Wir fordern:
1) Keine Schließung des Hauses! Dies hat Staatssekretär MARTIN GORHOLT am. 5. 2. 2011 zugesagt – darauf werden wir bestehen. (Drei Wochen vor Eröffnung der zweiten Ausstellung wäre eine KURZE Schließung eventuell nachvollziehbar – wenn das „Umfeld“ stimmig ist.)  Die Keller-Inschriften sind seit 1997 bekannt. Um damit die Ausstellungsver­schie­bung um ein ganzes Jahr zu begründen (lt. Pressesprecher der SBG Horst Seferens) ist ein Hohn auf die Realität.

2) Sofortige Aufstellung von relevanten Teilen der vorhandenen, exzellenten Ausstellung von MEMORIAL DEUTSCHLAND mit Unterstützung von MEMORIAL Sankt Petersburg.
Die MEMORIAL-Ausstellung hatte internationale Anerkennung. Seit der Wiedereröffnung des Hauses aber darf KEIN EINZIGES EXPONAT dieser Ausstellung gezeigt werden. DAS EMPÖRT DIE ZEITZEUGEN – DAS IST UNGLAUBLICH. die Leitung des Hauses und die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten DEMONSTRIEREN PROFESSIONELLE UNFÄHIGKEIT, wenn seit MÄRZ 2009 (nun bis „Februar 2012“) das Haus leerstehen soll – mit der einzigen Begründung, dass die NEUE Ausstellung unendlich viel besser werden soll.

Zur Klarstellung: Natürlich begrüßen wir es, wenn ZUSÄTZLICH neue Informationen gewonnen werden können. ABER DIE ZEITZEUGEN-DOKUMENTATIONEN VON MEMORIAL sind ZEITLOS GÜLTIGE DOKUMENTE von Häftlings-Schicksalen dieses Hauses.  Es wäre unredlich, diese Schicksale unterdrücken zu wollen – was aber de Facto geschieht seit März 2009.

3) SOFORTIGE Wiederherstellung einer ABDUNKELUNG DER KELLERZELLEN – dies ist unsere FORDERUNG SEIT MÄRZ 2009. Es klingt wie ein Hohn, wenn nun verkündet wird – dies solle im „Mai 2011“ geschehen.  Wir fordern: SOFORT !  (Warum sind dafür 3  Monate erforderlich ??)

4) Die ZEITZEUGEN-INITIATIVE hat weitergehend öffentlich gefordert: Rücktritt oder Abberufung der Gedenkstätten-Leiterin. Frau Dr. Ines Reich hat sich persönlich durch einen eklatanten MANGEL AN MENSCHLICHER SENSIBILITÄT UND EMPATHIE in den Augen sehr vieler Zeitzeugen disqualifiziert.

Ohne dem Gespräch am 17. 2. 2011 vorzugreifen, fordern wir, dass die Gedenkstätten-Leitung und die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte DIE ELEMENTAREN UND BERECHTIGTEN FORDERUNGEN DER ZEITZEUGEN JETZT SOFORT ERFÜLLT. Mit „schönen Worten“ ist niemand geholfen, nach den tiefen neuerlichen Verletzungen, die den Zeitzeugen zugefügt worden sind – zusätzlich zu Ihren den „Nachgeborenen“ kaum vorstellbaren LEIDEN im Keller dieses Hauses, im GULAG WORKUTA oder in den SED-Gefängnissen, wie Bautzen, Waldheim, Torgau und vielen anderen Orte des Terrors.

WIR FORDERN ENDLICH EIN ÖFFENTLICHES EHRENDES GEDENKEN FÜR ALLE UNSCHULDIGEN OPFER DES STALINISTISCHEN TERRORS IN DIESER GEDENK- und BEGEGNUNGSSTÄTTE.

Ausgrenzen – Kaltstellen – TOTSCHWEIGEN – das kann nicht die Aufgabe der Gedenkstätte sein!

5) Ich persönlich bedaure, dass es in der jetzt entstandenen „PLANUNG“ nicht mehr zu vermeiden ist, die unprofessionelle Arbeit der Ausstellungs-Vorbereitung öffentlich schärfstens zu kritisieren. Als FAZIT von zwei Jahren Ausstellungs-Vorbereitung erweist es sich als PURER DILETTANTISMUS – oder als egozentrisches Karriere-Denken – dass die exzellente Ausstellung von MEMORIAL seit 23 Monaten ERSATZLOS aus dem Hause verbannt worden ist.

Mit freundlichem Gruß

Dr. Richard Buchner
1. Vorsitzender
Gedenk- und Begegnungsstätte
Ehemaliges KGB-Gefängnis Potsdam e.V.
Mitglied von MEMORIAL Deutschland e.V.