07 Apr Diskussion um Ruden-Nachfolge: UOKG mahnt zur Sachlichkeit
Als deutschlandweiter überparteilicher Dachverband von mehr 30 Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen sind wir davon überzeugt, dass der moralische Schaden, den der frühere Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt, Gerhard Ruden, seinem Amt zugefügt hat, nur durch eine kompetente, integere und deutschlandweit bekannte Persönlichkeit beseitigt werden kann. Deshalb haben wir bereits am Tag des Rücktritts von Ruden in einem Schreiben an Ministerpräsident Wolfgang Böhmer Stephan Hilsberg als neuen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen vorgeschlagen.
Hilsberg verfügt über die in der jetzigen Situation notwendige öffentliche Bekanntheit und moralische Autorität, das Amt des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen mit der erforderlichen Unabhängigkeit und Autorität zu leiten. Die hervorragende Qualifikation von Hilsberg wertet die Kompetenz anderer Persönlichkeiten nicht ab. Die Notlage aber erfordert, dass das Amt von einer Persönlichkeit geleitet wird, die sich öffentliche Autorität nicht erst noch erarbeiten muss, sondern aufgrund ihrer bisherigen Tätigkeit bereits mitbringt.
Rainer Wagner
Bundesvorsitzender der UOKG