Ohne institutionelle Förderung ist die Existenz des Dachverbands bedroht

Dachverband der SED-Opfer appelliert an Bundesregierung um Unterstützung:

Die Vertreter von 24 Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen der SED-Diktatur haben am 19. November 2011 bei ihrer Herbsttagung in den Räumen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin einen Appell an die Bundesregierung einstimmig verabschiedet. Der Appell ging der Bundesregierung am vergangenen Montag zu.

Die Opferverbände forderten darin die institutionelle Förderung der Arbeit des Dachverbands durch die Bundesregierung.

Der Vorsitzende des Dachverbands, Rainer Wagner, hierzu:

“Unsere Geschäftsführung arbeitet immer noch ehrenamtlich. Dabei sind die Bedeutung des Verbands und dessen Aufgaben stets gewachsen. Die Kapazitäten sind ausgeschöpft. Wir brauchen dringend eine hauptamtliche Geschäftsführung, sonst ist unsere Arbeit in Zukunft ernsthaft gefährdet. Wir appellieren dringend an die Bundesregierung: Helfen Sie uns!“

Dies wäre ein herber Rückschlag für die Aufarbeitung des DDR-Unrechts. Denn in der UOKG sind über 30 Vereinen und Verbänden politisch Verfolgter aus der DDR und der SBZ organisiert.

“Wird diese Stimme künftig nicht mehr zu vernehmen sein“ so heißt es in dem Appell, „würde dies einen ernormen Verlust für die politische Kultur in unserem Land bedeuten. Die Opfer hätten keine Lobby mehr. Die Deutungshoheit über die DDR-Diktatur würde den Tätern überlassen werden.“