Interessengemeinschaft ehemaliger DDR-Flüchtlinge e.V.

Wer sind wir?

Die DDR-Flüchtlinge, Ausreiseantragsteller, aus politischer Haft Freigekauften, Abgeschobenen waren in der alten Bundesrepublik Deutschland längst beheimatet, als die SED-Diktatur zusammenbrach. Sie waren nach ihrer Eingliederung unter dem Schirm des Grundgesetzes zu Gliedern der (west)-deutschen Gesellschaft geworden und wussten sich in politischer, moralischer und rechtlicher Hinsicht den genuinen Bundesbürgern gleichgestellt.

Die Wiedervereinigung Deutschlands haben sie als ein unverhofftes Wunder wahrgenommen und gleichzeitig auch als Genugtuung. Schließlich hatten sie mit ihrer Republikflucht einen wesentlichen Beitrag zur Schwächung des SED-Systems geleistet. Sie waren quasi die Vorhut der Bürgerbewegung der DDR, die mit Recht für sich in Anspruch nehmen kann, die geschwächte Mauer zum Einsturz gebracht zu haben.

Warum war die Gründung des Vereins notwendig?

Die „Interessengemeinschaft ehemaliger DDR-Flüchtlinge e.V.“ ist im Jahre 2008 gegründet worden. Warum war das noch notwendig? Jetzt war doch alles in Ordnung, oder?
Um die Jahrtausendwende herum hatten sich Gerüchte verdichtet, wonach die im Zuge der einstigen Eingliederung begründeten Rentenanwartschaften der DDR-Altübersiedler anlässlich des Beitritts der DDR gelöscht und einer Neubewertung unterzogen wurden.
Diese Gerüchte schienen sich im Laufe der Zeit zu bestätigen, blieben allerdings, was die offiziellen Verlautbarungen dazu betrifft, nebulös.

Die einschlägigen Erfahrungen einzelner führten zu der Erkenntnis, dass eine Aufklärung dieses insgesamt rätselhaften Vorganges, von dem schließlich die Gesamtheit der DDR-Altübersiedler betroffen ist, die Gründung eines Vereins erforderlich macht.

Welches sind die Ziele des Vereins?

In unserer Satzung haben wir unsere Aufgabe wie folgt definiert:

  • Der Verein stellt sich das Ziel, mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln an einem Stück Aufarbeitung deutscher Geschichte mitzuwirken.
  • Der Verein soll eine Plattform bieten für alle Deutschen, die während der Zeit der Teilung Deutschlands die DDR verlassen haben und im Zuge eines rechtsstaatlichen Eingliederungsprozesses Bürger der Bundesrepublik Deutschland geworden sind.
  • Diesen Personenkreis verbinden gemeinsame Erfahrungen, die aus ihrem Leben in der DDR, ihrer Flucht aus der DDR, deren späterem Zusammenbruch und Beitritt zum Grundgesetz sowie dem politischen Leben im wiedervereinigten Deutschland gespeist werden.
  • Der Verein setzt es sich zum Ziel, die Erfahrungen der einzelnen Betroffenen zu bündeln und wissenschaftlich aufzuarbeiten, publizistisch zu wirken und politisch aufzuklären.

Der Kampf um die Rückabwicklung des vom Gesetzgeber nicht legitimierten Zugriffs auf die Rentenkonten der DDR-Altübersiedler ist, ohne ausdrückliche Erwähnung, selbstverständlicher Bestandteil des Vereinszwecks. Auf unserer Internetseite ist dargestellt, wie sich der asymmetrische Kampf um die Wiederherstellung des zu Lasten der DDR-Altübersiedler verletzten Rechts entwickelt hat. Die vorläufige Zwischenbilanz vom 03.11.2020 ist ernüchternd und zugleich empörend.

Kontakt

Vorsitzender:
Dr.-Ing. Jürgen Holdefleiß

1. Stellvertreter:
Helfried Dietrich

Adresse:
Postfach 25 01 40
68084 Mannheim