Menschenrechtszentrum Cottbus


Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. / Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus

Der Verein
Das Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. (MRZ) gründete sich im Oktober 2007 nach einem großen Häftlingstreffen im früheren Zuchthaus, zu dem der ehemalige politische Häftling und CDU-Politiker Dieter Dombrowski eingeladen hatte. Die meisten Mitglieder des Vereins sind politische Gefangene der DDR, die im Zuchthaus Cottbus einsaßen. Mit der  Gründung erklärten sie sich zum Ziel: „… im Rahmen der Aufarbeitung und der Aufklärung über die Geschichte der beiden ehemaligen DDR-Haftanstalten in Cottbus einen Beitrag zur Versöhnung zu leisten und in Aufarbeitung der Unrechtsgeschichte dieses Ortes Verständnis und Hilfsbereitschaft für Menschen zu wecken, die in anderen Staaten dieser Welt politisch, rassisch oder religiös verfolgt werden“. (Auszug aus der Satzung).

Aufgaben und Ziele des Vereins
– Unterstützung bei der Recherche von Akten
– Individuelle Gespräche mit Zeitzeugen und Interviews
– Dokumentation und Forschung zum Haftort Cottbus
– Aktive Menschenrechtsarbeit für Verfolgte in anderen Ländern
– Eintreten für Versöhnung und Toleranz
– Vielfältige Veranstaltungen zu zeithistorischen sowie aktuellen, politischen und ethischen Themen
– Wechselnde Ausstellungen
– Bildungsveranstaltungen und Projekte für Gruppen und Schulklassen
– Lebendiges Vereinsleben

Die Gedenkstätte
Das ehemalige „Königliche-Zentralgefängnis Cottbus“ wurde 1860 in Betrieb genommen und diente über fünf Perioden hinweg als Haftanstalt: in der Kaiserzeit, während der Weimarer Republik, der NS-Zeit, in der ehemaligen DDR und auch nach der friedlichen Revolution 1989 im wiedervereinigten Deutschland bis ins Jahr 2002. Im 2011 erwarb das MRZ große Teile des ehemaligen Gefängnisses zwischen Bautzener Straße und Gartenstraße. Mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Brandenburg, der Stadt Cottbus und privater Spender ist die Sanierung des Hafthauses 1 und eine Teilsanierung des Torhauses realisiert worden. Seit September 2012 betreibt das MRZ an diesem Ort die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus. Die Dauerausstellung „Karierte Wolken – politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933 – 1989“ zeigt typische Beispiele politischen Unrechts aus der Zeit der NS-Terrorherrschaft bzw. der SED-Diktatur. Die Gedenkstättenarbeit lebt besonders vom ehrenamtlichen Engagement vieler privater Unterstützer. Anliegen der ehemaligen politischen Häftlinge ist es, zu erinnern und zu mahnen. Junge Menschen sollen durch die anschauliche Darstellung früheren Unrechts für die Werte einer freiheitlich-demokratischen und rechtsstaatlichen Gesellschaft sensibilisiert werden.

Politische Bildung
Die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus vermittelt an historisch-authentischem Ort Erkenntnisse über begangenes Unrecht in der Vergangenheit und jüngeren Zeitgeschichte. Die Bildungsarbeit des MRZ zielt auf eine vertiefte Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen ab, wobei ehemalige politische Häftlinge als Zeitzeugen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird der Fokus auf die Sensibilisierung für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen gelegt. So stehen Themen wie Flucht, Menschenrechte, Menschenwürde und das Engagement von Menschenrechtsorganisationen im Zentrum der Arbeit. Ob in der Projektarbeit oder in Geschichts-, Kunst- und Medienworkshops: Die historisch-politische Bildung wird in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus praktisch und lebendig.

Kontakt

Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.
Bautzener Straße 140
03050 Cottbus
Telefon: +49 (0) 355 290 133 0
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag 13 bis 18 Uhr
Montags und an gesetzlichen Feiertagen ist die Gedenkstätte geschlossen.

Bildnachweis

MRZ e.V., Sylvia Wähling

Spendenkonto

Sparkasse Spree-Neiße
IBAN: DE92180500003000041450
BIC: WELADED1CBN