Tagung „Verurteilt in Schwerin – erschossen in Moskau” am 25.9.25 in Schwerin

Unser Vereinsmitglied Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion e. V. lädt am 25. September 2025 zur Tagung mit dem Thema „Verurteilt in Schwerin – erschossen in Moskau. Kommunistische Repression im Norden von SBZ/DDR und der Umgang mit einem belasteten Kunsterbe“ nach Schwerin auf den Campus am Turm ein. Die Veranstaltung ist kostenfrei und offen für alle Interessierten. Um eine Anmeldung bis zum 16. September 2025 an tagung@lamv.mv-regierung.de oder telefonisch an 0385 734 006 wird gebeten. Die Tagung wird als Live-Stream auf der Seite des Landesbeauftragten für MV übertragen.

🗓 Do, 25. September 2025
🕗 10 bis 17 Uhr
🏠 Campus am Turm, Hamburger Allee 124, 19063 Schwerin
📞 0385 734 006

Programminformation
Mit dem Kriegsende 1945 und der Befreiung vom NS-Regime errichtete die sowjetische Besatzungsmacht im Osten Deutschlands eine neue Diktatur. Auf unserer Tagung „Verurteilt in Schwerin – erschossen in Moskau“ möchten wir über die Repression im Norden der SBZ/DDR zur Absicherung der kommunistischen und SED-Diktatur bis in die frühen Jahre der DDR informieren und über den Umgang mit dem Schweriner Lenin-Standbild als ein problematisches Kunsterbe diskutieren.

Die kommunistische Repression der Sowjetmacht stellt Prof. Jörn Happel von der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg in den historischen Kontext mit Blick auf die sowjetische Besatzungszone (SBZ) und die Rolle Lenins.

Mehr als 100 Personen wurden in Schwerin von einem Sowjetischen Militärtribunal verurteilt und in Moskau hingerichtet. Über Hintergründe und Schicksale dieser Menschen berichtet die Rostocker Historikerin Dr. Natalja Jeske aus ihrem Forschungsprojekt beim Landesbeauftragten.

Mit dem bildnerischen Erbe der DDR im öffentlichen Raum setzt sich Amélie zu Eulenburg, Leiterin des Arbeitsbereichs Gedenkstätten und Erinnerungskultur bei der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur auseinander.

Als Angehöriger eines zu 25 Jahren Zwangsarbeit im GULag verurteilten Häftlings stellt Stefan Krikowski, Vorsitzender der Lagergemeinschaft Workuta/GULag Sowjetunion e.V., neben dem Schicksal seines Vaters zwei weitere Verfolgungsschicksale vor.

In einer anschließenden Podiumsdiskussion sollen die unterschiedlichen Positionen zu dem Umgang mit dem Standbild in Schwerin ausgetauscht und ein gesellschaftlicher Dialog zu tragfähigen Lösungsmöglichkeiten angeregt werden. Moderiert wird die gesamte Tagung durch Birgit Schröter. Zum Abschluss kann die Großplastik in Augenschein genommen werden, unweit des Tagungsorts im Schweriner Neubaugebiet Neu Zippendorf, ehemals Großer Dreesch II.

Foto: S. Czech, UOKG

Anlage:

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pdf Programm-Flyer Verurteilt in Schwerin - erschossen in Moskau 25.9.25 651 kB 37