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Keinen Platz für rechtsradikales und linksradikales Gedankengut!
 


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DEMOKRATIE | FREIHEIT | MENSCHENWÜRDE

 

CHG
Cottbuser Häftlingsgemeinschaft

Kontakt: Cottbuser Häftlinge: CHGcottbus@yahoo.de
Brandenburger Häftlinge: www.politische-Haft.de | politicalprison@gmx.de

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Die Cottbuser Häftlingsgemeinschaft (CHG) ist ein Interessenverband ehemaliger politischer Verfolgter aus dem Zuchthaus Cottbus.
Sie trägt bei zur politischen Bildung für die Stabilisierung der Demokratie, Freiheit und Menschenwürde in Deutschland.

 
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STVE Cottbus im Februar 2005   Nach 20 Jahren arbeitetet die Brandenburger Enquete-Kommission endlich politisches Unrecht in Cottbus auf.
Die Hafthäuser des Zuchthauses bzw. der DDR-Strafvollzugseinrichtung Cottbus wurden durch das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. erworben, um dort die "Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus" mit einer Dauerausstellung und einem Tagungszentrum zu errichten. Im Sept. 2012 wurde das renovierte Hafthaus 1 eröffnet, im Dezember 2013 die ganze Gedenkstätte.

 

Aufarbeitung unter dem roten Adler: Die Brandenburger Enquete-Kommission zerlegte kritische Gutachter und tagte Ende 2010 auch im Zuchthaus Cottbus. Im April 2014 beendete die Kommission ihre Arbeit. BZ | Bericht | Abschlussbericht

Aktuelle Informationen zum Gedenken in Cottbus

10.3.2000 | Verurteilung von Schlägern in Cottbus, zB Walter Sommer | Aufseher
01.5.2003 | Die Zellenspitzel im Strafvollzug der DDR
9.12.2007 |
Haftanstalt Cottbus wurde privat versteigert
11.2.2011 |
2 Mio. Euro zum Aufbau der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus eingeplant
20.2.2011 | Früherer Haftanstalts-Erzieher als Polizeisprecher entlassen | LR | MA
02.3.2011 | Leiter der Polizeiwache Cottbus war Verhörspezialist der Stasi | RBB | TS
23.3.2011 | Häftling vor Cottbuser Sozialgericht hat heute noch Albträume | LR
01.4.2011 | 2,3 Mio. Euro für die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus bewilligt | LR
27.4.2011 | Stasi-Opfer fordern Ablösung Cottbuser hochrangiger Stasi-Beamter | RBB
03.5.2011 | DDR-Zuchthaus Cottbus gekauft - Gedenkstätte jetzt in ‚Häftlings’- Hand | LR
27.5.2011 | Stasi-Richter aus der DDR bleiben in Brandenburg im Amt | TS | RBB klartext
22.7.2011 | Interview mit Sylvia Wähling: Der Gedenkstättenbau beginnt | LR
11.8.2011 | Steine gegen das Vergessen | internationales Baulager
15.8.2011 | Denkmal für 1600 Maueropfer im Gefängnis Cottbus geplant | Aufruf des MRZ
13.9.2011 | Stasi im Öffentlichen Dienst in Cottbus | ZDF: Eine krankmachende Demütigung
1.10.2011 | Gedenkstätte nimmt Form an | Aktueller Stand: Zahlen, Fakten, Engagierte
10.12.2011 | Neuer Gedenkort für Menschenrechte in Cottbus | Ziegelsteinprojekt
31.12.2011 | Karrierestop für Brandenburgs Stasi-Richter
01.02.2012 | 17 Stasibeamte im Staatsschutz von Brandenburg | TV
07.02.2012 | 243 DDR-Richter in Brandenburg übernommen
09.03.2012 | Endspurt in Gedenkstätte Cottbus: 1,25 Mio. Euro verbaut | LR
19.03.2012 | Dauerausstellung: Würdigung des Wirkens des KGB in Potsdam | starke Proteste
11.04.2012 | Zahlen zur Entschädigung für politische Häftlinge: Sachsen | Brandenburg
14.04.2012 | Menschenrechtler tagten im Zuchthaus Cottbus | Neue Gedenkstättenleiterin
15.04.2012 | Jahre in der Hölle: Gefangene Nordkoreas im Zuchthaus Cottbus | Biografie Hye-sook
09.05.2012 | Bauarbeiter fanden Skelette neben der JVA
25.05.2012 | Stasimitarbeiter in der Brandenburger Enquetekommission enttarnt
22.07.2012 | 12 Jugendliche des Bauordens rekonstruieren im Sommer den Ort unseres Leidens
19.08.2012 | Cottbuser Polizeichef und Kripochef von Spremberg entlassen TS
04.09.2012 | Wolf Biermann sang im Zuchthaus Cottbus | Einladung
04.09.2012 | Eröffnung des Hafthauses 1 in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus
05.09.2012 | Elendige Erinnerung an den Ort des Schreckens in Cottbus
08.11.2012 | Innenminister Brandenburgs kritisiert mangelhafte Aufarbeitung | WELT
10.11.2012 | 45 Gefangene beim Häftlingstreffen in Cottbus
27.11.2012 | Zwangsarbeit für Ikea und andere
22.12.2012 | Zeitzeuge Faust in der Cottbuser Isolationszelle
04.01.2013 | Katholische Seelsorger im Zuchthaus Cottbus der DDR | Pfarrer Walter in LR
09.01.2013 | Gericht: Entlassung des Spremberger Kripochefs als IM "Rosenau" bestätigt
26.01.2013 | CDU aus Dahme-Spreewald gedenkt der Stasi-Opfer
20.02.2013 | Eröffnung der Zeitzeugenzelle durch ein Folteropfer | polit. Häftlinge als Künstler
21.03.2013 | So war die DDR - Axel Reitel im Gespräch mit Cottbuser Schülern
16.05.2013 | Tauschgut Mensch: In Cottbus befand sich das "Freikaufgefängnis" der DDR
12.06.2013 | Geschichtsunterricht hinter Gefängnisgittern ist im Zuchthaus jetzt möglich
17.06.2013 | Junge Leute machen jetzt Kunst im Knast zum Thema: "Zivilcourage"
26.06.2013 | Cottbus: Freiheits-Oper 2014 im Gefängnishof geplant | Karten hier
06.08.2013 | Cottbus: Beethovens Fidelio im Zuchthaus Cottbus | Kulturstiftung gibt 240.000 Euro | LR
06.09.2013 | Wenn Angst und Terror zu Kunst gerinnen
11.09.2013 | Ev. Kreisjugendtag im MRZ: Grenzen überwinden | LR
20.09.2013 | Baukulturnacht 13.10.: Erinnerung an den Cottbuser Knast
26.09.2013 | Schüler gewinnen Wettbewerb zur Geschichtssuche in der Nachbarschaft - Wärter schweigen weiter
26.09.2013 | Baustart für Dauerausstellung: Eröffnung am Tag der Menschenrechte 10.12.2013
09.11.2013 | Evangelisches Friedensgebet im Cottbuser Menschenrechtzentrum
11.11.2013 | Erinnerung an den tragischen Tod von Werner Greifendorf | LR
05.12.2013 | Ankündigung Oper "Das Singen im Gefängnis war verboten"
06.12.2013 | Das Beispiel Cottbus - Strafvollzug im SED-Staat | Steffen Alisch beim Verlag
09.12.2013 | Einen großen Stein ins Rollen gebracht | Einladung MRZ
10.12.2013 | Der späte Triumph über den 'Roten Terror' | Lob vom MP Woidke | BStU | MOZ
01.03.2014 | Häftlings-Buchvorstellung: Die düsterste Zeit brach in Cottbus an
20.03.2014 | Projektwoche zu Martin-Luther-King machte Menschenrechte zum Thema
02.04.2014 | 96-Stunden-Aktion ruft zum Arbeitseinsatz in der 2. Etage auf | Gesamt | RBB
07.05.2014 | Ausstellung zum DDR-Grenzregime und Jugendprojekt Über Mauern klettern
10.05.2014 | Beethovens Oper Fidelio als Open Air vorm Hafthaus | Flieg, Gedanke
30.06.2014 | Welche Lust, in freier Luft den Atem leicht zu heben - Kubanische Damen in Weiss
05.07.2014 | Symbolische Gefängniszellen für Fidelio-Besucher
11.07.2014 | Machtgier hat nicht das letzte Wort | 3Sat (ab min 16)
13.08.2014 | Tigerkäfige: Junge Liebe auf die härteste Probe gestellt - Uwe und Sybille Günnel | MDR
27.08.2014 | Weitere Finanzierung der Cottbusser Gedenkstätte ungewiss | LR
27.09.2014 | Ausstellungen Cottbus 1989 eröffnet | Rathaus
01.10.2014 | Menschenrechtszentrum mit HSH-Preis ausgezeichnet
11.10.2014 | 14 Monate Haft für Martin Rhodes "Die Mauer stirbt"
29.10.2014 | Gedenkstätte kämpft ab Januar um ihre Existenz | Unterschriftenliste Unterschriftenliste
07.11.2014 | Schnitzler, NSA und die Stasi - von Pf. Polster | Diestelmann tot
08.11.2014 | Feierstunde für mutige Aktivisten | Verdienstkreuz für ehrenamtliche Leiterin
31.12.2014 | Interview: internat. Kongresse im MRZ zu Freiheit, Unterdrückung und Widerstand | Kuba
11.02.2015 | Als die Bomben auf Cottbus fielen | Bild Zuchthaus
06.03.2015 | Ausstellung DDR: Mythos und Wirklichkeit | Freya Klier | Stasi auf Schulhof
04.04.2015 | Zusammenarbeit mit dem polnischen Oswiecim (Auschwitz)
09.05.2015 | Flucht und Hoffnung - Hilfsaktion Irak mit Flüchtlingskindern
27.05.2015 | Er singt für die in der DDR politisch Verfolgten: Dr. Karl-Heinz Bomberg
03.06.2015 | Flucht gestern und heute - DDR und Flüchtlingswelle heute
07.06.2015 | 200.000 Euro Bundesförderung bis 2017
04.08.2015 | Gesichert - Fast eine halbe Million Förderung für 2 Jahre
20.10.2015 |
Sylvia Wähling leistet Flüchtlingshilfe im Nordirak
04.11.2015 | Dieter Dombrowski mit DDR-Häftlingen im Nordirak rbb
10.01.2016 | Rückkehr vom humanitären Wichteleinsatz in Kurdistan
18.01.2016 | Kriegskinder und Kindersoldaten damals und heute
15.02.2016 | Antirassismus- und Antisemitismus-Demo in Cottbus mit dem Menschenrechtszentrum
03.03.2016 | Das DDR-Gefängnis wirft langen Schatten

15.03.2016 | Hilfseinsatz in Kurdistan vom Menschenrechtszentrum | Cottbuser Ärztin hilft
13.04.2016 | Cottbuserin mit Mission in Kurdistan
07.04.2016 | Zur Begrüßung ging es in den Arrest - der Jugendwerkhof
30.04.2016 | Wanderausstellung Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte


 
Linkempfehlungen zu politischer Haft in Cottbus

l Gefängnisimpressionen einer Cottbuser Künstlerin
l Mißhandlungen 1998 verurteilt: Roter Terror in der StVE Cottbus
l weitere Video-Impressionen aus Cottbus bei youtube
l Unsere Frauen waren in Hoheneck | BLOG Fiolka |
Blog Schlicke
l Bernds Bilder aus dem Gefängnis Cottbus
l Schicksal aus Cottbuser Haft 1984: OPK "Verfasser"
l Erfahrungsbericht eines Häftlings 1977 in Cottbus
l Romeo und Julia in Cottbus und bei Facebook |
Dokument
l Das Menschenrechtszentrum Cottbus bei Facebook

 
Buchempfehlungen zu politischer Haft in Cottbus
Buch:  "Roter Terror in Cottbus"  


Neuauflage 2014
Bernd Pieper: 'Roter Terror' in Cottbus. 17 Monate in Gefängnissen der DDR. Tykve Verlag August 2013, 250 Seiten, 15,25 Euro) ISBN 3925434917

Bestellungslink bei Buchhandlung89.de

Mit 21 Jahren, wenige Tage vor der geplanten Hochzeit, wird der Autor aus seinem bisherigen Leben gerissen. Auf dem Wege zu seiner letzten Prüfung verhaftet die DDR-Staatssicherheit den Pädagogikstudenten wegen "staatsfeindlicher Hetze". Einzelhaft und Verhöre folgen. Sein erster Zellengenosse berichtet vom Häftlingsfreikauf.

Das Buch schildert, wie sich Menschen unter extremem Druck verhalten. Es liefert Innenansichten der untergegangenen DDR und ihrer Zuchthäuser. Der Autor erinnert daran, daß die Aufarbeitung dieses Kapitels deutscher Geschichte noch nicht abgeschlossen ist.


