Ministerpräsident Dietmar Woidke hat am 14. September 2023 im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bundesverdienstorden an fünf Persönlichkeiten überreicht, die sich in oder um das Land Brandenburg besonders verdient gemacht haben.

Dieter Dombrowski ist Vorsitzender des Vereins Menschenrechtzentrum Cottbus e. V. und Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände der kommunistischen Gewaltherrschaft (UOKG) und hat für seine Verdienste das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. 1974 in der DDR wegen „ungesetzlichen Grenzübertritts“ zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, saß er u.a. 16 Monate im Stasi-Gefängnis Cottbus. Anschließend reiste er nach West-Berlin aus und engagierte sich fortan für Menschenrechte. Nach dem Fall der Mauer zog er nach Rathenow, wurde Landrat und war 1999 bis 2019 Landtagsabgeordneter. 2007 gründete Dieter Dombrowski mit Mitstreitern den Verein Menschenrechtszentrum Cottbus e. V., um aus dem ehemaligen Zuchthaus Cottbus einen Ort der Demokratie und Aufarbeitung zu schaffen. Seit 2015 ist er zudem Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, des Dachverbandes von 40 Initiativen für Opfer der SED-Diktatur. Er wirkt in Gremien von Gedenkstätten mit und hilft ferner bei der Integration von Geflüchteten.

Foto: Staatskanzlei Brandenburg

Mit einer Gedenkstunde auf dem Waldfriedhof haben am 9. September 2023 das Brandenburgische Kulturministerium und die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft an die Opfer des sowjetischen Speziallagers Nr. 6 in Jamlitz erinnert. „Wir erinnern an das unermessliche Leid der Häftlinge und gedenken den Opfern, die die Lagerhaft in Jamlitz nicht überlebt haben“, so der Bundesvorsitzende Dieter Dombrowski anlässlich der Gedenkstunde. Jamlitz ist ein Ort mit erschütternder zweifacher Geschichte, die lange nicht thematisiert wurde.

In Jamlitz hatte die SS im November 1943 das Außenlager Lieberose des KZ-Sachsenhausen mit direkter Anbindung an das Vernichtungslager Auschwitz errichten lassen. Bis 1945 mussten dort rund 10.000 Menschen, vorwiegend Juden aus den besetzten europäischen Ländern, Zwangsarbeit leisten. Ab September 1945 nutze die Rote Armee Jamlitz als Speziallager Nr. 6 zur Inhaftierung von deutschen, polnischen und sowjetischen Staatsbürgern. Unter den etwa 10.300 Häftlingen bis April 1947 waren auch viele Funktionäre der Nationalsozialisten, rund 3400 Inhaftierte starben an Hunger und Krankheiten.

Der Mitteldeutsche Rundfunk sucht DDR-Zeitzeuginnen zu den im Volksmund „Tripperburgen“ genannten venerologischen Stationen. Für ein großes Reportageprojekt sucht der Sender Zeitzeuginnen, die aus ihren Erfahrungen erzählen können. Melden Sie sich gern für ein Kennenlerngespräch unter next-recherche@mdr.de oder unter der 03413006723. Das Thema wird von einem Team aus MDR-Journalistinnen betreut. Das Anliegen des Senders ist es, mit dem Reportageprojekt das Kapitel der venerologischen Stationen in der DDR aufzuarbeiten und für dieses Thema zu sensibilisieren.

Am Freitag, den 18. August 2023 wurde auf Einladung von Memorial Deutschland die Gedenktafel „Letzte Adresse“ in Erinnerung an den Arzt und Mikrobiologen Wolfgang Waterstraat an seiner letzten Wohnadresse in der Karl-Marx-Straße 196, Berlin-Neukölln angebracht. Sie ist in Berlin die zweite und bundesweit die siebte Gedenktafel „Letzte Adresse“. Waterstraats Tochter war mit ihrer Familie aus Frankfurt/Main angereist. Auch der Bundesvorsitzende Dieter Dombrowski war der Einladung von Memorial Deutschland gefolgt.

Waterstraat wurde am 28. August 1951 am S-Bahnhof Ostkreuz verhaftet und am 17. Januar 1952 von einem Sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt. Am 2. April 1952 wurde er in Moskau erschossen. Die Rehabilitation von Wolfgang Waterstraat durch die russische Militärstaatsanwaltschaft erfolgte am 4. August 1993.

Anlässlich des Mauerbaus vor 62 Jahren erklärt Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG):

„Es ist wichtig diesen Akt der Unmenschlichkeit als ständige Mahnung zu verstehen und dies vor allem nachwachsenden Generationen zu vermitteln.“

An der Berliner Mauer starben zwischen 1961 und 1989 nach Angaben der Stiftung Berliner Mauer mindestens 140 Menschen. Insgesamt geht die Stiftung von etwa 650 Todesopfern an der innerdeutschen Grenze aus.

Mit zahlreichen Veranstaltungen wird am 13. August 2023 an den Tag des Mauerbaus am 13. August 1961 erinnert. An der zentralen Gedenkstätte an der Bernauer Straße sind zum Jahrestag ist unter anderem eine Andacht in der Kapelle der Versöhnung und Kranzniederlegungen geplant.

Teilnehmen werden neben Stiftungsdirektor Axel Klausmeier und Zeitzeugen unter anderem der Berliner Bürgermeister und der Bundesvorsitzende Dieter Dombrowski.

Einladung zum Gedenken an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus am 23. August in Potsdam

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des Gedenkstättenvereins und des Vereins MEMORIAL Deutschland, liebe Freundinnen und Freunde, 

die Vereine Gedenk- und Begegnungsstätte eh. KGB-Gefängnis und MEMORIAL Deutschland werden den „Europäischen Tag des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus“ am 23. August 2023 begehen.

Wir laden Sie herzlich ein, anlässlich dieses Gedenktages mit uns am Gedenken teilzunehmen.

I.E. Botschafterin der Republik Lettland Alda Vanaga ist unserer Einladung gefolgt und wird über „Die Folgen der sowjetischen und nationalsozialistischen Besatzung auf das Schicksal Lettlands“ sprechen.

Dieser Gedenktag mahnt uns immer wieder, für Demokratie, Freiheit und gegen jegliche Gewaltherrschaft in ganz Europa zu kämpfen.

23. August 2023 um 18:00 Uhr
am ehemaligen KGB-Gefängnis
Leistikowstraße1, 14469 Potsdam
anschließend um 18.30 Uhr
im Saal des Gärtnerhauses der Villa Lepsius
Große Weinmeisterstraße 45a, 14469 Potsdam

Mit vielen Grüßen

Gisela Rüdiger und Dr. Anke Giesen

Das Programm entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Flyer.

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