Dachverband der SED-Opfer unterstützt Forderung der brandenburgischen Grünen nach Überprüfung der Doktortitel der juristischen Hochschule des MfS, hält aber weitergehende Überprüfung für notwendig.

Die Grünen fordern, mehrere hundert Doktorarbeiten zu überprüfen, die zu DDR-Zeiten an der juristischen Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit entstanden sind. Diese war zu DDR-Zeiten die akademische Kaderschmiede der Stasi. Die Grünen-Fraktion im brandenburgischen Landtag erklärte, im Prinzip müssten die Titel aberkannt werden.

Rainer Wagner, Bundesvorsitzender des Dachverbands der SED-Opfer, unterstützt diese Forderung:
„Es wurde höchste Zeit, dass sich die Politik dieser offensichtlichen akademischen Schande angenommen hat. Die Potsdamer Doktortitel wurden für Thesen und Ideen verliehen, welche die Menschenwürde verletzten und beleidigten. Ihr Zustandekommen, oft durch Kollektivarbeiten, entsprach nicht im Geringsten akademischen Ansprüchen.
Während Kritikern des DDR-Unrechtsstaates jede akademische Aufstiegsmöglichkeit verbaut wurde, wurden den Stasi-Bütteln Titel für ihre Gesinnung geschenkt.

Wagners Forderung geht allerdings noch weiter:
„Da alle DDR-Hochschulen streng ideologisch ausgerichtet waren wäre es aber auch an der Zeit, auf den wissenschaftlichen Wert der anderen zu DDR-Zeiten verliehenen akademischen Titel zu schauen. Auch hier wurden oft akademische Weihen für Gesinnung verliehen. In jedem Fall müssten eine Unzahl von Ehrendoktorwürden der DDR-Hochschulen den Empfängern aberkannt werden.“