Die Vereinsgründung des FORUMs … erfolgte am 22. März 1992 im Neuen Stadthaus zu Leipzig. Die Gründungsmitglieder, die aus ganz Deutschland nach Leipzig kamen, sahen in dem der Satzung vorangestellten „Aufruf für ein Tribunal – Mit dem Forum der Aufklärung beginnen!“ zehn namhafter Vertreter der Bürgerbewegung, darunter der langjährige Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Ullmann, einen Ansatz für die Aufarbeitung der SED-Diktatur als Bringepflicht zum Gelingen der Einheit Deutschlands.
Ausgerichtet an dem Kernsatz: „Das Urteil der Geschichte über das System der SED-Diktatur ersetzt nicht die Aufklärung der rechtlichen, politischen und moralischen Verantwortung für die Geschichte dieses Systems.“ sollten Opfer-Täter-Gespräche Verantwortlichkeit und Folgen der exzessiven DDR-Staatspraxis in ihrer Bandbreite von Versagung von Menschenrechten, Inkaufnahme von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Freiheitsberaubung, Herbeiführung von biografischen Brüchen durch Zersetzung und Denunziation … aufgeklärt werden. Dieser Ansatz scheiterte daran, dass Planer und Vollstrecker der SED-Diktatur sich nicht den Gesprächen stellten, missverständliche und teilweise bewusst diffamierende Deutungen des im Aufruf erklärten Begriffs Tribunal (auch aus eigener Reihe und der Bürgerbewegung) die Idee unterliefen und die notwendige finanzielle Förderung zunächst versagt, dann auf die Bürokosten und einzelne Forschungsprojekte beschränkt und 2014 wegen fehlenden Interesses des Landes Berlin gänzlich eingestellt wurde.
Die Arbeiten des FORUMs werden durch verschiedene Publikationen der Vorstandsmitglieder und durch publizierte Gerichtsurteile über Fälle der Opfervertretung in Verfahren der straf- und beruflichen Rehabilitierung dokumentiert.
Gewünschte Beratungen von DDR-Verfolgungsopfern oder Einsichtnahmen in den umfangreichen Bestand an Werken der SED-Führung und ihrer Helfershelfer in den Denkfabriken werden bei Vereinbarung über
E-Mail: forum_aufklaerung@yahoo.de
gewährt.
Postadresse
FORUM zur Aufklärung und Erneuerung e. V.
Ruschestraße 103 (Haus 1)
10365 Berlin
Linkes Bild:
Podiumsdiskussion zur Tribunalidee "Wie konnten wir das zulassen?" am 22.3.1998
v.l.n.r. Manfred Kittlaus; Wolfgang Ullmann; Wolfgang Huber; Klaus Lüderssen
Rechtes Bild:
Übergabe von Wertgegenständen aus dem DDR/MfS-Nachlass des Forum an das Stasimuseum am 12.12.2014
v.l.n.r. Carola Winkler; Jörg Drieselmann; Reinhard Dobrinski
Foto auf der Mitgliederseite:
Dem Regierenden Bürgermeister wird das Ersuchen zur Umbenennung der Zimmerstraße in Peter-Fechter-Straße überreicht (18.11.2013)
v.l.n.r. Klaus Wowereit; Reinhard Dobrinski; Rainer Wagner; Theo Mittrup