Inhaltsverzeichnis
 

Dezember 2013: Dr. Steffen Alisch - Strafvollzug im SED-Staat am Beispiel Cottbus
(ISBN 978-3-631-64557-4, 230 S., 28 Euro)

Bestellungslink bei Amazon

Leseprobe beim Verlag

Als Band 20 ist in den Studien des Forschungsverbundes SED-Staat Dr. Steffen Alischs Untersuchung über den Strafvollzug im SED-Staat am Beispiel der Haftanstalt Cottbus erschienen
Das Buch analysiert anhand bisher kaum erschlossenen Archivmaterials die Geschichte des Cottbuser Zentralgefängnisses von 1945 bis 1990 und behandelt darüber hinaus zentrale Aspekte des DDR-Strafvollzugs. Die meisten Insassen – vor allem politische Gefangene, insbesondere Ausreisewillige – nannten die Strafvollzugseinrichtung wegen der dort herrschenden brutalen Verhältnisse «Zuchthaus Cottbus». Mehrere Tausend von ihnen wurden von der Bundesrepublik «freigekauft» und konnten den Herrschaftsbereich der SED verlassen. Mit Hilfe einer umfassenden Auswertung der Akten der SED, des Brandenburger Justizministeriums und der DDR «Sicherheitsorgane» sowie Zeitzeugengesprächen werden Leben und Leiden in Cottbus und darüber hinaus auch in anderen Haftanstalten der DDR dargestellt. mehr


 


3. Auflage Tomas Kittan: Das Zuchthaus Cottbus
Stadtmuseum und Stadtarchiv Cottbus (Hrg.) Verlagsprospekt
142 Seiten, Sonderheft 2009 der Reihe Cottbuser Blätter; Regia Verlag Cottbus,
3. erweiterte Aufl. Oktober 2012, 22,90 EUR

Bestellungslink bei Buchhandlung89.de
Bestellungslink bei bb-Buch.de


In der DDR gab es rund 200 Gefängnisse. Berüchtigt waren vor allem Brandenburg-Görden, Bautzen ... Die Strafvollzugseinrichtung Cottbus galt bisher als unbedeutend. Dreijährige Forschungen des B.Z.-Redakteurs Dr. Tomas Kittan belegen, dass Cottbus die wichtigste politische Vollzugshaftanstalt in der Ära Honecker war. „Das Zuchthaus Cottbus“, so nannten es viele Insassen, besaß den höchsten Anteil „Politischer“ Häftlinge. Hier konzentrierte die SED ihre Staatsfeinde – Schriftsteller, Schauspieler, Musiker, Ingenieure, Ärzte, Wissenschaftler, Pfarrer.


   

 


Zeitzeugen gesucht!
Für die Bildungsarbeit in der Gedenkstätte Cottbus werden Erinnerungen von Zeitzeugen gesucht zum Thema "politische Haft in Cottbus", sowie Dokumente und Fotos von 1860-1990 über die Zeit im Zuchthaus Cottbus. Originaldokumente oder Fotos werden kopiert und die Originale zurückgesandt. Außerdem sucht das Menschenrechtszentrum Cottbus Bücher mit Hafterinnerungen, Manuskripte, Urteile, Briefe und herausgeschmuggelte Gegenstände. Das Archiv wird Anfang 2014 dokumentiert.

Das Menschenrechtzentrum Cottbus sucht besonders nach Zeitzeugen, die über ihre Erlebnisse vor Schülern berichten möchten und es auch können. Außerdem Informationen zu verstorbenen Inhaftierten oder zur Arbeit der Strafvollzugsbediensteten in der nationalsozialistischen und sozialistischen Zeit.
- Kontakt Gedenkstättenpädagoge Johannes Näder:
Bildung@menschenrechtszentrum-cottbus.de


- Kontakt Historikerin Jennifer Rietz:
jennifer.rietz@menschenrechtszentrum-cottbus.de

ersetzt den April 2015 - Nov. 2016 aktiven Historiker Ralf Marten

Der ehemalige Cottbushäftling Bernd Lippmann an einer Doktorarbeit, die sich mit dem Freikauf politischer Häftlinge befasst. Dazu hat er diesen Fragenkatalog entwickelt. Hiermit lädt er Sie dazu ein, sich an der Beantwortung zu beteiligen. Unabhängig davon bittet er Sie, ihm Nachricht zu geben, falls Sie etwas über das Konstruktionsbüro (Mitte der 70er Jahre) im Zuchthaus Cottbus wissen. Bitte schreiben sie ihm an Lippmann@stasimuseum.de

Seit mehreren Jahren betreibt auch der Autor und Journalist Dr. Tomas Kittan umfangreiche zeithistorische Forschungen zur Nazi- und Stasigeschichte der Strafvollzugsanstalt Cottbus. Er sucht dafür Zeitzeugenerinnerungen und Dokumente. Kontakt: tomas.kittan@bz-berlin.de

Der Forschungsverbund SED-Staat der FU-Berlin arbeitete seit 2010 an einem Buch zum Strafvollzug im Zentralgefängnis Cottbus, das Ende 2013 vom Berliner Forschungsverbund präsentiert wurde.


Der Kinofilm "Wir wollten aufs Meer" spielt in der StVE Cottbus | DVD ist hier bestellbar

Sonderfilmvorführung 2012 mit 200 Besuchern
im Cottbuser Kino "Weltspiegel", anschliessend Diskussion mit den Regisseuren und den
prominenten ehemaligen Cottbus-Häftlingen Roland Jahn und Dieter Dombrowski.

StVE Cottbus, Zelle
Stasioffiziere
StVE Cottbus, antreten

Der Kinofilm "WIr wollten aufs Meer" zeigt in ausführlichen Sequenzen den Alltag in der Strafvollzugsanstalt Cottbus der 80er Jahre. Es geht um Freundschaft und Verrat. Darum, wie zerstörerisch Menschen werden können, wenn sie in autoritären Verhältnissen leben. Der Film spielt in der DDR – er könnte überall spielen. Eindringlich stellt er die Frage, was solch ein System aus Menschen macht – und wo die Grenzen verlaufen zwischen Anpassung, Widerstand und Verrat.

Rezensionen: Kino | Tagesspiegel


Veranstaltungen im Jahr 2017 um die ehemalige politische Haftanstalt Cottbus

ACHTUNG: Wegen Umbau der uokg-Homepage sind wir ab Mai 2017 erreichbar unter: www.politische-haft.de

Neuer Vorstand Nov. 2016 und neues Personal für 2017

In der Mitgliederversammlung am 17.11.2016 wurde für 3 Jahre ein neuer Vorstand gewählt von ca. 50 anwesenden von 270 Mitgliedern. Es lenken jetzt nur noch 2 ehem. politische Häftlinge im Vorstand mit, weitere Häftlinge (Akademiker) erhielten sehr wenige Stimmen. Die Satzung als Arbeitsrahmen wurde umfangreich erweitert. Im Jahr 2015 zählte man ca. 6500 Besucher, darunter sehr viele Schüler.

Am Palmsonntag 9. April startete ein 60km-Versöhnungsmarsch des MRZ von Erbil (Kurdistan) nach Alquosh (Kloster Rabban Hormizd) für 9 Tage. Auch drei Häftlinge marschierten mit für den Frieden im Irak, einer meinte „Politische Verfolgung verbindet über Grenzen hinweg die Opfer aller Diktaturen“. Das primäre Ziel war, geflüchteten Christen und Jeziden zu helfen. Als Aktivistin erwartet die Gedenkstättenleiterin ".. unheimlich viel Anerkennung, die unseren sonstigen Zielen, Vorhaben und Anliegen sehr dienlich sein wird." Der Vorsitzende erwähnte Schwerpunktdifferenzen früherer Häftlinge: "In letzter Zeit wurde von einigen Mitgliedern versucht, Zwietracht, ausgegeben als positive Kritik, in den Verein hineinzutragen. Obwohl 99% unserer Arbeit ausschließlich der Aufarbeitung des SED-Unrechts gilt, wird der Versuch gemacht, unser kleines Engagement u.a. für christliche Flüchtlinge im Nordirak so darzustellen, als würde das den Hauptteil unserer Arbeit ausmachen."

Auch unter dem erfolgreichen Personal im MRZ fand kurzfristig ein Elitenwechsel statt. Im November wechselte der Historiker nach Bautzen und Anfang 2017 die beliebte Schulprojektleiterin zur Landesbildung nach Potsdam.
Die neu für DDR-Geschichte, Zeitzeugenarbeit, Schulprojekte und Buchhaltung eingestellten MitarbeiterInnen findet ihr hier auf der website des MRZ.

Am 13. August soll das Denkmal vor dem Zugangstrakt eingeweiht werden, von dem ehem. polit. Häftling Gino Kuhn errichtet. Am 3. Okt. 2017 kommt das Trabbitreffen mit DDR-Fahrzeugen und Zellenführungen wieder in die Haftanstalt.

Veranstaltungen im Jahr 2016 um die ehemalige politische Haftanstalt Cottbus

INTERESSENGEMEINSCHAFT EHEMALIGER POLITISCHER BRANDENBURGER HÄFTLINGE 1945-1989

Treffen aller ehemaligen politischen Häftlinge Brandenburgs am 28./29. Mai 2016 | Programm | Ablauf

Auch das Gefängnis in Brandenburg-Görden wurde 1945-1989 als Haftanstalt für politische Gefangene genutzt. 5.700 leben noch im Land Brandenburg, viele weitere wurden freigekauft. Als authentischer Ort der DDR-Repression mahnt die heutige JVA Brandenburg Görden zukünftige Generationen. Wir Zeitzeugen sind die wahren, unfreiwilligen Experten des Unrechts in der 2. deutschen Diktatur. Die 45 Teilnehmer gedachten mit einer Andacht den von der Stasi erschossenen politischen Häftling Michael Gartenschläger.
Nächstes Treffen aller brandenburger Häftlinge: Sa. 17. Juni 2017
Programm auf: aufarbeitung.brandenburg.de



April 2016 protestierten die Opferverbände gegen den Abwicklungsversuch der Stasiakten ins Bundesarchiv

Zeitzeugen und ehemalige politische Häftlinge im MV- workshop zur Zusammenarbeit mit Zeitzeugen

40 Mitglieder des Menschenrechtszentrums in der Mitgliederversammlung Ende 2015.

Häftlingstreffen im Dezember 2015 und neue Pläne für 2016

Stellungnahme der Cottbuser Häftlingsgemeinschaft zur Zukunft der Stasiaktenbehörde
Stellungnahme des Menschenrechtszentrums Cottbus zur Zukunft der Stasiaktenbehörde

Stellungnahme aller Häftlingsverbände im Land Brandenburg zur Zukunft der Stasiaktenbehörde

Das Cottbuser Häftlingstreffen 2015 fand am 11. Dezember zwischen 15 und 17 Uhr statt. Davor begann 10:30 Uhr die Mitgliederversammlung des MRZ. 40 Mitglieder, darunter 18 politische Häftlinge, stimmten 2 satzungsändernden Anträgen zu. Der geschäftsführende Vorstand wurde gestärkt: Der Gegenstandswert von Rechtsgeschäften für den geschäftsführenden Vorstand ist von 50.000 € auf 300.000,00 € erhöht worden. Rolands Initiativantrag, der die neue Nahostarbeit begrüßte, jedoch die DDR-Geschichte an der Gedenkstätte weiter priorisiert sehen wollte, wurde nach heftiger Kritik aus der Leitung abgelehnt. Gegen 14 Uhr fand sein workshop zur DDR-Zeitzeugenarbeit statt, danach ging es um Versöhnung und die Präsentation von Schülerprojekten. Darum herum wurden weitere Veranstaltungen angeboten. Am Abend zuvor war die Verleihung des Nagelkreuzes von Coventry an das Menschenrechtszentrum, die Mitte Februar 2016 mit einer weiteren Kreuzandacht gefeiert wurde. Danach beteiligte sich das MRZ an einer Demo von Cottbuser Bürgern gegen Haß durch Neonazis in der Stadt.

Anfang 2016 standen workshops zu Kindersoldaten und Anne Frank im National-Sozialismus im Mittelpunkt. Vom 03. - 27. Mai zeigt das Menschenrechtszentrum mit der Wanderausstellung »Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte« am Beispiel eines jungen Mädchens politische Verfolgung in der NS-Zeit in der ehemaligen Pentacon-Halle, wo wir in der DDR Haftzwangsarbeit leisten mussten.

Ein Ausstellungsdrehbuch über Haftzwangsarbeit wird der junge Marburger Historiker Jan-Philipp Wölbern (promovierte über Häftlingsfreikauf) vom ZZF Potsdam nach seiner Kurdistanreise verfassen. Ende 2017 sollen die 11 Tafeln mit Geschichtsdaten und Häftlingsinterviews über Smartphone-QRcodes eröffnet werden.
MRZ-Vorstandsvorsitzender Dieter Dombrowski forderte als UOKG-Vorsitzender in der Süddeutschen im Mai finanzielle Hilfen für jene Härtefälle, die darauf dringend angewiesen sind. Dazu soll ein eigener Fonds aufgelegt werden, an dem sich dann zahlungswillige Unternehmen beteiligen könnten.


Veranstaltungen im Jahr 2015 um die ehemalige politische Haftanstalt Cottbus

Im Oktober 2015 drehten Schüler einen Kurzfilm zur "Roten Hölle Cottbus" mit Regisseur Erik Schiesko

Ende September lernten Schüler im Zuchthaus Cottbus Zivilcourage: "Ich seh das anders!"

