Edition der Ebert-Stiftung und des Stasi-IMs Dr. Thomas Reichel: „Erinnerung an eine rote Hochburg“

Eine am 5. Mai 2012 in Brandenburg an der Havel bevorstehende Buchvorstellung „Erinnerung an eine rote Hochburg“ nahm Rainer Wagner, Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), zum Anlass, um sich mit einem Schreiben an Dr. Frank-Walter Steinmeier zu wenden. Darin heißt es:

„Im vergangenen Jahr thematisierten wir bereits die Problematik um die zu DDR-Zeiten als inoffizielle Mitarbeiter für das MfS tätigen Dirk Stieger und Dr. Thomas Reichel, die im Vorstand des SPD-Unterbezirks Brandenburg/Havel die Posten als stellvertretender Vorsitzender und Beisitzer bekleiden.

Mit Bedauern muss zur Kenntnis genommen werden, dass die Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Brandenburg, scheinbar geschichtsvergessen den früheren Stasi-IM Wolfgang, Dr. Thomas Reichel, bei der Herausgabe der Publikation „Erinnerung an eine rote Hochburg“ fördert und gleichzeitig bisher seitens der SPD jede kritische Auseinandersetzung über die früheren inoffiziellen MfS-Mitarbeiter im SPD-Unterbezirksvorstand Brandenburg/Havel unterblieb.

Ein solcher Zustand ist der SPD unwürdig und verletzt Menschen, die in der DDR Opfer politischer Repression wurden und oftmals bis in die Gegenwart unter den daraus erwachsenen Folgen leiden.

Ich möchte Sie daher bitten, sich nun offensiv mit der in Ihrem Wahlkreis entstandenen kritikwürdigen Situation auseinanderzusetzen.“

IKEA und die Zwangsarbeit in DDR-Gefängnissen –
Dachverband der SED-Opfer bietet Gespräch an

Aufgrund der jüngsten Medienberichte, wonach der schwedische Möbelkonzern „IKEA“ Möbel von ehemaligen politischen Gefangenen in der DDR herstellen ließ, hat der Dachverband der SED-Opfer dem Unternehmen das Gespräch angeboten. Dies geht aus einem Schreiben vom heutigen Tage hervor, dass der Bundesvorsitzende der UOKG, Rainer Wagner, an IKEA geschickt hat.

Vorsitzender Rainer Wagner hierzu:
„Es ist schlimm, dass IKEA damals Zwangsarbeiter in den DDR-Gefängnissen als billige Arbeitskräfte benutzt hat.
Umso mehr begrüßen wir das Verhalten der heutigen Konzernspitze, die dem Vernehmen nach an einer ernsthaften Aufarbeitung dieses Teils der Konzerngeschichte interessiert ist.

IKEA nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Denn IKEA war bei weitem nicht das einzige westliche Unternehmen, für das DDR-Zwangsarbeiter geschuftet hatten. Aber IKEA ist das erste, welches sich dieser Tatsache stellt. Deswegen haben wir das Unternehmen zu einem Dialog eingeladen.“