22. April 2024 im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin

Die UOKG e. V. initiierte Ende 2022 eine von der Beauftragten für Kultur und Medien finanzierte Vorstudie mit dem Titel „Zwangsarbeit politischer Häftlinge in Strafvollzugseinrichtungen der DDR“. Die Durchführung der Forschungen realisierte die Humboldt-Universität zu Berlin, unter der Leitung von Professor Jörg Baberowski. Es freut uns, dass diese wie geplant abgeschlossen werden konnte und die beteiligten Wissenschaftler Samuel Kunze und Dr. Markus Mirschel am 22. April 2024 die Ergebnisse ihrer Forschungen vorstellen werden.

Die Vorstudie umfasst zwei Teilprojekte. Im ersten Teilprojekt sollten die Möglichkeiten der Rekonstruktion von vollständigen Lieferketten für DDR-Exportprodukte eruiert werden, die mit Haftzwangsarbeit hergestellt wurden. Im zweiten Teilprojekt wurden die gesundheitlichen Folgeschäden für politische Häftlinge aufgrund pathogener Arbeitsbedingungen in den Blick genommen. Durch eine intensive Aufklärung der Arbeitsbedingungen u. a. im Hinblick auf verwendete Gefahrenstoffe, soll für die Betroffenen eine Verbesserung bei der Anerkennung gesundheitlicher Folgeschäden von Haftzwangsarbeit erreicht werden.

Weiterhin stellt die Sensibilisierung einer breiten Bevölkerung für die zum Teil unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen hergestellten Produkte offenbar eine rein zivilgesellschaftliche Aufgabe dar. Wirtschaft und Politik haben lange Zeit die Augen vor diesem Unrecht verschlossen. Aktuell ist die wirksamere Einflussnahme auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen bei deutschen Importen Gegenstand politischer Kontoversen.

Wir laden Sie recht herzlich zur Präsentation der Forschungsergebnisse im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin ein und würden uns freuen, Sie bei der Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Programmablauf:

18:00 Uhr Begrüßung & Grußworte

Prof. Dr. Jörg Baberowski, Humboldt-Universität zu Berlin, Lehrstuhl für die Geschichte Osteuropas

Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag

Dr. Thomas Lindner, Ministerialrat bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Dieter Dombrowski, Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.  

18:30 Uhr Vorträge & Fragerunde

Dr. Markus Mirschel – Lieferketten

Samuel Kunze – Gesundheitsschäden

ca. 19:30 Uhr Empfang & Austausch

Um Anmeldung wird gebeten! Bitte eine kurze Mitteilung an: s.czech@uokg.de             

Foto: Schuhproduktion im „Roten Ochsen“, StVE Halle/Saale I um 1983
Quelle: MfS-BV-Hle-AG-XXII-Sach-Nr-1-Seite-0029-Bild-0002

 

Solidarität von drüben – bürgerschaftliches Engagement für die DDR-Opposition.

UOKG-Kongress am Freitag, dem 19. April 2024, 11-18 Uhr 
In der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund
Brüderstraße 11/12, 10178 Berlin

Über die gesamte Geschichte der SBZ/DDR hinweg gab es spontane oder auch „von unten“ organisierte Solidarität von Bundesbürgern mit Menschen im Osten. Dies reichte von den berühmten Weihnachtspaketen innerhalb der Verwandtschaft bis hin zu Drucktechnik für illegale Zeitschriften des Samisdat. Die geübte Solidarität von Bundesbürgern aus dem Westen mit politisch widerständigen Gruppen sollte im 30. Jahr der Wiedervereinigung zum Thema eines Kongresses werden. Dann kam Corona dazwischen… Wir holen den Kongress mit Prominenten und weniger Bekannten nach. Es ist zugleich ein selten ausgesprochenes „Dankeschön!“, moderiert von Isabel Fannrich, Journalistin beim Deutschlandfunk.

Aus dem Programm

  • Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (Karl Hafen, Petra und Dieter Dombrowski),
  • die Berliner Umweltbibliothek und ihre Unterstützer (Tom Sello, Brigitte Gehrke, Andreas Will),
  • die Kontakte zu westlichen Journalisten (Ralf Hirsch),
  • Radio „Glasnost – außer Kontrolle“ (Rebecca Hernandez Garcia/Frank Holzkamp),
  • die Fluchthilfe über die innerdeutsche Grenze (Dr. Burkhart Veigel).

Der Kongress ist zugleich ein Dank an die westlichen Unterstützer, die damals weitgehend unbekannt bleiben mussten und bis heute in ihrer Wirksamkeit unterschätzt werden.

Zum Flyer mit ausführlichen Informationen: Download hier klicken

Wir danken der  Sächsischen Vertretung beim Bund für die freundliche Einladung und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für die finanzielle Förderung.
Die Veranstaltung ist kostenlos. 

Bitte melden Sie sich an, damit wir Imbiss und Stühle planen können.

Anmeldung 1

Einfach eine Mail schicken an: soli.von.drueben@uokg.de
Mindestens: Name, Vorname und etwa den Satz „Hiermit melde ich mich zum UOKG-Kongress ‚Solidarität von drüben‘ an.“

Anmeldung 2

Sollten Sie nicht über diese Möglichkeiten verfügen, nehmen wir gerne Ihre telefonische Anmeldung entgegen (bitte nur in Ausnahmefällen) unter:
Dr. Christian Sachse: 0178 1974 9 08
Sandra Czech: 030 57 79 92 01

Mit einem freundlichen Gruß

im Namen des Vorbereitungsteams

Sandra Czech und Dr. Christian Sachse

Rückfragen und Bemerkungen an: soli.von.drueben@uokg.de (siehe auch unter Kontakte/Geschäftsstelle)

Bild oben: „Das Leben der anderen“ als Realität. Diese Olympia Carina 1 der Olympia Werke AG Wilhelmshaven, laut Typenschild „Made in Japan“, fand ihren Weg aus dem Westen in die DDR. Möglicherweise wurden die Typen von Strafgefangenen in Gräfentonna justiert. Das ist jedoch nicht belegt. Es fehlen noch die begehrten farbigen Matrizen für das „Ormig-Verfahren“. Papier wurde meist innerhalb der DDR „besorgt“.