Anlässlich des Mauerbaus vor 62 Jahren erklärt Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG):

„Es ist wichtig diesen Akt der Unmenschlichkeit als ständige Mahnung zu verstehen und dies vor allem nachwachsenden Generationen zu vermitteln.“

An der Berliner Mauer starben zwischen 1961 und 1989 nach Angaben der Stiftung Berliner Mauer mindestens 140 Menschen. Insgesamt geht die Stiftung von etwa 650 Todesopfern an der innerdeutschen Grenze aus.

Mit zahlreichen Veranstaltungen wird am 13. August 2023 an den Tag des Mauerbaus am 13. August 1961 erinnert. An der zentralen Gedenkstätte an der Bernauer Straße sind zum Jahrestag ist unter anderem eine Andacht in der Kapelle der Versöhnung und Kranzniederlegungen geplant.

Teilnehmen werden neben Stiftungsdirektor Axel Klausmeier und Zeitzeugen unter anderem der Berliner Bürgermeister und der Bundesvorsitzende Dieter Dombrowski.

Einladung zum Gedenken an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus am 23. August in Potsdam

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des Gedenkstättenvereins und des Vereins MEMORIAL Deutschland, liebe Freundinnen und Freunde, 

die Vereine Gedenk- und Begegnungsstätte eh. KGB-Gefängnis und MEMORIAL Deutschland werden den „Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus“ am 23. August 2023 begehen.

Wir laden Sie herzlich ein, anlässlich dieses Gedenktages mit uns am Gedenken teilzunehmen.

I.E. Botschafterin der Republik Lettland Alda Vanaga ist unserer Einladung gefolgt und wird über „Die Folgen der sowjetischen und nationalsozialistischen Besatzung auf das Schicksal Lettlands“ sprechen.

Dieser Gedenktag mahnt uns immer wieder, für Demokratie, Freiheit und gegen jegliche Gewaltherrschaft in ganz Europa zu kämpfen.

23. August 2023 um 18:00 Uhr
am ehemaligen KGB-Gefängnis
Leistikowstraße1, 14469 Potsdam
anschließend um 18.30 Uhr
im Saal des Gärtnerhauses der Villa Lepsius
Große Weinmeisterstraße 45a, 14469 Potsdam

Mit vielen Grüßen

Gisela Rüdiger und Dr. Anke Giesen

Das Programm entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Flyer.

Download Flyer

Der Otto-Konzern soll DDR-Kameras vertrieben haben, die zum Teil durch Zwangsarbeit in Gefängnissen gefertigt worden sind. Dies geht aus einem Bericht der SED-Opferbeauftragten hervor. MDR Investigativ ist der Spur der Fotoapparate gefolgt.

Mehr zu diesem und anderen Themen sehen sie am Dienstag (4.7.2023) um 21:45 Uhr bei FAKT im Ersten.

https://www.tagesschau.de/investigativ/mdr/ddr-zwangsarbeit-kameras-100.html

Rund um den 17. Juni hatten die Mitglieder der UOKG die Gelegenheit an zahlreichen Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Volksaufstandes teilzunehmen. Bereits am 16. Juni waren  sie zur Gedenkstunde vor dem Deutschen Bundestag geladen. Der Bundespräsident Dr. Frank Walter Steinmeier betonte in seiner Rede: „Der 17. Juni ist ein Tag des Stolzes auf die Menschen in der damaligen DDR, die gegen die Diktatur aufbegehrten. Ein Tag der Freude über unsere in Freiheit und Vielfalt geeinte Republik, die 1989 Wirklichkeit wurde“. Die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hob hervor, dass bis heute ein zentraler Gedenkort für die Opfer der SED-Diktatur und den Widerstand gegen die kommunistische Gewaltherrschaft fehle. Auf die Errichtung eines solchen Mahnmals hatte sich der Bundestag bereits in der letzten Wahlperiode verständigt, bis zuletzt blieb jedoch die Standortfrage unbeantwortet. Eindringlich appellierte Bas daran, ein gesamtdeutsches, gemeinsames Verständnis der Freiheitskämpfe von 1953 zu entwickeln. Seit der Wiedervereinigung habe man die Chance dazu – „wir sollten diese Chance stärker nutzen“, sagte sie. Im Anschluss an die Ansprache der Bundestagspräsidentin führte Evelyn Zupke,SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, durch vier Augenzeugenberichte von Siegfried Keil, Helfried Dietrich, Karin Sorger undFrank Nemetz, die einen unmittelbaren Eindruck über die Geschehnisse gaben. Auf die Zeitzeugenberichte folgte ein zeitgenössischer Tonmitschnitt einer Betriebsversammlung des Elektromotorenwerks in Wernigerode am 18. Juni 1953. Die Aufzeichnung der Belegschaftsversammlung im Werk spiegelt die hitzigen Debatten und Emotionen als ein einzigartiges Zeitdokument.

