Die in zynischer Weise als „antifaschistischer Schutzwall“ bezeichnete Berliner Mauer stellte die Bankrotterklärung der DDR dar.

Der UOKG-Bundesvorsitzende Rainer Wagner erklärt dazu: „Man darf nicht nachlassen, die Gesellschaft auf das Leid, das Mauer und Stacheldraht verursachten, hinzuweisen. Die Opfer litten und starben für die heute als selbstverständlich erachteten Werte von Freiheit und Demokratie. Angehörige der Todesopfer des unmenschlichen Grenzregimes leiden bis in die Gegenwart. Familien wurden auseinandergerissen, Biographien zerstört. Menschen, die nach misslungener Flucht in der DDR inhaftiert waren, kämpfen mit den körperlichen und seelischen Spätfolgen der politischen Haft. Überlebten Flüchtende, trugen sie nicht selten Schussverletzungen davon.“

Im Gedenken an die Opfer von Mauer und kommunistischer Gewaltherrschaft, in Erinnerung an die mutigen und gewaltfreien Bürger, die die SED-Diktatur stürzten, rufen der Förderverein Berliner Mauer und die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft am 13. August 2011 um 12.00 Uhr zu einer Schweigeminute auf.

Zur Debatte um die Nichtteilnahme des Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, an der zentralen Gedenkveranstaltung des Landes zum 50. Jahrestag des Mauerbaus erklärt der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG e.V., Rainer Wagner:

„Mit absolutem Unverständnis haben die Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft die Prioritätensetzung und das Fernbleiben Erwin Sellerings von der Gedenkveranstaltung zur Kenntnis genommen. Wenn Erwin Sellering als der höchste Repräsentant des Landes es als nicht wichtig und nicht als seine Aufgabe erachtet, an diesem bedeutenden Jahrestag den Opfern des
DDR-Grenzregimes die Ehre zu erweisen, dann wirft dies ein sehr schales Licht auf ihn.

Erst vor wenigen Wochen noch hat Erwin Sellering mit seiner Behauptung, die DDR sei kein Unrechtsstaat gewesen, die von SED und Staatssicherheit Gepeinigten vor den Kopf gestoßen. Nun drängt sich uns der Gedanke auf, dass das Fernbleiben Erwin Sellerings von der Gedenkveranstaltung nur die Konsequenz seiner Beurteilung der DDR ist. Wenn Erwin Sellering aber selbst
das DDR-Grenzregime nicht als Unrecht anerkennt, dann wäre dies ein absoluter Skandal und eines demokratischen Politikers unwürdig.“