NVA-Manöver in Tutow – SED-Opfer erstatten Strafanzeige

Unter der martialischen Bezeichnung „Operation Septembersturm – Kampfauftrag Mine“ fand vom 10. bis 12. September im vorpommerschen Tutow eine Manöverübung ehemaliger NVA-Soldaten statt. Über 100 ehemalige DDR-Armeeoffiziere und Grenzsoldaten trafen sich auf einem stillgelegten Militärflugplatz und spielten Krieg.

Gegen dieses militaristische Treiben hat die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft jetzt Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg erstattet. Hierzu der Bundesvorsitzende der UOKG, Rainer Wagner:
„Was wie spätpubertäres Potenzgehabe von verblendeten Nostalgikern aussieht, ist in Wirklichkeit ein Angriff auf Demokratie und Zivilgesellschaft: Das ist die Wehrsportgruppe Hoffmann in roter Lackierung. Es ist unfassbar, das so etwas im zwanzigsten Jahr der Wiedervereinigung noch möglich ist. Diesem Treiben konnten wir nicht tatenlos zusehen.“

Als strafbare Handlungen kommen insbesondere die „Bildung bewaffneter Gruppen“ ( § 127 StGB) sowie Verstöße gegen das Waffengesetz in Betracht.

„Doch einfacher könnte man gegen solche Auswüchse der Geschichtsverklärung vorgehen“, so Wagner weiter, „wenn man endlich unsere Forderung nach einem Verbot kommunistischer
Symbole in die Tat umsetzen würde.“

Rückfragen bitte über die UOKG-Geschäftsstelle unter (030) 55779351.

Nachtrag: Die „Interessengemeinschaft Fallschirmjäger“ aus Magdeburg wies uns daraufhin, dass weder sie noch Ihre Mitglieder mit dem Manöver etwas zu tun hatten.