gedenkveranstaltung in Lenzen über seine traumatischen Erlebnisse.