„Auswirkungen rechtsstaatswidriger Entscheidungen der DDR in der der heutigen Zeit“

Die Tagung fand statt im Menschenrechtszentrum Cottbus, Bautzener Straße 140, 03050 Cottbus (Bahnhofsnähe)

Sonnabend, 5. November 2016
Beginn: 13.00 Uhr: Begrüßung und Einführung in die Veranstaltung
Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender und Prof. Dr. Schierack, MdL

13.30 Uhr
Referat (angefragt) von Dr. Hans-Jürgen Grasemann, Staatsanwalt a.D., Autor (verstorben wenige Tage zuvor)
ehem. Zentrale Erfassungsstelle Salzgitter. Zur politischen Strafjustiz als Instrument von SED und Staassicherheit

14.30 Uhr
Referat von Dr. Matthias Bath, ehem. Berliner ZERV-Staatsanwalt, Autor und ehemaliger Fluchthelfer
zu Zahlen, Gründe der mageren Ergebnisse der Strafverfolgung von DDR-Verantwortungsträgern nach 1990
und sein Buch: „1197 Tage als Fluchthelfer in der DDR-Haft

16:00 – 18:00 Uhr
Mitgliederversammlung (nichtöffentlich) mit Vorstellung aller Mitarbeiter und 2 Verbänden, sowie Wahlprüfsteinen

danach 18:30 – 20:00 Uhr: Jugendliche aus dem MRZ-Projekt „Zeitensprünge“ präsentierten erstmals ihre
szenische Lesung „Am Scheideweg, Erinnerung an einen Unrechtsstaat“ in eigener Regie und Ausführung zum ersten Mal.
Eine fiktive Geschichte, die an das Unrecht in der DDR erinnert (auf Grundlage von Zeitzeugengesprächen, Dokumenten)
– Für das Abendessen mit Wasser (8e) bitte rechtzeitig anmelden (Formular unten im Zusatzprogramm)

Sonntag, 6. November 2016
Beginn: 9.30 Uhr: Sonderführung für Verbände durch das Menschenrechtszentrum Cottbus
u.a. mit den Zeitzeugen Siegmar Faust und Dieter Dombrowski
Im Anschluss: Aus den Verbänden, Ausblick auf das nächste UOKG-Verbändetreffen 2017
Ende: ca. 13.00 Uhr
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

 


 

Erster Freiheitspreis Brandenburgs am 11. Okt. 2016 überreicht

Mit bewegenden Worten hat unser Bundesvorsitzender, Dieter Dombrowski, am 11. Oktober im Namen des Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. den ersten Brandenburger Freiheitspreis des Domstifts Brandenburg entgegengenommen. Überreicht wurde der Preis von Bundesaußenminister, Frank-Walter Steinmeier | video

„Ich und mit mir viele ehemals Verfolgte des SED-Regimes sind bestürzt und beschämt über so viel Egoismus in einem der reichsten Länder dieser Welt. Wie viel Feigheit bedarf es, um Brandsätze in eine Unterkunft für Kinder und Jugendliche Ausländer zu schleudern und wie viel Mut bedarf es, wenn syrische Flüchtlinge in Leipzig einen international gesuchten Terrorristen überwältigen, fesseln und der Polizei übergeben. Ich möchte an dieser Stelle all diejenigen ermutigen, stark zu bleiben und couragiert ihren Weg von Demokratie und Humanität weiterzugehen.[…]“

Für die Sozialberatung von ehemaligen Opfern der SBZ-/SED Diktatur suchen wir eine/n Mitarbeiter/in für die Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Es handelt sich um eine Vollzeitstelle. Erwartet werden eine Berufsqualifikation und Lebenserfahrung, die zur Beratung von teilweise traumatisierten Opfern befähigen.
Nähere Informationen und Bewerbung an:
UOKG-Bundesgeschäftsstelle/Vorstand
Ruschestr. 103, Haus 1
10365 Berlin
Tel: (030) 55 77 93 51

Dieter Dombrowski: Wer sich dem Austausch entzieht, behindert somit eine sachgerechte Begutachtung von Folgeschäden.

Viele Opfer von SED und Stasi scheitern mit der Geltendmachung von verfolgungsbedingten gesundheitlichen Schäden an medizinischen Gutachtern. Insbesondere die Begutachtung von psychischen Folgeschäden scheitern auffallend häufig an psychologischen Gutachten. Ursache dafür ist nach Ansicht der Opferverbände die völlige Unkenntnis der meisten Psychologen über die Repressionsmethoden von SED und Stasi, die bei der Verfolgung von Regimegegnern nicht auf plumpe Gewalt sondern auf Psychologie als Waffe gesetzt haben.

