Der Zweite Bundeskongress politisch verfolgter Frauen in der SBZ/DDR wird vom 6. bis 8. Oktober 2023 im Livestream übertragen

Der Kongress findet in den Räumlichkeiten der Franckeschen Stiftungen in Halle statt und wird im Livestream übertragen.

Der Livestream am 8. Oktober startet um 09:00 Uhr unter diesem Link:

https://youtube.com/live/ZpjkSqyNcNc?feature=share

Das aktuelle Programm finden Sie im Programmflyer weiter unten.

Der 2. Bundeskongress politisch verfolgter Frauen in der SBZ/DDR wird vom 6. bis 8. Oktober 2023 in den Räumlichkeiten der Franckeschen Stiftungen in Halle stattfinden.

Unser vorläufiges Programm beinhaltet folgende Themen:

  • Vorstellung von DDR-Frauengefängnissen (Roter Ochse, Hohenleuben)
  • Widerstand von Frauen
  • Traumafolgestörungen
  • Zersetzung
  • Paragraph 249 StGB der DDR
  • Resilienz / Widerstandsfähigkeit
  • Schaffung von Netzwerken für betroffene Frauen
  • UOKG-Projekt „Vergessene Kinder“

Zusätzlich wird es möglich sein an einer Führung wahlweise durch die Gedenkstätte Roter Ochse oder die Franckeschen Stiftungen teilzunehmen.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen oder persönliches Kennenlernen.

Für Anmeldungen und weitere Fragen ist Projektkoordinatorin Elske Brault zuständig. Sie erreichen Sie unter der Nummer 0152 07911934 oder der E-mail-Adresse kongress.halle@uokg.de.

Bitte nutzen Sie für die Anmeldung das folgende Formular:

Das Buch dokumentiert die zweitägige Tagung, die die UOKG in Kooperation mit der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur anlässlich des 70. Jahrestages der Zwangsaussiedlungen aus der Sperrzone an der innerdeutschen Grenze im Jahr 1952 am 29. und 30. April im Roncalli-Haus in Magdeburg durchgeführt hat.

Die Dokumentation richtet sich an Betroffene, Interessierte, Multiplikatoren und Entscheidungsträger in Politik und Gesellschaft. Das Buch gibt einen guten Einblick in die Thematik anhand persönlicher Zeitzeugenberichte, Fragen zur Rehabilitierung und Traumabewältigung von Zwangsausgesiedelten. Weiterführend wird die Aktion „Ungeziefer“ in ihren historischen Kontext eingebettet und die heutige Darstellung in der Gedenk- und Erinnerungskultur dargestellt.

Das Buch können Sie über die UOKG-Geschäftsstelle beziehen.

Die Aufarbeitungsbeauftragte und die evangelische Erwachsenenbildung des Landes Sachsen-Anhalt laden zum Zeitzeugenclub für von SED-Unrecht betroffene Menschen und ihre Familien ein.

Das Ende der SED-Diktatur liegt gut 30 Jahre zurück. Viele Menschen waren betroffen von Verfolgung und Repression, Ausgrenzung und Diskriminierung. Sie sind heute wertvolle Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Gegen das Vergessen und für den Dialog zwischen den Generationen ist das Sprechen über das unaussprechliche Unrecht wichtig, aber oft nicht einfach.

Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bietet deshalb in Zusammenarbeit mit der evangelischen Erwachsenenbildung einen Zeitzeugenclub für betroffene Menschen und ihre Familien an. Unter der Leitung der Psychologin Elisabeth Vajna werden sich die Teilnehmenden in Gruppengesprächen und im Rahmen von Schreibübungen den persönlichen Erfahrungen und Fragen nähern, um Worte zu finden für das Schweigen und Möglichkeiten, wie darüber erzählt werden kann.

Termine 2023:

Freitag, 28.04.2023
Freitag, 16.06.2023
Freitag, 07.07.2023
Freitag, 01.09.2023
Freitag, 06.10.2023
Freitag, 03.11.2023

Alle Termine finden jeweils von 17:00 – 18:30 Uhr in den Räumen der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen-Anhalt, Bürgelstraße 1, 39104 Magdeburg statt. Um eine Anmeldung zu den Terminen wird gebeten.

