22. Nov. Bericht vom Verbändetreffen der UOKG am 8. & 9. November 2025
Am Wochenende des 8. und 9. November 2025 fand in der Geschäftsstelle der UOKG das zweite herbstliche Verbändetreffen statt. Insgesamt nahmen 33 stimmberechtigte Vertreterinnen und Vertreter teil. Die hohe Beteiligung unterstreicht den intensiven Austausch und die lebendige Zusammenarbeit innerhalb der UOKG.
Ein zentrales Thema war der bundesweite Härtefallfonds. Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, stellte die fertiggestellten Richtlinien vor und stand den Teilnehmenden anschließend für Fragen zur Verfügung. Die Gespräche zeigten erneut, wie wichtig dieses Thema für viele Betroffene ist und wie groß der Informationsbedarf bleibt.
Darüber hinaus gab es eine Reihe von Berichten aus den Verbänden, die deutlich machten, wie vielfältig das Engagement in den Mitgliedsorganisationen ist und welche Herausforderungen und Projekte die Arbeit derzeit prägen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung fanden auch die Vorstandswahlen statt. Der bisherige Vorstand wurde vollständig in alter Besetzung wiedergewählt, was von den Teilnehmenden als Ausdruck von Stabilität und Vertrauen gewertet wurde.
Ein kultureller Höhepunkt war die Aufführung des performativen Konzerts „Ich bin mir selber fremd geworden“, gefolgt von einem eindrucksvollen Gespräch mit der Zeitzeugin Konstanze Helber. Das MusikTheater-Kollektiv „Schatz & Schande” und das Ensemble „Neue Kammer” setzten sich dafür mit dem geschehenen Unrecht im ehemaligen Frauengefängnis Hoheneck auseinander und es entstand eine gewagte, neuartige Form der Erinnerungskultur.
Außerdem wurde der Film „The Spies Among Us“ gezeigt, der weitere Impulse für Gespräche bot und viele Teilnehmende nachhaltig berührt hat. Das Eintauchen in die eigene Familiengeschichte bringt Peter Keup, politischer Häftling der DDR und heute Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der UOKG, an einen Tisch mit dem einst hochrangigen Mitarbeiter des MfS und späteren Chef des Amts für Verfassungsschutz der DDR Heinz Engelhardt. Eine der seltenen Täter-Opfer-Begegnungen offenbart die Mechanismen von Überwachungsstaaten und dekonstruiert die Mindsets der Funktionsträger.
Insgesamt war das Treffen geprägt von offener Atmosphäre, guten Gesprächen und dem gemeinsamen Willen, die Arbeit der Verbände weiter zu stärken. Dafür gilt allen Teilnehmenden Dank. Das nächste Verbändetreffen findet voraussichtlich am Wochenende vom 19. bis 21. Juni ‘26 wie gewohnt über zwei Tage statt.