Die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) führt am 08.10.2016 einen Kongress zur Thematik: „Wege zu einer verbesserten Begutachtung von Haft- und Repressionsopfern der SED-Diktatur durch“. Neben Fachvorträgen gibt es eine Podiumsdiskussion mit Frau PStS Iris Gleicke, MdB, einem Fachanwalt für Sozialrecht und einem ursprünglich geplanten Teilnehmer des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen.

Seitens des Verbandes wurde nun die Teilnahme am Kongress abgesagt. Der Bundesvorsitzende der UOKG, Dieter Dombrowski, fand dafür kritische Worte: „Wer sich dem fachlichen Austausch über die Begutachtung von Opfern des SED-Regimes entzieht, verweigert den Repressionsopfern von SED und Stasi den Respekt als Mensch und behindert den Genesungsprozess der Opfer. Das ist beschämend.“ Die Weigerung des Präsidenten, Prof. Dr. Krämer, mit dem Vorsitzenden der UOKG zur Vorbereitung des Kongresses zu sprechen, zeugt von fehlendem Interesse.
Dombrowski mahnt hier an, dass es für die Opfer des SED-Regimes wichtig ist, großmöglichste Kompetenz für ihre Begutachtung zu erhalten. Der Berufsverband der Deutschen Psychologen hat Jahrzehnte gebraucht, um die Rolle der Psychologen in der NS-Zeit aufzuarbeiten. Offensichtlich hat der Berufsverband der Deutschen Psychologen ein Problem damit, sich mit staatlich zu verantwortendem Unrecht und den psychischen Folgen für die Opfer auseinanderzusetzen und behindert somit eine sachgerechte Begutachtung von Folgeschäden, verursacht durch das SED-Unrechtsregime.

Thema: Wege zu einer verbesserten Begutachtung von Haft- und Repressionsopfern der SED-Diktatur
Veranstaltungsort:    Stiftung Berliner Mauer, Besucherzentrum Bernauer Straße 119 (am S Nordbahnhof) Eintritt frei.

Programm:
11.00 Uhr: Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden der UOKG Dieter Dombrowski

11.15 Uhr: Prof. Dr. Dr. Theo R. Payk (Psychiater, Psychotherapeut und Dipl.-Psych.)
„Opfer und Täter: Beihilfe von Psychiatern u. Psychologen bei der Traumatisierung von DDR-Bürgern“
12.00 Uhr: Mittagspause

12.30 Uhr: Dr. Karl-Heinz Bomberg (Arzt für Psychiatrie und Psychoanalyse, ehemaliger politischer Häftling)
„Ausprägungen und Folgen politischer Traumatisierung“

13.00 Uhr: Dipl.- Psych. Stefanie Knorr (Gegenwind, Beratungsstelle für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur)
„Folgen der Begutachtung für die Betroffenen, Problemschwerpunkte und Verbesserungsmöglichkeiten
aus Sicht einer Therapeutin“
14.45 Uhr: Erfahrungsaustausch mit anschließender Kaffeepause

15.00 Uhr: Dr. Ruth Ebbinghaus (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie)
„Die aktuelle Begutachtungspraxis“

15.45 Uhr: Andreas Diettrich (Abteilungsdirektor soziales Entschädigungsrecht im Versorgungsamt Brandenburg)
„Die Begutachtungssituation aus der Perspektive der Versorgungsämter“

16.15 Uhr:     PODIUMSDISKUSSION
Teilnehmer:
– Dieter Dombrowski (Bundesvorsitzender der UOKG, Vizepräsident des Landtags Brandenburg)
– Iris Gleicke (Staatssekretärin für die neuen Bundesländer)
– Rechtsanwalt Thomas Lerche, Berlin
Moderation: Ulrike Poppe, LAKD Potsdam

Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur


„Zwangsadoptionen in der DDR“ im Mauermuseum am Checkpoint Charlie am 13. September 2016

Die Union der Opferververbände Kommunistischer Gewaltherrschaft führte in Kooperation mit dem CDU Landesverband Berlin, am 13.09.2016 um 16:00 bis 18:00 Uhr eine Veranstaltung zur Thematik : „Zwangsadoptionen in der DDR“ durch. Veranstaltungsort ist das Mauermuseum am Checkpoint Charlie (Friedrichstr. 43-45, 10969 Berlin, U Kochstr.).

Neben Grußworten unter anderem vom Bürgermeister und Senator für Inneres und Sport, Frank Henkel, wurde eine Podiumsdisskusion mit einer betroffenen Mutter , Frau Behr als Beraterin der UOKG für DDR-Zwangsadoptionen sowie Christian Sachse als Historiker der UOKG, durchgeführt. Moderiert hatte diesen Abend der Leiter der Stasiunterlagenbehörde BStU, Roland Jahn. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung unter behr@uokg.de oder 030 55 77 93 54