Schülerprojekt mit politischen Häftlingen: Die Angst in der DDR wurde in der Stanze künstlerisch umgesetzt

Südafrika, Kurdistan und Schülerprojekte zur DDR

Über seine Sicht von "Ist Versöhnung möglich?" sprach Mitte November 2015 der bei einem Briefbombenattentat verletzte südafrikanische Father Michael Lapsley. Statt an seinen traumatischen Erlebnissen zu verzweifeln, nutzt der Anti-Apartheidaktivist seine Erfahrungen heute als Leiter des Institute For Healing Memories in Kapstadt für die Heilung anderer Traumatisierter auf der ganzen Welt. Nach einer Untersuchung der TU Dresden leiden ein Drittel von politischen DDR-Häftlinge unter psychischen Folgebelastungen der Haft.
Heilung geht nicht so schnell. Ein Cottbus-Häftling kommentierte spontan dazu auf facebook: "... eine Versöhnung mit den Tätern der SED ist nicht möglich. Dafür müssen Stasi-Mitarbeiter vor Gericht und das ohne Ausnahmen." Es ist tatsächlich selten, daß Geheimdienstler über ihre inhumanen Taten berichten, Schuld erkennen und bereuen, wie in dem ARD-Film "Was wurde aus der Stasi" von 2015. Reue wäre jedoch die Voraussetzung für eine Vergebung nach christlicher Sichtweise.

Mitte November 2015 fand ein zweiter Hilfstransport ins irakische Kurdistan von Syvia Wähling, Dieter Dombrowski und Cottbuser Häftlingsärzten statt, zu Weihnachten ein dritter. Der vierte folgte im März 2016. Hilfsgüter und Krücken für Flüchtlinge im Nordirak wurden in Flüchtlingslagern an Jeziden um Erbil/Dohuk verteilt. Leider wurden in Cottbus viele abgelaufene Medikamente gespendet. Das bemerkenswerte Hilfsprojekt der IGFM und des MRZ hier und im rbb.
Der Vorstandsvorsitzende des Menschenrechtszentrums Dieter Dombrowski wurde kürzlich auch zum Vorsitzenden der Berliner UOKG gewählt, einem Dachverband von 38 Gruppen und Vereinen von Verfolgten und Opfern der DDR-Diktatur.

Gleich nach seiner Wahl kritisierte der ehem. politische Häftling am Tag des Mauerfalls, dass in der Aufarbeitung der DDR-Diktatur bislang die Opfer nicht im gleichen Maße Beachtung gefunden haben wie die Täter. Ein Mahnmal für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft solle künftig derer gedenken, die in der DDR in politischer Haft saßen, an der Grenze starben, sowie ganz vielen Menschen, die nicht studieren konnten, weil sie gegen den Strich gebürstet waren.



Flucht gestern und heute - Mit Flüchtlingskindern finden demächst neue kreative Projekte statt.

Am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober gibts ein historisches Oldtimertreffen im Zuchthaus.

Das berühmte Abschiebegefängnis in Karl-Marx-Stadt soll teilabgerissen werden- Häftlinge wehren sich.

"Ich seh' das anders!" Dissidententum wird vom Land gefördert,
Trabbitreffen im Oktober, Flucht damals und heute

Ein Kunstwettbewerb unter dem Motto "Ich sehe es anders" startete für Mai bis September. Jugendliche unter 25 Jahren sollen sich mit Meinungsfreiheit damals und heute beschäftigen. Dissidententum wird gefördert: eigene Gedanken, Erkenntnisse, Ideen und Forderungen zum Thema Meinungsfreiheit sollen in Bildern und Essays ausgedrückt werden. Die prämierten Arbeiten werden in einem Sammelband veröffentlicht.
Vermittelt wird, welche Grenzen es für Meinungsfreiheit geben kann und wie man mit abweichenden Meinungen umgehen sollte. Im Cottbuser Strafvollzug saßen bis vor 25 Jahren viele Menschen ein, die für ihre Meinung in der DDR verfolgt, verhaftet und schließlich eingesperrt wurden.

Vom 15. bis 17. September wurde auf dem Gelände der Gedenkstätte erneut das erfolgreiche Projekt „Weggesperrt“ mit 50 Cottbuser Schüler aus 10. Klassen gestartet. Ziel ist, den in der DDR politischen Verfolgten zu begegnen, sich über die damalige Zeit und die Zustände zu informieren und ihre Eindrücke und Erkenntnisse in selbst geschaffene Kunstwerke umzusetzen. Im Projekt „Weggesperrt“ sind auch die drei ehemaligen politischen Häftlinge Siegmar Faust, Joachim Heise und Gino Kuhn als authentische Zeitzeugen eingebunden.

Ist der Umgang mit den Folgeschäden der SED-Diktatur für diese Menschen angemessen? Der Psychiater Karl-Heinz Bomberg, eingesperrt wegen staatsfeindlicher Hetze, diskutierte nachdenklich dazu Ende Mai mit dem Ex-Häftling Burkhardt Aulich und einer liberalen Stiftung und sang danach Lieder zur Gitarre. Er betonte die Notwendigkeit gesellschaftlicher Anerkennung und Wertschätzung für alle, die für ihre persönliche Meinung Nachteile in Kauf genommen hatten. Gemeinsam mit der Berliner Beratungsstelle "Gegenwind" erschien jetzt sein Buch "Verborgene Wunden" über Spätfolgen der DDR-Repression.

Endlich 200.000 Euro Bundesförderung erhält das Menschenrechtszentrum bis 2017. Insgesamt wird es fast eine halbe Million für 2 Jahre sein, wie die LR meldete. Davon kann endlich das Personal vernünftig bezahlt werden.

Zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2015 wird es nur ein historisches Fahrzeugtreffen auf dem Gelände der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus geben. Für Besucher ab 12 Jahren ist der Eintritt 5 Euro, Insassen frei (Eintritt in die Gedenkstätte ist enthalten). Das Areal des ehemaligen berüchtigten politischen Gefängnisses der DDR soll zu einem Ort der Freude umgewandelt werden. Mit einem Gefangenentransporter Barkas B 1000 und einer kleinen Sonderausstellung zum Gefangenentransport wird auf die entwürdigenden Haftbedingungen hingewiese. Oft wurden von der DDR die Transporte politischer Gefangener als Lieferfahrzeuge mit der Aufschrift „Frischer Fisch auf jeden Tisch“ getarnt.

Die Flucht aus einem von Bürgerkrieg zerrütteten Land verbindet Schüler der Sachsendorfer Oberschule Cottbus mit zwölf weiteren Flüchtlingskindern. Manche sprechen fünf Sprachen, ihre Eltern sind Lehrer, Ingenieure, Musiker, Ärzte. Dass Flüchtlinge ungebildete, arme Leute wären, sei ein Klischee und falsch, meinte die Gedenkstättenleiterin.
Das Projekt "Kinder helfen Kindern – Flucht gestern und heute" führt im Zuchthaus Cottbus jetzt deutsche und frühere deutsche Flüchtlinge zusammen. Ein Sudetendeutscher betonte: "Jeder hat seine eigene Geschichte, wie er sein Land verlassen musste". Er hatte 1945 in der Fremde eine neue Heimat gefunden, die neuen Flüchtlinge in Cottbus noch nicht.

Am 20. Juni, dem Gedenktag für Flüchtlinge und Vertriebene, betonte Bundespräsident Gauck: „Ich wünschte, die Erinnerung an die geflüchteten und vertriebenen Menschen von damals könnte unser Verständnis für geflüchtete und vertriebene Menschen von heute vertiefen. Auf eine ganz existenzielle Weise gehören sie nämlich zusammen – die Schicksale von damals und die Schicksale von heute.“

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) organisierte vier Hilfstransporte in den Nordirak mit Hilfsgütern. 120 000 Christen und 550 000 Jesiden sind zurzeit auf der Flucht vor der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). 20 große Lager gibt es im Norden des Irak. Das Cottbuser Menschenrechtszentrum sammelt jetzt für sie Rollstühle und Geld.


Ständchen an Siegmar Fausts 70. Geburtstag im Gefängnis Cottbus, wo er vor genau 40 Jahren von der SED (Linkspartei) für Jahre weggesperrt wurde.

In der Nachbildung der Massenzellen wird es noch
authentischer: Mehr Figuren und DDR-Zeitungen

Eingesperrt: Jugendliche schufen 2015 eine Bild- und
Tonreportage über die "Seelen der Gefangenen "


Neue Büros, regionalgeschichtliches, Mythos und Wirklichkeit


Es geht weiter! Mit der Internet-Petition konnten bis Ende Februar 2015 insgesamt 238 Unterschriften gegen den Geldmangel in der Gedenkstätte gesammelt werden. Am 9. Juni standen bis 2017 neue 200.000 Euro Bundesförderung.
Inzwischen werden in der Gedenkstätte eine Reihe neuer Bundesfreiwillige und Mitarbeiter für die Technik beschäftigt. Mit der neurenovierten Zellenetage stehen jetzt Sitzungsräume für Projekttage zur Verfügung. Oben sitzt wieder ein Historiker mit Erfahrung. In Siegmars Büro arbeitet unser Vorstand und Bürgerrechtler Christoph Polster. Er wird ehrenamtlich seine Sachkompetenz ab Mitte des Jahres einbringen, der Besucherreferent zog eine Etage tiefer. Dort erhielt auch der Mediengestalter Steffen Krahl ein neues Atelier, nachdem der Künstler Gino Kuhn seines leider geräumt hatte.
2015 werden internationale Kongresse im Menschenrechtszentrum die Repressionsgeschichte des Zuchthauses dokumentieren und mit aktuellen Menschenrechtsverletzungen verknüpfen. Beispielsweise soll die dissidente Zivilgesellschaft in Kuba unterstützt werden. Es wird 2015 auch die Zeit vor 1945 aus der Vergessenheit geholt und die Bombardierung von Cottbus mehr dokumentiert werden.

Es ist bemerkenswert, welche Aufmerksamkeit vor allem die Bildungsarbeit bei jungen Leuten weckt. Ein Schulprojekt mit Häftlingsinterviews wird als Oral History gestartet. Auf einem USB-Stick werden jungen Leuten am Beispiel des Schicksals Cottbuser Häftlinge typische Menschenrechtsverletzungen wie Flucht oder persönliche Eingrenzung nahegebracht. Jeder Bürger sollte sich fragen, wie er in Zeiten der Diktatur sein privates Leben gelebt hätte. Weil die Gedenkstätte in privater Hand und auch Eigentümer der Immobilie ist, wird weder der Bund noch das Land in die Arbeit hineinzureden.

Es wird 2015 auch viel regionalgeschichtlich gearbeitet: "Als die Bomben auf Cottbus fielen…" Fast hundert Gäste kamen am 12. Februar 2015 in die Gedenkstätte, um sich über die amerikanischen und britischen Luftangriffe auf Cottbus 1944/45 zu informieren. An Bombenbeispielen erläuterte André Vogel vom Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) zur Bombardierung des Zuchthauses 1945 und der Stadt Cottbus.

Zur "Aktion Rote Hand" am Internationalen Gedenktag zu Kindersoldaten, veranstaltete das MRZ für 43 Schüler des Pückler-Gymnasiums in Cottbus einen Projekttag, in dem Vergangenes mit dem Gegenwärtigen verbunden wurde. Die Jugendlichen sprachen dabei mit drei Zeitzeugen aus der Nazizeit. Kindersoldaten waren auch Tausende deutsche Jugendliche, die bei den sogenannten "Werwölfen" um ihre Jugend betrogen wurden und in den Krieg ziehen mussten.
Am 15. Februar demonstrierten Mitarbeiter bei "Cottbus bekennt Farbe!" gegen die Geschichtsverdrehung bei einem geplanten Neonaziaufmarsch.

"DDR: Mythos und Wirklichkeit" Am 11. März 2015 informierte die Bürgerrechtlerin Freya Klier mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durch eine Sonderausstellung (bis zum 10. April) über die bestehenden Mythen zum Unrecht und die Folgen der SED-Diktatur. Für viele ehemalige DDR-Bürger prägten meist positive persönliche Erlebnisse den Alltag. Der diktatorische Charakter des Regimes tritt deshalb heute allzu oft in den Hintergrund.

Danach bot die Außenstelle Frankfurt/Oder der Stasi-Unterlagenbehörde eine persönliche Beratung zur Antragsstellung auf Einsicht in die Stasi-Unterlagen an, damit die tatsächliche DDR-Geschichte an ganz privaten Biografien sauber dokumentiert werden kann.

Mitte März wurde am Cottbusser Obermarkt der Leiden im DDR-Militärgefängnis Schwedt gedacht, dessen unmenschliche Härte auch die Cottbusser Gefangenen fürchteten. Dort brechen gerade auch Zeitzeugen ihr Schweigen. Auch mit dem Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau wird eine stärkere Zusammenarbeit in Bildungsprojekten geplant: Wie im Gefängnis Cottbus arbeiten dort Zeitzeugen an der Deutung des staatlichen Unrechts in der DDR mit.