Am 17. Juni schloss sich nach der Kranzniederlegung der Vereinigung der Opfer des Stalinismus am Steinplatz, die zentrale Gedenkveranstaltung der Bundesregierung am Mahnmal für die Opfer des Volksaufstandes auf dem Friedhof Seestraße in Berlin-Wedding an. Zum Schluss trafen sich Mitglieder zu einer Gedenkfeier mit der Kulturstaatsministerin Claudia Roth und dem Berliner Kultursenator Joe Chialo in der Gedenkstätte Hohenschönhausen.

In der abschließenden ordentlichen Mitgliederversammlung der UOKG am 18. Juni folgte ein Tätigkeitsbericht des Bundesvorsitzenden und der Finanzbericht unseres Schatzmeisters. Im Anschluss hatten die Mitgliedsverbände die Gelegenheit über ihre ehrenamtliche Arbeit zu berichten.

Gemeinsam mit der Kulturstaatsministerin Claudia Roth und dem Berliner Kultursenator Joe Chialo  gedachten Mitglieder der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft der Opfer des Volksaufstandes.

Rund eine Million Menschen demonstrierten am 17. Juni 1953 in der ganzen DDR gegen das SED-Regime. Sie brachten ihre Unzufriedenheit über die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse zum Ausdruck und verlangten bessere Lebensbedingungen, die Freilassung politischer Häftlinge, freie Wahlen und die Einheit Deutschlands. Mit Hilfe sowjetischer Panzer schlug das SED-Regime die Demonstrationen blutig nieder. 55 Menschen wurden getötet, 15.000 verhaftet, viele zu häufig mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Allein in Hohenschönhausen wurden im Zusammenhang mit dem Volksaufstand fast 400 Menschen inhaftiert.

Am 15. Juni 2023 wurde dem Mitglied der UOKG e.V. der Lagergemeinschaft Workuta / GULag Sowjetunion der Karl-Wilhelm-Fricke-Preis überreicht. Mit der Verleihung soll die „jahrzehntelange herausragende Aufklärungsarbeit und den Einsatz für den Schutz der Demokratie der hier engagierten Männer und Frauen“ gewürdigt werden, so die Jury. Die Laudatio hielt Irina Scherbakowa, Gründungsmitglied der ersten russischen Nichtregierungsorganisation „Memorial“. Die Dankesrede hielt der Sprecher der Lagergemeinschaft Workuta Stefan Krikowski.

Die Dankesrede ist nachzulesen auf https://www.workuta.de/aktuelles/index.html. Hier sind auch einige Foto-Impressionen festgehalten.

Hier finden Sie die Links zum Vorstellungsfilm über die Lagergemeinschaft Workuta / GULag Sowjetunion sowie zur kompletten Veranstaltung. Sie sind in der Mediathek der Bundesstiftung SED-Aufarbeitung zu finden.

Vorstellungsfilm

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/mediathek/karl-wilhelm-fricke-preis-2023-hauptpreis-lagergemeinschaft-workutagulag-sowjetunion

Gesamte Veranstaltung mit allen drei Preisträgernhttps://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/mediathek/verleihung-des-karl-wilhelm-fricke-preises-2023