Ansprechpartnerin für weitere Fragen:

Elisabeth Vajna, M.Sc. Psych.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenznetzwerk für psychosoziale Beratung und Therapie Betroffener von SED-Unrecht
Schleinufer 12
39104 Magdeburg
Tel.: 0391-560 1503
E-mail: elisabeth.vajna@lza.lt.sachsen-anhalt.de

Anlässlich des Jahrestages des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar erklärt Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der UOKG:

Seit einem Jahr führt Russland einen grausamen Angriffskrieg gegen die Ukraine und versucht mit menschenverachtender Gewalt und Zerstörung, europäische Grenzen neu zu ziehen. Es ist ein Angriff auf die europäische Nachkriegsordnung, auf territoriale Souveränität und auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker.

Ein völkerrechtswidriger Krieg, der großes Leid über die Menschen in der Ukraine bringt. Der gegen die Schwächsten und Verwundbarsten geführt wird. Der heutige Jahrestag ist ein Tag der Trauer und des Gedenkens. Der heutige Tag ist aber auch Anlass, den Menschen in der Ukraine erneut unsere Unterstützung und die Solidarität zu versichern. Die Ukraine ist nicht alleine! Deutschland und Europa stehen an der Seite Kiews und unterstützen die Ukrainerinnen und Ukrainer politisch, wirtschaftlich, humanitär und auch militärisch. Als sichtbares Zeichen der ungebrochenen Solidarität zum Jahrestag ist die ukrainische Flagge an der ehemaligen Mielke-Stasizentrale in Berlin-Lichtenberg gehisst.

Viele Betroffene von SED-Unrecht sind mittlerweile als Opfergruppe im öffentlichen Diskurs anerkannt und erhalten im besten Fall finanzielle Zuwendungen.

Allerdings dachte – außer ein paar wenigen betroffenen Müttern und Vätern − lange niemand an die „Vergessenen Kinder“ von politisch-inhaftierten Eltern, die während der Haftzeit und auch darüber hinaus eben nicht in Kinderheimen und anderen Einrichtungen der Jugendhilfe, sondern bei Verwandten und/oder Bekannten untergebracht worden sind. Herausgerissen aus ihrem gewohnten Umfeld, oft ohne Antworten auf ihre Fragen: „Wo ist Mama? Wo ist denn Papa?“ sind diese Kinder zurückgeblieben. Wenn sie Glück hatten war ihr neues „Zuhause“ liebevoll und fürsorglich, wenn sie Pech hatten, wurden sie von den neuen „Erziehungsberechtigten“ als belastend empfunden, da auch die Taten der Verwandten und Bekannten sich zwangsläufig auf das Leben der „Aufnehmenden“ auswirkten. Mittlerweile sind diese Kinder erwachsen, haben zum Teil eigene Kinder, aber der erlebte Verlust wirkt bis heute nach, bewusst oder unbewusst.

Auf dem ersten bundesweiten Frauenkongress, der August 2021 in Stollberg/Hoheneck stattfand, wurde die Resolution des Forums für politisch verfolgte und inhaftierte Frauen in der SBZ/SED-Diktatur e. V. verabschiedet. Neben anderen wichtigen Forderungen sind diese Vergessenen Kinder als erster Punkt aufgeführt. Das Ziel des Projektes „Vergessene Kinder“ ist diese Kinder dem Vergessen zu entreißen, sie ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und die Thematik den Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft nahe zu bringen.

Wie viele Kinder waren überhaupt davon betroffen? Wie viele Kinder leiden noch heute unter den Folgen und wenn ja, in welcher Form? Wie können wir als Sprachrohr für diese Vergessenen Kinder agieren, wenn wir noch so gut wie nichts darüber wissen. Um auf hoffentlich all diese Fragen aussagekräftige Antworten zu bekommen, haben wir einen Fragebogen entwickelt, der genau das – bei zahlreichen Zusendungen – ermöglichen wird.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie selbst als Betroffene oder Betroffener den Fragebogen ausfüllen oder ihn an betroffene Eltern, Verwandte und Bekannte weitereichen würden. Das Projekt wird von Sandra Czech, unserer wissenschaftliche Mitarbeiterin federführend geleitet, sodass Zuschriften und Rückfragen bitte direkt an sie zu richten sind.

Den Fragebogen gibt es in zwei Varianten:

Klassisch: ausdrucken, handschriftlich ausfüllen, per Post zusenden.

Datei zum herunterladen

Oder

Digital: als ausfüllbares digitales Formular. Ausfüllen, abspeichern und per E-mail an s.czech@uokg.de senden.

Datei zum herunterladen