Zwischen Mai und dem Herbst 2015 soll ein Projekt der IGFM für Flüchtlingskinder im kurdischen Nordkirak unterstützt werden, das kurzfristig konzipiert wurde.



Blick in den Bürotrakt der Gedenkstättenleitung

"Lernt polnisch" - Hungerstreik der Cottbuser Häftlinge Dezember 1981 für Solidarnosc in Polen - DW-Film

Ende der Oper "Fidelio" vor Haus 1 des Gefängnisses
Foto: S. Krahl


Festakte, Opern, Häftlingstreffen und Petition gegen Geldmangel

Beim Häftlingstreffen im Nov. 2014 hörten diesmal ca. 50 Teilnehmer, darunter einige politische Häftlinge, eine lange Rede der Gedenkstättenleiterin sowie zwei Lesungen aus Büchern von Opfern des Unrechtsregimes. Beim Beitrag über Zwangsadoption war der Raum übervoll.

25 Jahre nach dem Mauerfall haben Deutsche Welle und Telewizja Polska (TVP) den DokumentarfilmLernt Polnisch“ u.a. im Zuchthaus Cottbus produziert. Am 13. Dezember 1981 wurde in Polen das Kriegsrecht ausgerufen. Davon erfuhren die Häftlinge im Zuchthaus Cottbus. Allein in der Nachtschicht drehten von 119 Gefangenen 80 ihre Schüsseln um, insgesamt gab es etwa 350 Streikende an einem Abend. Die Initiatoren, zwei mutige Republikflüchtlinge, erhielten jeweils ca. 2 Jahre "Nachschlag" am Kreisgericht Cottbus durch Vorschlag des Vorgängers der Linkspartei. Diese bis heute vergessene Solidaritätsaktion für die polnische Gewerkschaft wurde jetzt in Polen endlich ausgezeichnet.

Zum brandenburger Festakt zu 25 Jahre Mauerfall gingen am 7. November mehrere Festredner auf die aktuelle Diskussion um den Begriff "Unrechtsstaat" für die DDR ein. Es gelte der Verklärung der DDR zu wehren, sagte der Pfarrer der Cottbuser Oberkirchgemeinde und Vorstandsmitglied des Menschenrechtszentrums, Christoph Polster. Ulrike Poppe betonte stattdessen den Unterschied zwischen zwischen "unsinnigen verbalen Pirouetten" und dem wirklichen Leugnen von Verbrechen der DDR. Auch Ministerpräsident Dietmar Woidke forderte, DDR-Unrecht nicht zu verschweigen. Deshalb fand der zweite Teil der Feierstunde im Cottbuser Menschenrechtszentrum statt. Der Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer hielt eine eher launige Rede, am Ende wurde Schillers "Ode an die Freude" gespielt.

In dem ehemaligen Zuchthaus, wo politische Gefangene der DDR inhaftiert waren, überreichte der Ministerpräsident der geschäftsführenden Vorsitzenden des Trägervereins, Sylvia Wähling, für ihre ehrenamtliche Arbeit 2008-2014 ein Bundesverdienstkreuz. Sie hatte den Aufbau der Gedenkstätte maßgeblich vorangetrieben und dankte ihren Mitarbeitern persönlich. Auch von der Potsdamer Landeszentrale für politische Bildung wurde sie ausgezeichnet.

Auf dieser Internet-Petition konnten bis Februar 2015 gesamt 236 Unterschriften gegen den Geldmangel in der Gedenkstätte gesammelt werden. Unterschriftenliste
Vor allem die Unterhaltskosten mehrerer ehemaliger Gefängnisgebäude von ca. 135.000 jährlich werden ab 2015 ausschließlich von Privatspenden abhängig sein.
Bundesmittel entfallen komplett, das Land Brandenburg hat sich bereit erklärt, jährlich lediglich 100.000 € für drei Personalstellen beizusteuern. Weder die Gedenkstättenleiterin, noch Historiker oder ein Buchhalter können davon finanziert werden.



Informationsveranstaltung zu den harten Haftbedingungen in Cottbus unter der Linkspartei/SED
Foto: Hlaskova

Typische Vorfürszene in den Gefängnissen der DDR, hier: Hohenschönhausen "
Foto: BStU

vor 25 Jahren fiel die Berliner Mauer: Kongress der uokg am 15. November in Berlin zum Widerstand
Foto: Mehner 1989


Mitgliederversammlung 8.-9. November 2014 / Gedenkstättenförderung 2015 unzureichend

Am Samstag, dem 8. November ab 10 Uhr treffen sich wieder ehemalige politische Häftlinge und andere zur Mitgliederversammlung (diesmal ohne Wahlen) im Menschenrechtszentrum Cottbus. Das Cottbus-Treffen für alle Cottbuser Häftlinge zum Austausch und Besuch der Zelle beginnt um 15 Uhr. Danach 19:30 Uhr ist für die DDR-Häftlinge die Aufführung einer Wanderoper „Weiße Rose“ geplant, Eintritt 10 Euro.
Weitere neue Opern hier. Das Theaterstück "Hafthaus" eines Cottbus-Häftlings und Intendanten in Potsdam läuft leider nur freitags am Abend des 7. November. Ein buntes Programm erwartet die Teilnehmer davor ab 10 Uhr zu den offiziellen Feierlichkeiten zu "25 Jahre Mauerfall" beim Festakt des Landes Brandenburg um 14:00 Uhr in der Oberkirche und 16:00 Uhr im Menschenrechtszentrum. Begleitprogramm

In der Finanzierung des Menschenrechtszentrums Cottbus klafft im kommenden Jahr eine 130.000 Euro große Lücke. Nur das Land Brandenburg zahlt 2015 evtl. 100.000 Euro, die Stadt Cottbus mehrere Zehntausend. Aber der Bund stoppt seine finanzielle Unterstützung. Der Bundeshaushalt biete leider derzeit "keinen Spielraum für eine weitere Förderung der Gedenkstätte" in Cottbus, ließ die Ostbeauftragte Grütters die brandenburger Kulturministerin Kunst Ende Oktober wissen. 2015 wären 135.000 Euro genug, um mit einem "kleinen Kernteam" die Gedenkstätte zu finanzieren. Die Gedenkstätte kämpft jetzt buchstäblich um seine Existenz. Sie ist in keinem öffentlichen Haushalt untergebracht und hat als Verein, der Eigentümer und Betreiber der Gedenkstätte ist, jährlich mehr als Hunderttausend Euro an Fixkosten zu tragen.
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Uwe Günnel
Tigerkäfige in Cottbus
Gino Kuhn
nach 2 Jahren im Tigerkäfig 1984 endlich frei:
Der polit. Gefangene Uwe-Carsten Günne |.mehr
Foto: mdr 2014

Der mdr sendete im August 2014 Günnels tragische Liebesgeschichte unter dem Titel "meine 2. Chance"
Foto: mdr, Escher 2014

Das Denkmal vor den früheren Produktionsstätten der Zwangsarbeit bei Pentacon mauerte der ehemalige politische Häftling Gino Kuhn(1974) im August 2014
Foto: Hana Hlaskova, 2014


Unsichere Zukunft der Gedenkstätte, neue Schwerpunktsetzung, Schülerprojekte


Nach der Opernaufführung im Sommer 2014 mit insgesamt knapp 8000 Besuchern ist die weitere Gesamtfinanzierung der einzigen privaten Gedenkstätte für politische Haft im Land Brandenburg ungewiss. Der Trägerverein hofft erneut dafür auf Geld von Land und Bund.
Man braucht bald Klarheit, sonst wird im Januar 2015 zugemacht. Nur mit Spenden und zwei Kräften des Bundesfreiwilligendienstes kann eine Gedenkstätte nicht offengehalten werden. Rund 200 Mitglieder zählt der Trägerverein inzwischen. Sechs Jahre nach seiner Gründung wurde im Dezember 2013 die Dauerausstellung in dem sanierten Hafthaus 1 eingeweiht. 1,7 Millionen Euro waren für die bauliche Instandsetzung durch Gelder aus Bundesmitteln, vom Land Brandenburg und privaten Spendern zusammengekommen. Für die Ausstellungskosten und drei befristete Stellen gab der Bund weitere 800 000 Euro, 1 Million Euro billiger als die vergleichbaren Dauerausstellungen in Potsdam und Erfurt.
Zum Mauerfall am 7. November veranstaltet das Land Brandenburg in Cottbus seine offizielle Feier zum 25. Jahrestag in der Gedenkstätte und der Oberkirche, dem Ort der Demonstrationen 1989.

Für 2015 wird trotzdem bereits ein interaktiver Medienstick mit QR-Codes über typische Schicksale politischer Haft im Gefängnis Cottbus geplant, auf dem junge Leute die DDR-Geschichte anhand authentischer Beispiele des zivilen Widerstandes gegen eine Diktatur und folgender politischer Haft in Cottbus nachzeichnen können. Pädagogen, Historiker und Zeitzeugen werden dafür in Recherche und Analyse kooperieren.

Im September beschloss der Vorstand eine konkretere inhaltliche Schwerpunktsetzung sowie Alleinstellungsmerkmale des Menschenrechtszentrums Cottbus e.V., auch aufgrund des gegenwärtigen Personalmangels und zunehmender Menschenrechtsverletzungen in der Welt. Grundsätzlich wird künftig eine Kooperation mit renommierten wie staatlichen oder öffentlich-rechtlichen Partnern angestrebt,um diktaturübergreifende Themen zu behandeln. Diese können über die nationalsozialistischen Zeit, der sozialistischen Zeit bis in die Gegenwart hinübergreifen. Themen, wofür keine eigene Experise vorhanden ist, werden nicht angeboten.

Ende September fand eine deutsch-polnische Schülerbegegnung des MRZ statt, bei der 19 Schüler aus dem Humboldt-Gymnasium Cottbus und der Szkola Ekologizna in Zielona Góra kurze Trommel- und Theaterkreationen anboten. Jugendliche Stimmen um die Bildungsreferentin Hana Hlaskova erklangen in den Zellengängen. Drei Tage lang befassten sich die Jugendlichen mit dem Thema Grenze und setzten es in ihren Workshopgruppen kreativ um.
Zuvor bereits leiteten bei mehrtägigen Seminaren zum Thema "Weggesperrt" ehemalige politische Häftlinge 50 Schüler an, um authentisch ihre Diktaturerfahrung der Vergangenheit in der Region als Warnung für die Zukunft zu vermitteln.





Foto Steffen Krahl
Kubanische Menschenrechtler "Damen in Weiss" besuchten die Gedenkstätte, davor das Berliner Aussenministerium für Reisefreiheit in Kuba.

Fidelio-Oper Backstage: DDR- Häftlingstransport erschreckend realitätsnah vor der Oper
Fotos: Hana Hlaskova, Cottbus

Zur Opernaufführung standen grimmige Theaterwärter Spalier für die Besucher der ehemaligen Haftanstalt.
Foto; Steffen Krahl, Cottbus


Eindrucksvoll: Oper war voll gebucht, Gedenkstätte in Sommerpause

Zeitgleich zur(Neu-)Eröffnung der 70er Jahre Zelle: eingeengt und gleichzeitig beeindruckt fühlt man sich jetzt in der Großzelle. Die ehemaligen politischen Häftlinge Jörg Beier und Gino Kuhn hatten mit ihrer Kunst etwas Besonderes geschaffen. Auch viele weitere Anwesende, unter ihnen auch ehemalige politische Häftlinge und Vereinsvorstandsmitglieder wie Dieter Dombrowski und Siegmar Faust, waren von der Installation begeistert.



Zellenbelegung Cottbus
Das Zuchthaus Cottbus weckt bei vielen ehemaligen
politischen Häftlingen böse Erinnerungen.
Hier demonstrieren jetzt 30 lebensgroße
Häftlingspuppen den schweren Haftalltag bis 1989.

Ausstellungseröffnung "28 Jahre getrennt" am 5. Mai 2014 mit den Verfolgten Victor Witt, Sylvia Wähling, Gino Kuhn und Ernst-O. Schönemann (v.l.)

Leonore hat nach langer Suche das Gefängnis gefunden, in dem ihr Mann Florestan festgehalten wird. Er wollte Machenschaften aufdecken. mehr


Eröffnung mit Häftlingspuppen im Mai, Opernvorbereitung und Projekt "über Mauern klettern"

Ab 17. Juni 2014 stellen in einer Massenzelle (links oben) 30 lebensgroße Puppen den Haftalltag nach, von den politischen Häftlingen und Künstlern Gino Kuhn und Jörg Baier beraten und auch selbst gestaltet.
Potsdamer Erfahrungen mit der innerdeutschen Grenze standen im Mittelpunkt eines Impulsvortrags von Historiker Rainer Potratz. Diese Ausstellung der LAkD zur Errichtung und Sicherung der Grenze steht noch bis August. Danach erzählten Zeitzeugen ihre persönlichen Geschichten: das Elektrikgeschäft von Ernst-O. Schönemann wurde 1962 mit seiner Familie rücksichtslos aus dem Grenzgebiet zwangsausgesiedelt. Der westdeutsche Architekt Gino Kuhn schloss sich einer 1978 Fluchthelfergruppe in Westberlin an und kam durch einen Verrat ins Gefängnis. Viktor Vitt wollte aus der geschlossenen DDR fliehen, wurde verhaftet, gab seinen Wunsch jedoch nicht auf und kam erneut in politische Haft.
Die Ausstellung "28 Jahre getrennt - Das Grenzregime und seine Folgen für die Brandenburger" kann noch bis Ende August 2014 zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte besichtigt werden.

