Rudens Rücktritt vom Rücktritt

Verärgert und zutiefst empört hat die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft zur Kenntnis genommen, dass Gerhard Ruden seinen Rücktritt vom Amt des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt zurückgezogen hat.

Wir sehen in diesem Schritt, für den es keinen Vergleich in der Geschichte der Aufarbeitung des Stasi-Unrechts gibt, den charakterlichen Tiefststand eines Karrierebeamten. Mag es noch menschlich erklärbar sein, wenn jemand wie Herr Ruden in einem Stasiverhör einen Freund verrät, so ist es nur schwer nachvollziehbar, dass ein solcher Mensch das sensible Amt des Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen übernimmt. Die inkompetenten und zutiefst beleidigenden Aussagen von Gerhard Ruden über die Opfer des Stasi-Systems aus der vergangen Woche haben ihn für das Amt absolut disqualifiziert.

Die Dreistigkeit nun aber, seinen Rücktritt zurück zu ziehen, lässt uns zu dem Eindruck kommen, dass Herr Ruden keine Skrupel hat, seine persönlichen Vorteile auf Kosten der Stasi-Opfer zu sichern. Für die Opfer des SED-Systems kann Herr Ruden kein Gegenüber mehr sein. Wir hoffen, dass sich ein Weg findet, Herrn Ruden aus dem Amt zu entfernen, und stehen weiter zu unserem Vorschlag, Stephan Hilsberg zu seinem Nachfolger zu ernennen. Hilsberg wird seine ganze Autorität und Erfahrung benötigen, um den Schaden, den Ruden dem Amt des Landesbeauftragten zugefügt hat, wieder zu beseitigen.

Rainer Wagner
Bundesvorsitzender der UOKG

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