UOKG begrüßt EU-weite Initiative der estnischen Regierung zur Verfolgung kommunistischer Verbrechen  

Der estnische Justizminister hatte am Sonntag anlässlich des 23. Augusts, dem Gedenktag für die Opfer des Totalitarismus, einen EU-weiten Runden Tisch zur Verfolgung kommunistischer Verbrechen initiiert. Die Initiative geht zurück auf den Aufruf der Plattform für das Gedächtnis und Gewissen Europas, ein internationales Tribunal zur Verfolgung kommunistischer Verbrechen zu errichten.

Der nationalsozialistische Vernichtungskrieg brachte die kommunistische Gewaltherrschaft auch nach Deutschland. Hunderttausende Zivilpersonen östlich der Oder und Neiße und in der sowjetisch besetzten Zone (SBZ) wurden zu Opfern stalinistischer Terrormaßnahmen. Viele überlebten die Deportation zur Zwangsarbeit in die Gulags, die politischer Justiz, die Aburteilung durch sowjetische Militärtribunale und die Internierung in sowjetischen Speziallager ohne individuelle Schuldfeststellung nicht. Die Überlebenden leiden bis heute unter den Folgen harter Haft- und Arbeitsbedingungen, Folter und Mangelernährung.

Die meisten Täter, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verübt haben, konnten sich jeglicher Verantwortung entziehen. Die UOKG versteht die juristische Verfolgung der kommunistischen Täter als wichtigen Beitrag zur europäischen Versöhnung.

Wir verneigen uns in ehrendem Gedenken auch vor den Opfern des Nationalsozialismus.

Zu unserem Kongress
„Verdrängter Terror: Sowjetische Spezial- und Internierungslager. 70 Jahre danach“ am 10. Oktober in der Gedenkstätte Berliner Mauer laden wir Sie herzlich ein.