
28. Mai Gedenktafel „Die letzte Adresse” für Waldemar Klempin eingeweiht
Am Freitag, dem 23. Mai 2025 wurde in dem beschaulichen Örtchen Oderberg am Rande des Oderbruchs die Gedenktafel „Die letzte Adresse“ zu Ehren von Waldemar Klempin am ehemaligen Rathaus der Stadt angebracht.
Der junge KFZ-Mechaniker Klempin wurde bezichtigt, ein Stalin-Bild in einem Lokal angespuckt zu haben und später verhaftet. Man unterstellte ihm ebenfalls, Kontakte zu einem westlichen Geheimdienst aufgenommen und Informationen in Form von Dokumenten abgeliefert zu haben.
Waldemar Klempin wurde am 29. August 1951 von einem sowjetischen Militärtribunal in Potsdam zum Tod durch Erschießen verurteilt. Es gab keinen fairen Prozess und sein Gnadengesuch wurde abgelehnt. Mit gerade einmal 20 Jahren verlor er am 2. November 1951 sein Leben in Moskau.
Die Gedenktafel am Rathaus soll an die ungeheuerliche Ungerechtigkeit erinnern, die ihm widerfahren ist, aber auch daran, welche Verantwortung wir tragen, dass so etwas nie wieder geschieht.
Die Arbeit der Stiftung „Die letzte Adresse“ gilt der Bewahrung des Andenkens an die Opfer der sowjetischen politischen Repressionen. Das Projekt wurde ursprünglich 2013 von MitarbeiterInnen des russischen MEMORIAL-Netzwerkes, HistorikerInnen und JournalistInnen in Moskau ins Leben gerufen.
MEMORIAL Deutschland e.V., der deutsche Zweig der internationalen Gesellschaft, hat sich der Aufgabe verschrieben, die von der Stiftung hergestellten Gedenktafeln auch an den „letzten Adressen“ von Menschen in Deutschland anzubringen, die unschuldig in der Sowjetunion erschossen wurden oder im GULag umkamen.
Inzwischen wurden bereits über 800 Tafeln in fünf Ländern angebracht.
Foto: A. Maltusch