Podiumsgespräch „Leben mit den Folgen der Haft – Kinder politisch Verfolgter” am 10.12.25

Die Bundesstiftung Aufarbeitung lädt anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember 2025 zu einem Podiumsgespräch mit dem Thema „Was das so mit uns allen gemacht hat… Leben mit den Folgen der Haft – Kinder politisch Verfolgter” in die Kronenstraße 5 nach Berlin.

Auch mehr als 35 Jahre nach dem Ende der DDR sind die Folgen politischer Haft noch deutlich spürbar – nicht nur bei den ehemals Inhaftierten selbst, sondern auch bei ihren Kindern, der „Zweiten Generation“. Obwohl sie die Haft nicht miterlebt haben, sind viele von ihnen durch das Schweigen, die Ängste und die unausgesprochenen Traumata ihrer Eltern geprägt.

Wie erinnern sie sich an die Haftzeit ihrer Eltern? Wie beeinflussen die Haft erfahrungen die nachfolgenden Generationen? Und in welchem Ausmaß findet ein innerfamiliärer Austausch darüber statt? Unsere Gäste sprechen an diesem Abend über die emotionalen, psychologischen und sozialen Herausforderungen, mit denen Kinder konfrontiert sind, deren Eltern politische Haft erlebt haben:

Dr. Katrin Klein – Ihre Eltern wurden wegen versuchter Republikflucht inhaftiert. Sie selbst kam kurze Zeit ins Heim.
Joachim Desens – Sein Vater wurde vom Sowjetischen Militärtribunal verurteilt und musste Zwangsarbeit in Workuta leisten. Joachim Desens wurde später in der Bundesrepublik geboren.
Dr. phil. Stefan Trobisch-Lütge – Leiter der Beratungsstelle Gegenwind

Moderation: Alexandra Pohlmeier – Regisseurin und Autorin

Während des Abends werden Ausschnitte aus der Interviewreihe „Folgen der Haft“ von Alexandra Pohlmeier gezeigt. Die 13 Filme der Reihe basieren auf rund 80 Zeitzeugeninterviews und zeigen unterschiedliche Perspektiven auf die Langzeitfolgen politischer Haft in der SBZ und DDR. Das Projekt wurde durch die Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert.

📅 10. Dezember 2025 | 18 – 20 Uhr
📍 Saal der Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstraße 5, 10117 Berlin
🎟 Der Eintritt ist frei. Es gibt einen YouTube-Livestream.
👉 Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Foto: Zeichnung einer Betroffenen. Ihre Mutter wurde 1977 wegen versuchter Republikflucht zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt, als sie acht Jahre alt war. Im Bild verarbeitet sie die Trennung. (Bildnachweis: Natalie Wöhrle-Sorger)

Anlage:

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pdf Flyer Podiumsgespräch Haftfolgen BStA 10.12.25 111 kB 7