Ein "Ich mach`mal rüber" Kletterevent im Gefängnis Cottbus startete am 5. Mai. Die Gedenkstättenpädagogin Hana Hlaskova organisiert für Jugendliche eine Kletterwand zum Thema "Flucht aus der DDR" auf dem Gelände des ehemaligen Gefängnisses. Von der Ideenfindung für das Hintergrundmotiv und dem Entwurf für die Kletterrouten, über das Bemalen der Wand und Anbringen der Griffe, bis zur Erstellung eines dazugehörigen Abenteuerspiels sind Jugendliche dabei. Ende Juni soll die Wand eröffnet werden. Als Belohnung gibt es einen einzigartigen Blick auf den Knast aus der Vogelperspektive, wie wir es in der DDR gerne gehabt hätten.
Auf der Route der Wachhunde entlang der Mauer weiden seit Mai die zwei Ziegen Friedel und Frieda das wuchernde Gras weg, das über unsere Geschichte wuchs.

Neue Videos zur Haft in Cottbus:
www.rbb-online.de/zibb/96_stunden/index.html
Renovierung des Gefängnisses (zur Übersicht unten auf "07.-11.04.2014" klicken)

Das Zuchthaus Cottbus weckt bei vielen ehemaligen politischen Häftlingen traumatierende Erinnerungen, die die meisten versuchten, zu verdrängen:
www.rbb-online.de/zibb/96_stunden/archiv/96-stunden-07-bis-11-04-2014/erinnerungslandschaft-96stunden.html

Ein Schliesser spricht über seine Arbeit im Zuchthaus (ab min 19:00, rbb)
http://www.rbb-online.de/zibb/96_stunden/archiv/96-stunden-07-bis-11-04-2014/die-april-aktion-von-96-stunden.html
"Man war ja von seiner Arbeit überzeugt, aber je näher es zur Wende hin ging, gab es Überlegungen..." (E.J., einer von 208 Wärtern)

Häftlinge Storck und Günnel sprechen über ihre Haft (rbb)
http://www.youtube.com/watch?v=YrrHHEo0tOw
http://www.youtube.com/watch?v=t_kYu0wjMsM

Cottbushäftling Faust zum Gefühl der Menschenrechte
http://www.youtube.com/watch?v=Dbx_tSyXWaE

Cottbushäftling Günnel filmte seine Mauerproteste
http://www.youtube.com/watch?v=lYxeoipONko

Cottbushäftling Beier über Kinder der Revolution
http://www.youtube.com/watch?v=2siPvDChVfE&list=UUTBA66ze47rpqkXvAx-lu-Q

Biermann im Cottbuser Gefängnis (Görlitzer Anzeiger)
http://www.youtube.com/watch?v=nONAOKyUXFE


Gino Kuhn
DDR-Häftlinge

Auch frühere politische Häftlinge bei den Abbrucharbeiten ihrer Zellen: Bauleiter Gino Kuhn, Dieter Dombrowski, Peter Kornexl, Herbert E. und Ronald W. | Fotos: rbb

Neue Seminaretage in der Bauaktion "96 Stunden" des Brandenburger Fernsehens RBB

Einer fegt zusammen, der nächste schnappt sich die Schippe und ein anderer karrt den Schutt weg. Gute Arbeitseinteilung. Häftling Gino Kuhn ist einer der Bauleiter vor Ort. Er koordiniert die freiwilligen Helfer. Er selbst ist auch mit vollem Einsatz dabei.
In dieser Aprilwoche wurden in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Arbeits- und Seminarräume für die Bildungsarbeit der Gedenkstätte hergerichtet, die nach der Teilsanierung des Hafthauses 1 immer noch fehlten. Dafür sollte das 1. Obergeschoß (ca. 400 qm) komplett saniert werden. Als das Gefängnis von 2002 bis 2007 leer stand, wurde durch Vandalismus vieles zerstört und mit Graffitis beschmiert. Die Fördermittel, die der Trägerverein Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. in den vergangenen Jahren für die Sanierung erhielt, hatten nicht ausgereicht, um das gesamte Hafthaus 1 zu sanieren, weshalb die 1. Etage in der ersten Sanierungsphase 2010-2013 nicht berücksichtigt werden konnte. Viele Cottbuser Firmen spendeten Baumaterial. Geldspenden für Farbe sind auf einem Hochzeitstisch sehr willkommen.
489 Helfer kamen und halfen verschiedentlich. Viele hatten eine emotionale Bindung zum Gelände. Rund 15 ehemalige politische Häftlinge waren in dieser Woche dabei. Der 75-jährige Lehrer Herbert Ewen kam aus Schleswig-Holstein, zunächst mit gemischten Gefühlen, zum ersten Mal 31 Jahre nach seiner Freilassung zum ehemaligen Ort seiner Inhaftierung. Am Ende der Woche fühlte er sich „wie zu Hause“, sagte er. Auch der Vereinschef und CDU-Politiker Dieter Dombrowski hackte Putz auf der Leiter. Während der Woche gesellten sich spontan auch Schüler zu der großen Helfergruppe. „Die Begegnung der Generationen sowie von Häftlingen und Schülern sowie das gemeinsame konstruktive Verarbeiten von Gefühlen ist das, was von Beginn an die Arbeit in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus ausmacht“, sagte die Gedenkstättenleiterin Sylvia Wähling. Der ehemalige politische Häftling Dieter Dombrowski zeichnete die Helfer aus.
Die Sanierung dieser ersten Etage der Gedenkstätte ist zwar einen großen Schritt voran gekommen, konnte leider trotz der zahlreichen Helfer nicht beendet werden. Die Arbeiten werden sich auf Grund der Osterferien sicherlich noch einige Wochen weiter hinziehen.

Live-Schaltungen im Lokalfernsehen:

10.04.2014 (Der dritte Tag)
http://www.rbb-online.de/zibb/96_stunden/archiv/96-stunden-07-bis-11-04-2014/96_stunden_halbzeit_dritter_tag.html

12.04.2014 (Der Abschluss)
http://www.rbb-online.de/zibb/96_stunden/archiv/96-stunden-07-bis-11-04-2014/die-freiheitsoper-im-zuchthaus.html

(zur Übersicht unten auf "07. bis 11.04.2014" klicken)
http://www.rbb-online.de/zibb/96_stunden/index.html

 

 


Einladung Aufruf des Cottbuser Staatstheaters: Politische Gefangene sollen singen


FIDELIO. Die Freiheitsoper im Zuchthaus, Premiere 28. Juni 2014, 20.30 Uhr. Intendant und Regisseur Martin Schüler lädt alle ehemaligen politischen Häftlinge des Zuchthauses Cottbus ein, an der Aufführung der Beethoven-Oper mitzuwirken. Möglichkeiten dazu gibt es am Ende des ersten Aktes im Gefangenenchor oder im Freiheitschor des Finales. Vorstellungen sind am 2., 4., 5., 9., 11. und 12. Juli, immer 21 Uhr in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Bautzener Straße 140.
Voraussetzung für die Mitwirkung ist die Teilnahme an zwei Proben im Zeitraum vom 17. – 26. Juni. Als Dankeschön fürs Engagement erhalten Sie zwei Freikarten für eine FIDELIO-Aufführung Ihrer Wahl.


Martin-Luther-King-Show am 21. März 2014

Multimediashow mit Schülern der Sachsendorfer Oberschule am Freitag, 21.03.2014 abends im Menschenrechtszentrum Cottbus (PENTACON-Halle)

Cottbuser Schüler spielten Theater für Zivilcourage: Drangvolle Enge am Ort unserer Zwangsarbeit, der Stanze in der Pentacon-Halle

Einladung
LR: Projektwoche zu Martin-Luther-King machte Menschenrechte zum Thema
http://martin-luther-king-show.de
"Kein Problem wird gelöst, wenn sich nur Gott allein darum kümmert!"


Buchvorstellung im Gefängnis: "Wir wollten nur anders leben!"

Am 27. Februar 2014 wurde das Buch „Wir wollten nur anders leben. Erinnerungen politischer Gefangener im Zuchthaus Cottbus“ der Öffentlichkeit präsentiert. 16 bewegende und persönlich gehaltene Schicksale in Interviewform werden in diesem neuen Buch präsentiert. Die ehemaligen Häftlinge, die in den vier Jahrzehnten des Bestehens der DDR im Zuchthaus Cottbus wertvolle Jahre ihres Lebens verloren haben, erzählen eindrucksvoll von den Gründen ihrer Verhaftung, wie es ihnen im Gefängnis ergangen ist, ihren Ängsten, Hoffnungen, Träumen und ihrem Neustart nach der Entlassung. Die meisten sind von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft worden.
Zum Gespräch standen der Regisseur und Herausgeber Heiner Sylvester, die ehemaligen politischen Häftlinge Uwe-Carsten Günnel und Matthias Katze sowie Dr. Robert Grünbaum, Stellvertretender Geschäftsführer der Bundesstiftung Aufarbeitung, zur Verfügung. Das Buch kann man leider nur direkt in der Gedenkstätte zum Preis von 15 € erwerben (zuzüglich 3 € Porto bei Versand).
Der Band wurde mit freundlicher Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gedruckt. Besucher der Gedenkstätte können Interviewausschnitte von Häftlingen aus dem Buch in der sogenannten „Zeitzeugenzelle“ auf einem Monitor sehen. Das Buch lasse Schicksale lebendig werden. Es sei ein wichtiges Zeugnis des Widerstandes in der DDR und lege die Mechanismen der Diktatur offen, betonte Robert Grünbaum, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.



Zellenalltag
Tigerkäfige
Schüler drängten sich in der Zelle

Schüler lernten einiges zum Hintergrund politischer Haft in der DDR: Drangvolle Enge in der Zelle. Eindrücke vom März-Projekt im Menschenrechtszentrum

Workshop "Weggesperrt - Geschichte künstlerisch gestalten"

Vom 04. bis zum 06.03.2014 lernten Schüler aus dem Cottbusern Niedersorbischen Gymnasium und den Max-Steenbeck-Gymnasium interaktiv und erlebnisorientiert die menschenverachtende Geschichte des Ortes kennen. 3 politische Gefangene der DDR wirkten mit als authentische Workshopleiter: Siegmar Faust, Gino Kuhn und Hans-Joachim Heise unter Anleitung der Kreativpädagogin Hana Hlaskova. Mit viel Neugier, Offenheit und Einfühlungsvermögen begegneten ihnen die Schüler der 10. Klassen am authentischen Ort des Grauens und erfuhren viel Hintergründiges von den ehemaligen politischen Häftlingen. Fantasievoll und erfinderisch setzten sie ihre Eindrücke in verschiedene Kunstwerke um (Fotos, Geräuschaufnahmen, Zeichnungen, Gedichte, Choreografische Stücke und Dialoge).7 kreative Projektergebnisse zum Repressionssystem der DDR wurden am dritten Tag präsentiert.


Veranstaltungen im Jahr 2013


Einladung Eröffnung der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus am 10. Dezember 2013 (Tag der Menschenrechte)

Das politische Unrecht in zwei Diktaturen wird jetzt in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus auf 450qm für 800.000 Euro durch eine Dauerausstellung dokumentiert, gebaut von dem Berliner Architekturbüro Lendler, Fachleuten und einer Gruppe ehemaliger Häftlinge.
Zur Eröffnung am 10. Dezember 2013, dem Tag der Menschenrechte, kamen mehr als 300 Behördenmitarbeiter, Minister, Künstler und ehemalige politische Gefangenen. Unter dem Titel „Karierte Wolken - Politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933-1989“ werden 28 Biografien politischer Gefangener während des Nationalsozialismus und unter der SED-Diktatur gezeigt. Dazu Fluchtgeschichten aus Cottbus und der entwürdigende Alltag der politischen Gefangenen. 1983 saßen in Cottbus vier Fünftel von 540 Häftlingen aus politischen Gründen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach von schmerzvollen Erinnerungen und lobte das Engagement der Zivilgesellschaft beim Aufbau. „Es waren viele engagierte Bürgerinnen und Bürgern mit guten Ideen und mit großem Einsatz an der Gestaltung der Ausstellung beteiligt“, betonte er nachdrücklich: „Die Moral einer Gesellschaft zeigt sich auch am Umgang mit ihren Gefangenen. Die Insassen litten über viele Jahrzehnte unter menschenunwürdigen Haftbedingungen, unter Misshandlung und Demütigung. Die überwiegende Mehrzahl der Gefangenen wurde aus politischen Gründen inhaftiert.“ Der Bund, das Land Brandenburg und die Stadt Cottbus förderten die Errichtung der Gedenkstätte insgesamt mit 2,7 Millionen Euro. Dazu kamen viele privatwirtschaftliche Spenden und unbezahlbares ehrenamtliches Engagement.

später Triumph über den 'Roten Terror' | Lob des Ministerpräsidenten Woidke | Würdigung durch den BStU Roland Jahn

Transparent Günnel
Atomphysiker Gabriel Berger
Uwe Günnels Protestplakat und Matthias Storck, der Namensgeber der Ausstellung "Karierte Wolken"

Das jüdische Opfer der DDR-Justiz Gabriel Berger verbreitete die UNO-Menschenrechtserklärung

Heiterkeit unter den prominenten Cottbushäftlingen:
Wir sind die Sieger der Geschichte

 



Einladung Häftlingstreffen am 9. November 2013
mit Wahl und Wochenende des Gedenkens


Das 10. Cottbuser Häftlingstreffen fand am Wochenende 9.-10. November 2013 statt (Programm oben). Zur Mitgliederversammlung vormittags waren die inzwischen fast 180 Mitglieder des Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. eingeladen, von denen 43 Stimmberechtigte kamen. Mittags wurde im Innenhof ein Holzkreuz zur Erinnerung an die tragische Selbstverbrennung von Werner Greifendorf eingeweiht, gestaltet vom Häftlingskünstler Gino Kuhn, der mit Pfarrer Christoph Polster neu in den Vorstand gewählt wurde. Der Vorsitzende Dieter Dombrowski wurde mit 100% wiedergewählt. Martin Braband als Spontankandidat erhielt einen Achtungserfolg von 17 Stimmen, insgesamt 10 Stimmen waren ungültig. Durch die Wahlversammlung führte gekonnt der städtische Stabsstellenleiter Wieland Eschenburg. Die Wahl der 3 Kassenprüfer wurde auf nächstes Jahr verschoben, bis geeignete Kandidaten gefunden werden konnten. Das Vermögen des Trägervereins (ohne Projekte) beträgt aktuell 140.000 Euro, davon jedoch ein noch offenes Darlehen in ähnlicher Höhe. Die jetzt fertige und emotional sehr ansprechende Dauerausstellung "Karierte Wolken" wird am 10. Dezember 2013 eröffnet. Protestdemonstrationen sind nicht zu erwarten, denn Häftlinge, Zeitzeugen und Wissenschaftler wirkten daran ausbalanciert mit.


Am Nachmittag fand noch ein großes Programm des Gedenkens statt. Der 9. November ist der 75. Jahrestag der nationalsozialistischen Pogromnacht gegen jüdische Mitbürger. An diesem Tag begann später auch das Ende der politischen Verfolgung in der DDR. Deshalb wurde von der geschäftsführenden Vorsitzenden Sylvia Wähling eingeladen, an diesem Tag zu singen, zu beten, zu gedenken und bewegende Geschichten von Betroffenen zu hören.

Ein gut besuchtes Friedensgebet mit Cottbuser Kirchenchören gab den Mauern des Unrechts einen völlig neuen Charakter. Die bedrückende Stille in den Arrest-Tigerkäfigen wurde von Bachs Solosuiten für Cello durchbrochen. Viele Kerzen des Gedenkens in der „Pentaconhalle“ symbolisierten die verschlungenen Wege der Geschichte an diesem Abend.

Zwei Filme „Wir wollten aufs Meer“ und der Film "Wohnung, Wiese und der Knast" ließen die Schrecken wiederauferstehen. Die zwei Schüler erkundeten die unmittelbare Nachbarschaft des DDR-Gefängnisses, in dem noch im Herbst 1983 nach Stasidokumenten 446 politische und 94 kriminelle Gefangene dahinvegetierten. Von den 540 Häftlingen, die von 208 Wärtern bewacht wurden, wollten 340 in den Westen (MfS HAVII/2077). Typische Haftgründe waren Paßvergehen, staatskritische Hetze und Verbindungsaufnahme zu Menschenrechtsorganisationen, ARD oder ZDF.

Vorstandsbericht
Mitgliedertreffen
Greifendorf
Wahl und Rechenschaftsbericht des Vorstandes

Zum Häftlingstreffen kamen diesmal 60 Besucher

1978 verbrannte sich Greifendorf vor dem Hofkiosk





Erinnerung an die Zeiten der Diktatur: Politische Bildung hinter Gefängnismauern

entsprungene Häftlinge
Kinder hinter Gittern
die böse Blume
Kunstprojekt "Entsprungene Gefangene"

DDR-Massenzelle: Fast noch Kinder waren wir damals

2. Platz: Die "böse Blume" hinter Stacheldraht

. "Träume politischer Gefangener in Cottbus". Aus den Kunstprojekten der neuen Bildungsreferentin Hana Hlaskova im Herbst 2013.



Evangelischer Kreiskirchentag 2013 zu Gast in der Haftanstalt

Gewinner Grafikwettbewerb in Hohenschönhausen
Kreisjugendsonntag Cottbus
Gewinner Zivikcourage in HSH
Die Gewinner des Grafikwettbewerbes "Zivilcourage" vor einem Gefangenenbarkas in Hohenschönhausen
links: Madlen Lehmann (erster Platz)

Zuckerwatte essen vor der ehemaligen Stanze des VEB Pentacon, in der wir Zwangsarbeiter waren

Siegerausflug des Grafikwettbewerbs in die befreundete Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Am 20. September 2013 besuchten die Gewinnerinnen des Cottbuser Grafikwettbewerbs "Zivilcourage" die Gedenkstätte Hohenschönhausen und die Stiftung Berliner Mauer, wo sie von den ehemaligen politischen Häftlingen der DDR Hartmut Richter und Siegmar Faust informiert und durch die Zellen geführt wurden.
Am 15. September fand auch der evangelische Kreisjugendsonntag mit 150 engagierten Jugendlichen aus Forst, Guben, Cottbus und der Lausitz-Region im Gefängnis statt. Es wurde das Thema "Grenzen" gestern und heute in den früheren Gefängniszellen heiss diskutiert, sowie Theaterstücke und Filme zum Thema aufgeführt. Vor der Zwangsarbeitshalle wurde in weißen Zelten Zuckerwatte gegessen. Das wäre zur DDR-Zeit ein Traum gewesen! mehr


2014: Oper „Fidelio“ im Cottbuser Zuchthaus

06.August 2013, LR: Cottbus Martin Schüler, der Intendant des Cottbuser Staatstheaters, will Beethovens Freiheitsoper „Fidelio“ auf dem Gelände des ehemaligen Zuchthauses Cottbus inszenieren. Gemeinsam mit Dieter Dombrowski und Sylvia Wähling vom Cottbuser Menschenrechtszentrum nahm er am Dienstag dafür Fördermittel von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung entgegen.

Die halbe Million Euro, die das Menschenrechtszentrum und das Cottbuser Staatstheater für das Projekt brauchen, ist damit fast gesichert. Und Sylvia Wähling, die geschäftsführende Vorsitzende des Menschenrechtszentrums, ist ihrem Traum ganz nahe. Bis zu 300 Sänger könnten als Gefangenenchor an den vergitterten Fenstern stehen. Zwei Panzer werden in die Szenerie fahren.

In der Zeit vom 28. Juni bis 12. Juli 2014 soll die Oper siebenmal auf dem Zuchthausgelände, das heute Gedenkstätte ist, gezeigt werden. Es wird jeweils Platz für 1000 Zuschauer sein.
Alle Zeitzeugen und Gefangenen arbeiten jetzt nur noch ehrenamtlich in der Gedenkstätte mit.



Oper Fidelio 2014 Opernaufführung und neue politische Bildung im ehemaligen Zuchthaus

Hof des Zuchthauses Cottbus
So könnte die Oper Fidelio wirken
Zuchthaus Cottbus 1990
Open-Air-Premiere der Oper Fidelio ist am 28. Juni 2014 im Hof der Strafvollzugseinrichtung
Beethovens Fidelio -"Chor der Gefangenen"
1990 sah der Hof der Strafvollzugseinrichtung Cottbus für uns Häftlinge noch bedrohlicher aus
   
Fotos: wikipedia, privat (CHG)

Die erste Aufführung der Beethoven-Oper „Fidelio“ ist am 28. Juni 2014 im Hof der Gedenkstätte im Zuchthaus Cottbus geplant

Im Zentrum der Oper FIDELIO steht das Recht des Einzelnen auf Wahrung seiner Würde. Das Geschehen spielt in einem Gefängnis, das jenseits aller Rechtsvorstellungen von Willkür und Gewalt beherrscht wird. Handlung und Musik gipfeln im Appell, sich für Freiheit und Menschenrechte einzusetzen – allen Widerständen und Repressalien zum Trotz. Mit künstlerischen Mitteln behandelt Beethoven damit ein Anliegen, dem sich der Häftlingsverein Menschenrechtszentrum Cottbus intensiv widmet. (Sylvia Wähling, aus der Pressemeldung des MRZ vom 25.6.2013)

Die Open-Air-Premiere unter der musikalischen Leitung von GMD Evan Christ und der Regie von Martin Schüler ist für den 28. Juni 2014 im Hof der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus geplant; weitere Vorstellungen folgen bis Juli 2014. Der Vorverkauf beginnt im Herbst 2013 im Besucher-Service des Staatstheaters und an allen einschlägigen Vorverkaufskassen.

Gefördert wird das Projekt durch die Kulturstiftung des Bundes, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Sparkasse Spree-Neiße, die Stadtverwaltung Cottbus, die Unternehmensgruppe UKA (Umweltgerechte Kraftanlagen) und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) als Medienpartner.

Auch ein Grafikwettbewerb zum Thema "Zivilcourage" wurde am 17. Juni 2013 ausgewertet. "Wir sehen dieses Kunstprojekt als gelungenen Anfang, junge Leute an einem authentischen Ort von Diktatur und Missachtung menschlicher Würde an die Zeit vor 1989 zu erinnern", sagte die neue Bildungsreferentin Hana Hlásková. Gewonnen hat eine Grafik der Schülerin Madlen Lehmann. Sie zeigt eine rote Hand, die mit einer kraftlosen Marionette spielt.



Zeitzeugenzelle Buchtitel
Uwe Guennel eroeffnet Zelle
Wandmalerei Krahl Kuhn
Großer Andrang ehemaliger politischer Häftlinge und ihrer Familien. Viele Kunstwerke an den Wänden erinnern an die DDR-Menschenrechtsverletzungen.
Uwe-Carsten Günnel eröffnete die Zeitzeugenzelle. Der Thüringer war 2 Jahre in Einzelhaft und wurde sehr oft vom Cottbuser Personal misshandelt.
Großflächige Wandmalerei im naturalistischen Stil ergänzt kleine Quader mit Erinnerungen politischer Häftlinge. Der Künstler Steffen Krahl erläutert (links)
   
Fotos: Uwe-Carsten Günnel (UCG)

Einladung Häftlingstreffen bei der Eröffnung der Zeitzeugenzelle am 20. Februar 2013

in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus, Bautzener Straße 140

Die neue Zeitzeugenzelle befindet sich im Musterzellenbereich der 2. Etage im sanierten Hafthaus eins. Mit Häftlingskunst ausgestattet, versuchten Cottbuser politische Gefangene, ihre bedrückenden Erlebnisse in 40 Jahren plastisch zu verarbeiten. Sie liegt direkt gegenüber von drei rekonstruierten Massenzellen aus den 60er, 70er und 80er Jahren der DDR und einem Erzieherzimmer (ohne Erzieher).

Diese Grosszelle wurde überwiegend von ehemaligen politischen Häftlingen des Zuchthauses Cottbus und mit Fördermitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gestaltet. Hier werden die Gefühle und Gedanken der Häftlinge ungefiltert handschriftlich, mit Mitteln der Kunst und durch Interviews in einer Videoinstallation auf zwei Flachbildschirmen widergegeben. Kunstskulpturen, Gedichte und Bücher früherer Gefangener werten den Raum auf und vermitteln authentisch historische Tiefe.

Zur Eröffnung hatten sich mehrere Häftlinge, teilweise mit Familie, auf dem Erziehungsbereich zu einer "Facebook-Party" verabredet. Mehr als 60 frühere Häftlinge diskutierten mit prominenten Besuchern aus der Politik (CDU, PDS), der Stiftung Aufarbeitung und der UOKG. Während sie ihre Erinnerungen an die Cottbuser Haft sehr emotional bewegt vortrugen, verstummten die Randgespräche und es verbreitetete sich minutenlang respektvolle Stille im Raum.
Während der anschließenden Podiumsdiskussion „Stationen auf dem Weg zur Freiheit“ erfuhr man persönliche Erinnerungen von den inzwischen rehabilitierten Zeitzeugen über grausame Details ihrer Haft.
In der Dauerausstellung im Erdgeschoss haben die beauftragten Berliner Architekten von Lendler+Delafair eine Dauerschaltung zur Zeitzeugenzelle vorgesehen.




Adventsfeier am 10. Dezember 2012: Tag der Menschenrechte

Cottbus Innenhof Winter
Cottbus Gefängnispfarrer
Winter an der Aussenmauer im Zuchthaus Cottbus.
Rechts der gesponserte neue Kleintransporter
der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus.
Mitte Dezember 2012 kamen die
Gedenkstättenmitarbeiter der ehem. Stasi-UHA
in Dresden zum Erfahrungsaustausch
Mehrere ehemalige politische Häftlinge und der katholische Gefängnispfarrer Bernhard Walter (Forst) feierten mit ca. 60 Besuchern aus der Stadt Cottbus
den Internationalen Tag der Menschenrechte



9. Häftlings-Treffen am 10. November 2012
in der neuen Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Einladungsschreiben 10.11.2012

Posaunen in Cottbus+
Kurator und kath. Pfarrer
Pfarrer Walter spricht
Posaunen auf den Gefängnisfluren. Am Tag des Mauerfalls bliesen und sangen Mitglieder der Cottbuser evangelischen Kreissynode

Kurator Siegmar Faust und Dieter Dombrowski begrüßten die 45 Teilnehmer des Cottbuser Häftlingstreffens

Der katholische Gefängnispfarrer Bernhard Walter (Forst) sorgte 20 Jahre für Trost bei politischen Gefangenen, die ihm das 1978 heimlich gefertigte Messingkreuz schenkten

Zum 9. Häftlings-Treffen wurde von der Gedenkstättenleiterin und Menschenrechtsaktivistin Sylvia Wähling im November 2012 herzlich eingeladen. Fast 50 ehemalige politische Häftlinge lauschten den Erinnerungen des ehemaligen kath. Gefängnispfarrers Bernhard Walter aus Forst, der endlich frei sprechen durfte. Er betonte, daß er Gefangene wie Strafvollzugspersonal als Menschen betrachtet habe und übergab ein heimlich gefertiges Messingkreuz. Am Vortag hatten fast 200 evangelische Christen auf den Fluren des ehemaligen Zuchthauses in bewegender Weise Posaunenlieder geblasen. Der Verein hat inzwischen 146 Mitglieder, für mehrere Millionen Euro Haus 1 der ehemaligen Strafvollzugsanstalt wiederhergestellt und allein für 110.000 Euro das Dach des Torhauses neu gedeckt.
Die endgültige Eröffnung wird am 10. Dezember 2013 stattfinden, wenn die Dauerausstellung fertig ist: „Karierte Wolken. Politische Haft im Zuchthaus Cottbus 1933 – 1989“. Bis März 2013 sind die Texte fertig, danach wird die Gestaltung und die Herstellung beauftragt. Sie wird im Küchenbereich des Hafthauses 1 auf ca. 550 qm multimedial aufgebaut und zeigt die politische Haft im Zuchthaus Cottbus in beiden deutschen Diktaturen. Die Erinnerungen von vielen DDR-Häftlingen fließen in die wissenschaftliche Recherchen ein.



Konzert von Wolf Biermann in der ehem. Haftanstalt Cottbus
mit Teil-Eröffnung der Gedenkstätte

Am 4. September 2012 wurde die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus nach einjähriger Bauphase eröffnet. Das Hafthaus 1 wurde behindertengerecht restauriert, Zuwucherungen und Grafitti mit viel ehrenamtlicher Hilfe entfernt. Im Erdgeschoss erwarten 5 Wanderausstellungen die Besucher. Darunter "Gewalt hinter Gittern" aus der Gedenkstätte Hohenschönhausen und "Von Liebe und Zorn" über die politische Verfolgung von Jugendlichen im Thüringen der DDR.

Eine eigene Dauerausstellung der Gedenkstätte mit der Dokumentation von 30 Schicksalen politischer Häftlinge in Cottbus wird Ende 2013 eröffnet werden.

Der bekannte DDR-Liedermacher gab am Abend des 4. September 2012 in der früheren Produktionshalle des VEB Pentacon ein Benefizkonzert seiner staatskritischen Lieder. Alle früheren Häftlinge waren dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt von 20 Euro kam dem Aufbau der Gedenkstätte "Zuchthaus Cottbus" zugute. mehr

Besucherschlange
Wolf Biermann singt
Hafthaus 1 renoviert
Eine lange Besucherschlange des Benefizkonzertes zog sich fast bis zur Eingangsschleuse.

Wolf Biermann sang in der ehemaligen Stanzerei des VEB Pentacon für mehr als 350 Zuhörer

Das restaurierte Hafthaus 1 wartet auf Besucher.



Entwürfe der neuen Cottbusser Dauerausstellung vorgestellt

Im März und Mai 2012 wurde im Menschenrechtszentrum Cottbus erstmals die Konzeption der Dauerausstellung vor der Gedenkstättenleitung und den Zeitzeugen der künftigen "Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus" präsentiert. Im Mittelpunkt soll im Erdgeschoß des Hauses 1 (unter EB 5) eine doppelseitige, 4m hohe Vitrinenwand entstehen, in der auf 37 lfd. Metern mit Exponaten wie Kassibern, Fotos und Dokumenten ein "lebendes Gedächtnis der politischen Inhaftierten" eingerichtet wird. Eine Auswahl von ca. 40 Musterbiografien politischer Gefangener aus der DDR-Diktatur und dem Nationalsozialismus ergänzen mit knappen Texten die Exponate. Aus den Biografien werden mittels Sachtexten die weltpolitischen Ereignisse sprechen.
Eingerahmt wird diese, an Gedenkstätten in Israel erinnernde Gestaltung, mit Klanginstallationen, in denen die Besucher typische Eigenschaften politischer Haft emotional nachvollziehen können: Die Enge, Deprivatisierung, Desorientierung, Isolation und die permanente Überwachung in Cottbus. Die Bauphase in der Kaiserzeit, die Weimarer Republik, der Alltag des Strafvollzugspersonals und die Cottbuser Zwangsarbeit wird ebenfalls erwähnt. Dies wird aber nicht den typischen Charakter einer "Menschenrechtsausstellung" überlagern. Aktuelle Aktionsformen gegen die politische Verfolgung heute erwarten dem Besucher im Anschluss: Politische Haft ist nicht nur Geschichte! Junge Historiker und frühere Häftlinge der DDR-Diktatur beteiligen sich aktiv an der Recherche der Biografien, stiften Exponate, schreiben Texte und genießen in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Respekt und Mitspracherecht.



Aufbau Ausstellung amnesty briefe gefängnis Gefangene der Nazis in Cottbus


Auch Cottbusser Häftlinge demonstrierten gegen Ausgrenzung durch die Gedenkstättenleiterin in Potsdam

Matthias Platzeck, Richard Buchner
Dieter Dombrowski
Potsdam-Leistikowstr.
Ministerpräsident Platzeck: "DIe Dauerausstellung benötigt auch eine emotionale Ansprache! Wo etwas verbessert werden kann, muß es gemacht werden."

Vorsitzender des Menschenrechtszentrums Cottbus Dieter Dombrowski trifft auf Workuta.Häftling Lothar Scholz, der sehr energisch protestiert hatte.

Die Frauen und Enkel der Zeitzeugen wurden von der Gedenkstättenleiterin jahrelang ausgegrenzt. Hier bei den offiziellen Politikerreden in Potsdam.

"Es ist beschämend, dass wir heute eine Eröffnungsfeier erleben, bei der die, derer gedacht werden soll, offensichtlich nur zu stören scheinen. Viele der noch lebenden früheren Gefangenen werden nur kommen, um ihren Protest auszudrücken. Sie hätten sicher auch viel zu erzählen, aber das wird seit Jahren nicht wirklich zur Kenntnis genommen.

Nach Jahrzehnten erzwungenen Schweigens tragen diese Menschen nicht nur die Verletzungen aus der Zeit der Haft mit sich. Sie haben erfahren, dass ihnen fortdauernd Unrecht geschah in einem scheinbar allmächtigen Staat, der der menschenverachtenden Ideologie ihrer Peiniger huldigte. Nun muss sich keiner auf solche zuweilen auch schwierigen Begegnungen mit den Opfern einlassen. Wer allerdings sein Geld verdienen will in den Gedenkstätten des Landes, der sollte sich dazu verpflichtet fühlen oder eine andere Aufgabe suchen." Linda Teuteberg

Professor Aurich: Analyse zu Fehlern der Ausstellung im Potsdamer KGB-Gefängnis Leistikowstr. (PDF)


12. Dezember 2011 Denkmalseröffnung in der StVE Cottbus

Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. eröffnete am Internationalen Tag der Menschenrechte ein aus Ziegelsteinen mit den Namen der Mauertoten gemauertes Denkmal des ehemaligen Cottbus-Häftlings Gino Kuhn. Viele Cottbuser Firmen und Einzelspender hatten dieses Projekt möglich gemacht.

An den in den dunklen Himmel aufragenden Händen wird der an der deutsch-deutschen Grenze erschossenen Opfer der deutschen Teilung gedacht. Auf dem Platz vor dem Zugang für neu eingelieferte Gefangene, der Wirkungsstätte des verurteilten sadistischen Wärters "Roter Terror", sprach der CDU-Politiker Dieter Dombrowski von persönlichen Erlebnissen seiner Haftzeit und der verzerrten gesellschaftlichen Wahrnehmung des DDR-Unrechts. Vertreter der Stadt Cottbus sprachen vom "Unrechtsstaat DDR ohne Wenn und Aber".

Auch den Blutopfern in der nationalsozialistischen Ära des Zuchthauses wurde gedacht. Bürgerrechtler Christoph Polster hielt eine Andacht, und Karin Gueffroy, Mutter eines an der DDR-Grenze erschossenen Jungen, sprach beeindruckend ehrlich von der Notwendigkeit von Sühne und Erkenntnis.

Ein symbolischer Stuhl blieb leer: Für den chinesischen Nobelpreisträger und politischen Häftling, den zu 11 Jahren Lagerhaft verurteilten Liu Xiaobo.

weihnachtsfeier DDR
Gino Kuhn Denkmal
Familie Siegmar Faust
Mit einer Weihnachtsfeier für ehemalige Gefangene klang im Menschenrechtszentrum das turbulente Jahr 2011 aus.

Bei der Denkmalseröffnung von Cottbushäftlings Gino Kuhn (links mit weißer Kappe) trafen Dieter Dombrowski und Karin Gueffroy auf Cottbuser Bürger und Mitglieder der Linkspartei.

Die Söhne und Enkel von Kurator Siegmar Faust spielten für die früheren politischen Häftlinge Weihnachtslieder

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8. Cottbuser Häftlingstreffen und Mitgliederversammlung am 15. Oktober 2011

Heiße Debatten i n der Mitgliederversammlung über die Rolle von Mitgliedern extremistischer Parteien.

Der Rundfunkautor und ehemalige Cottbus-Häftling
Axel Reitel las aus seinen Erinnerungen.

Sylvia Wähling begrüßte das große Interesse der Cottbuser Bürger in der "Nacht der kreativen Köpfe"

Das Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. veranstaltete seine Mitgliederversammlung im Oktober 2011 letztmalig in den alten Räumen im Gebäude vor dem früheren Gefängnis.
Im Anschluß öffnete das Menschenrechtszentrum seine Türen für das 8. Cottbuser Häftlingstreffen sowie abends bis Mitternacht für die Besucher der Cottbuser "Nacht der kreativen Köpfe". Die Zeitzeugen Gabriel Berger und Axel Reitel lasen aus ihren Büchern, davor wurde eine gut gemachte ZDF-Dokumentation aus den 70er Jahren zu den Haftbedingungen politischer Häftlinge im Zuchthaus Cottbus gezeigt, die der Kurator Siegmar Faust moderierte. Der städtische shuttle-Bus der Kreativnacht hielt direkt vor dem Zuchthaus, das starke Interesse der Cottbuser Bevölkerung war ein gutes Zeichen für den Aufbau der künftigen "Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus". Ein kleines Pfadfinderlager der CPD auf dem Gelände servierte preiswert eine köstliche Boullion und eine Menschenrechtsorganisation sammelte unter dem Motto "think ink" Unterschriften gegen die Hinrichtung eines Christen im Iran.

Information über das Menschenrechtszentrum Cottbus


Blick auf Sprela
cottbusser Häftlinge
Sänger Schirneck
Blick aus dem Erziehungsbereich EB 7 auf Sprela

Mehr als 40 Häftlinge versammelten sich im MRZ

Andreas Schirneck sang früher verbotene Lieder von Renft, Pannach und Zivilcourage

7. Cottbuser Häftlingstreffen am 2. Juli 2011

Das 7. Häftlingstreffen fand im Cottbuser Menschenrechtszentrum Anfang Juli 2011 statt. Vor 40 Teilnehmern erinnerte der Thüringer Folksänger Andreas Schirneck musikalisch an die im Jahr 2006 verstorbene Rocklegende Klaus Renft, mit dem er auftrat. Er sang neben den Renft-Klassikern auch weitere staatskritische Songs von Gerulf Pannach.

Nach dem Häftlingstreffen schloss sich die Seminarreihe zu aktuellen Diktaturen der Welt an mit dem Thema: Lange Schatten der goldenen Pagoden - Burma (Myanmar). Der Referent von amnesty international stellte mit Unterstützung der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung das ferne asiatische Land in einem umfangreichen Diavortrag vor. Vier Stunden lang wurde zwischen Zuhörern und Referent über die aktuelle Lage im Land sowie die Haftbedingungen für politische Gefangene diskutiert, und was man von Cottbus aus für deren Freilassung tun kann. mehr
Im August fand mit Freiwilligen ein Baulager statt, um das Gelände des Zuchthauses Cottbus aufgeräumt und entgrünt, um den ursprünglichen Zustand zur DDR-Zeit wiederherzustellen.


Menschenrechtszentrum kauft ehemaliges Zuchthaus in Cottbus

Pressemitteilung von dpa zur Unterzeichnung des Kaufvertrags

Cottbus (dpa/bb) 3. Mai 2011 - Der Cottbuser Verein Menschenrechtszentrum hat das Kerngelände des ehemaligen Zuchthauses gekauft. Auf diesem 2,2 Hektar großen Areal sei eine Gedenk-, Bildungs- und Begegnungsstätte geplant, die die politische Verfolgung der NS-Diktatur und der SED-Unrechtsherrschaft bis zum Fall der Berliner Mauer darstellen soll, sagte der Vereinschef und Brandenburgs CDU-Generalsekretär, Dieter Dombrowski, am 3. Mai.

Auf der Kernfläche, die etwa halb so groß wie das gesamte Gefängnisgelände ist, stehen zwei Hafthäuser und eine Werkstatt. Im August soll mit der Rekonstruktion der Hafthäuser begonnen werden. Sie stehen seit dem Umzug der Justizvollzugsanstalt 2002 in den Stadtteil Dissenchen leer. Geplant ist, die Hafträume für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Bildungsangebote für Schüler sowie Sonderausstellungen zu erarbeiten.

Das Projekt eines Menschenrechtszentrums soll 2,4 Millionen Euro kosten. Rund 300 000 Euro sind Spenden von Vereinsmitgliedern. Den Restbetrag teilen sich Bund und Land. Die Landesmittel kommen aus dem ehemaligen Vermögen der Partei-und Massenorganisationen der DDR.
Das Zuchthaus wurde in der NS-Zeit als Frauengefängnis genutzt. Zu DDR-Zeiten wurden mehr als 20 000 politische Gefangene inhaftiert, darunter Mitte der 70er Jahre auch Dombrowski. Bis 1990 verbüßten dort etwa 80 Prozent der Häftlinge Strafen aus politischen Gründen.

Die wahrscheinlich letzte noch lebende Gefangene des berüchtigten Cottbuser Frauenzuchthauses vor 1945 Gisèle Guillemot besuchte am 4. Mai 2011 das Menschenrechtszentrum Cottbus und trug sich ins Goldene Buch der Stadt Cottbus ein. --> Artikel in der LR

 


Staatsminister Neumann gibt Bundesförderung für die „Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus“ frei

Pressemitteilung des Menschenrechtszentrum Cottbus
zur Errichtung einer neuen Gedenk-, Bildungs- und Begegnungsstätte Zuchthaus Cottbus

Der Vorsitzende des Vereins Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. Dieter Dombrowski ist am 1.4.2011 vom Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung, Herrn Staatsminister Neumann, über die Bewilligung der Bundesförderung zur Errichtung der Gedenk-, Bildungs- und Begegnungsstätte im ehemaligen Zuchthaus Cottbus informiert worden. Das Gesamtprojekt hat einen Umfang von ca. 2,3 Mio. Euro. Der Verein Menschenrechtszentrum Cottbus beteiligt sich mit rund 300.000 Euro Eigenmitteln, den Restbetrag teilen sich der Bund und das Land Brandenburg. Die Mittel des Landes Brandenburg kommen aus dem ehemaligen Partei- und Massenorganisationsvermögen der DDR (sog. PMO-Mittel).

Geplant ist am authentischen Ort die Errichtung einer großen Ausstellung über die politische Verfolgung in der NS-Zeit und während der kommunistischen Diktatur. Die Hafträume werden für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zahlreiche Bildungsangebote und Sonderausstellungen realisiert.

Das Menschenrechtszentrum Cottbus, so der Vorsitzende Dieter Dombrowski, ist sich darüber im Klaren, dass die Umsetzung des Projektes eine große Herausforderung aller beteiligten öffentlichen Stellen, aber auch des Vereins selber ist. Es ist darüber hinaus völlig ungewöhnlich, dass ein Verein, der überwiegend aus ehemaligen politischen Häftlingen der DDR besteht, ein solches Projekt auch mit erheblichen Eigenmitteln realisiert, sowie Eigentümer der Immobilie und Betreiber der Gedenkstätte wird. Ohne die persönliche Unterstützung von Staatsminister Neumann, der auch selber schon vor Ort war, die großzügige Unterstützung der Stadt Cottbus, insbesondere des Oberbürgermeisters Frank Szymanski, und des Potsdamer Kulturministeriums hätte das Projekt keine Chance gehabt.


Weihnachtsfeier 2010 und 3. außerordentliche
Mitgliederversammlung des Menschenrechtszentrums

Aus der Einladung des Menschenrechtszentrums:
"Das Jahr geht dem Ende zu. Es war ein bewegtes Jahr für das MRZ. Wir möchten es gemeinsam mit Ihnen ausklingen lassen und laden deshalb ehemalige politische Häftlinge am Dienstag, den 14. Dezember, um 15:00 Uhr zu einem gemütlichen Beisammensein nach Cottbus ins MRZ ganz herzlich ein. Bei Kaffee, Tee, original Dresdner Stollen und einem kulturellen Programm werden wir nochmal auf die Höhepunkte des Jahres zurückblicken und sicherlich viele interessante und bewegende Gespräche miteinander führen. Damit wir besser planen können, bitten wir um eine Anmeldung telefonisch (0355 4838333) oder per Email an info@menschenrechtszentrum-cottbus.de
Die Mitglieder des MRZ sind weiterhin eingeladen zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstag, den 13. Januar 2011, um 17:00 Uhr in die Räumen des Menschenrechtszentrums Cottbus, Bautzener Straße 139. Das MRZ muß zwei Satzungsänderungen vornehmen, die das Amtsgericht und das Finanzamt vorschreiben (Verwendung der Mittel und Vertretungsberechtigung nach außen). Die Satzungsdetails werden im Einladungsschreiben beigefügt."


Mitgliederversammlung 2010
Der geschändete Gedenkstein ist wieder aufgestellt.
Gedenkstein geehrt
Grußwort der Stadt in der Mitgliederversammlung

Der alte Gedenkstein ist wieder aufgestellt

Ein Jahr zuvor Ehrung durch den Bürgermeister

6. Cottbuser Häftlingstreffen und zweite Mitgliederversammlung
des Menschenrechtszentrums am 16. Oktober 2010

Im Grußwort des Vertreters des Cottbuser Oberbürgermeisters Wieland Eschenburg ging es bereits um Steine: "Jeder, der sich mit den untergegangenen Unrechtsregimes angelegt hat, ist ein Baustein unserer heutigen Unabhängigkeit."
Zur Mitgliederversammlung kamen 27 Mitglieder des Vereins Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., darunter sehr viele ehemalige politische Häftlinge und Mitglieder der CHG. In einer Atmosphäre von weitgehender Übereinstimmung wurde ein neuer siebenköpfiger Vorstand gewählt, darunter vier ehemalige politische Häftlinge der DDR. Der neue geschäftsführende Vorstand besteht aus Dieter Dombrowski (MdL, CDU), Sylvia Wähling (geschäftsführende Vorsitzende) und Holger Schiebold (MdK, CDU).

Vom Menschenrechtszentrum wurde ein umfangreiches Gedenkstättenkonzept für den Erwerb der Hafthäuser und die Umwandlung in eine Gedenkstätte vorgestellt. Per Akklamation wurde eine Resolution gegen das Herausreißen des Gedenksteins der VOS für die Opfer zwischen 1933 - 1989 vor der Haftanstalt durch den Privateigentümer vor ca. vier Wochen beschlossen: Resolution Gedenkstein
Das Problem wurde inzwischen mehrfach in der Lausitzer Rundschau behandelt, daraufhin wurde ein Kompromiss gefunden.

Die weitaus überwiegende Mehrheit der Anwesenden stimmte einem Antrag an den Vorstand zu, Mitglieder und Mitgliedsanträge besonders kritisch zu prüfen, die aus Parteien und Organisationen kommen, die ihre Wurzeln in einer Tradition von Menschenrechtsverletzungen haben. Die neue Satzung wurde nach leichten Korrekturen einstimmig verabschiedet.

Im öffentlichen Teil wurden Führungen durch das Zuchthaus für Interessierte angeboten, was aufgrund eines zeitgleich erschienenen Pressebeitrages der LR gern angenommen wurde. Beim Referat von Matthias Katze (Dresden) "Strafvollzug in der DDR im Licht geheimer Dokumente" war der Saal voll und auch danach wurde noch viel auf den Treppen und in den Raumen der Ausstellung untereinander diskutiert. Da störte selbst der heftige Platzregen nicht, der an diesem Tag die ehemalige Haftanstalt Cottbus überschwemmte.

Zur weiteren Entwicklung schreibt der Rundbrief des Menschenrechtszentrums Cottbus vom 25.November 2011:
"Die Mitgliederversammlung am 16. Oktober hatte eine Resolution zum Gedenkstein, der beschädigt worden war, verabschiedet. Wir hatten sie damals umgehend an den möglichen Verursacher des Schadens weitergeleitet und ihn um die Reparatur bzw. das repräsentative Wiederaufstellen gebeten. Nach sehr konstruktiven Gesprächen mit der Stadt, der VOS - als Eigentümer des Gedenksteins - und dem Eigentümer des Hauses, wo der Stein gestanden hat, kam es zur Reparatur. An dieser Stelle möchte sich das MRZ ganz herzlich für das sehr kooperative Verhalten der Stadtverwaltung bedanken. Die Stadt hat schlichtend gewirkt und schließlich selbst einen Teil der Kosten für den Transport und die Reparatur übernommen. Die andere Hälfte wurde vom Eigentümer des Hauses getragen. Der Gedenkstein steht nun vor unserem Haus und wartet darauf, seine endgültige Stelle vor der zukünftigen Gedenkstätte – dem ehemaligen Gefängnis – bald einzunehmen. Ein herzlicher Dank gilt auch unserem Mitglied, Herrn von der Heyde, der an den Gedenkstein immer wieder Blumen legt."
Der Gedenkstein steht jetzt vor dem Gebäude des Menschenrechtszentrums, die Marmorplatte wurde erneuert und die Lausitzer Rundschau berichtete über die Wiederaufstellung.

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Cottbuser Häftlinge
Dr. Bomberg singt
Pentacon-Kameraproduktion
Vorstandsmitglied. S. Faust begrüßt ehemalige Häftlinge

Dr. K.-H. Bomberg singt von der Hoffnung in Haft

verschweisste Fenster der Entgratungshalle Pentacon

5. Cottbuser Häftlingstreffen am 30. Juni 2010

13 Uhr: Besichtigungsmöglichkeiten der Ausstellung im Menschenrechtszentrum und des ehemaligen Zuchthauses. Dieses liegt inzwischen auf Privatgelände. Die Begehung geschah auf eigene Gefahr.

15 Uhr: Kaffetrinken im Oberstübchen des Menschenrechtszentrums

16 Uhr: Vortrag und Chansons zum Thema von Dr. med. Karl-Heinz Bomberg:
„Unsichtbare Wunden – Spätfolgen politischer Repression in der DDR“

Der Vortrag beschrieb die krankmachenden Folgen der SED-Diktatur. Neben 250.000 politischen Gefangenen, von denen über ein Drittel Traumafolgeschäden aufweisen, gab es so genannte nicht strafrechtliche Repressionen durch flächendeckende Bespitzelung und erheblichen Eingriffen in die persönlichen Belange der Betroffenen. Hier stehen berufliche Benachteiligungen mit zum Teil massiven Brüchen in den Lebensläufen an erster Stelle. Die Zahl der operativen Vorgänge und Personenkontrollen wird auf mindestens 500 000 geschätzt. Weiterhin geht es um die psychologischen Prozesse, die in Extremsituationen wie Haft und permanenter Verfolgung ablaufen und sich daraus ableitende Behandlungsmöglichkeiten. Hierbei ist es wiederum wichtig, ein differenziertes DDR-Bild zu vermitteln. Die positiven Seiten dieser Zeit sind bedeutend für die Ressourcenarbeit in der Therapie und ermöglichen einen Zugang zu blockierten Trauerprozessen.

Dr. med. Bomberg, im OV „Sänger“ selbst Betroffener der DDR-Repression, beschloss den Vortrag mit ausgewählten Lied- und Textbeispielen aus seiner neuen CD: „Wenn sich der Untergrund bewegt“ (mehr hier)



Ulrike Poppe - Foto: Brauckmann
Cottbus Ausstellung
Zuchthausbesteck
Besuch der LStU Brandenburg Ulrike Poppe in Cottbus
Häftlinge in der Ausstellung des MR-Zentrum Cottbus
Besteck politischer Häftlinge im Zuchthaus Cottbus


4. Cottbuser Häftlingstreffen am 01. April 2010

Das Zuchthaus Cottbus wurde am 1. April 150 Jahre alt. