Die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft hat mit tiefer Betroffenheit vom Ableben seiner kaiserlichen Hoheit Dr. Otto von Habsburg Kenntnis genommen.

Dr. Otto von Habsburg hat sich bis ins hohe Alter aktiv um die Werte von Freiheit und Demokratie verdient gemacht. Er war eine moralische Instanz, die sich mit ritterlichem Mut sowohl gegen die nationalsozialistische wie kommunistische Barbarei eingebracht hat. Durch sein im christlichen Glauben wurzelndes Engagement hat Dr. Otto von Habsburg nicht nur die historische Tradition seiner Familie weitergeführt, sondern auch Weichen für die Zukunft gestellt und Europa voran gebracht.

Mit seiner Unterstützung des „Internationalen Brüsewitz–Zentrums“ noch vor der friedlichen Revolution 1989 hat er nicht nur die Diskriminierung der jungen Christen im Unrechtsstaat DDR immer wieder thematisiert, sondern auch ein klares Bekenntnis zur deutschen Einheit abgelegt. Mit der Betonung bewusst christlicher Werte in der Politik war er einer der moralisch vorbildlichsten und glaubwürdigsten Politiker. Das von ihm verantwortete „Paneuropäische Picknick“ an der ungarisch-österreichischen Grenze hat im Sommer 1989 den Eisernen Vorhang gesprengt.

Die Staaten Süd-Osteuropas betrachtete er immer als Teil des europäischen Kulturkreises. Dort geniest er in der Bevölkerung und unter den politischen Widerstandskämpfern aus der Zeit der kommunistischen Unterdrückung hohes Ansehen. Er hat sich dort in der Unterstützung der Demokratiebewegung und beim Aufbau einer freiheitlichen Ordnung große Verdienste erworben.

Als Dachverband der SED-Opfer verlieren in ihm einen hervorragenden Schirmherrn des geplanten zentralen Denkmals für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft.

gez. Rainer Wagner / Diplom-Religionspädagoge (FH)
Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft
Mitglied des Präsidiums der Internationalen Assoziation der politischen Gefangenen und  kommunistischen Gewaltherrschaft