03. März WIE KANN DIE UOKG BEWEISEN, DASS ALDI VOM SYSTEM DER HAFT-ZWANGSARBEIT PROFITIERT HAT?
In einem 2023 von der UOKG initiierten, von der BKM finanzierten und von der Humboldt Universität zu Berlin durchgeführten Forschungsprojekt konnte dargestellt werden, dass der Nachweis vollständiger Lieferketten von Ost nach West zwar aufwendig, aber in einer großen Zahl von Fällen möglich ist.
In der Vorstudie wurde dies anhand von verschiedenen Produkten vollzogen – im Fall von ALDI sind das die Feinstrumpfhosen des VEB Esda Thalheim, die bis Ende 1989 von Häftlingen des Frauengefängnisses Hoheneck in Sachsen hergestellt und von ALDI Nord + Süd in millionenfacher Stückzahl verkauft wurden. Die Belege dafür sind seit gut einem Jahrzehnt bekannt.
Zum anderen weist die Vorstudie auch die wahrscheinlichen Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen und den von Betroffenen berichteten langfristigen gesundheitlichen Beschwerden nach. Die Forschungsergebnisse wurden der Öffentlichkeit am 22. April ‘24 vorgestellt und sind im Abschlussbericht der Vorstudie „Zwangsarbeit politischer Häftlinge in Strafvollzugseinrichtungen der DDR“ nachvollziehbar.
Realisiert wurde das Projekt von Prof. Dr. Jörg Baberowski vom Lehrstuhl für osteuropäische Geschichte der HU Berlin, die Autoren der Studie sind Dr. Markus Mirschel und Samuel Kunze. Die komplette Vorstudie und eine Zusammenfassung können Sie unten auf dieser Seite herunterladen. Aktuelle Infos finden Sie jederzeit auf www.uokg.de/gegenzwangsarbeit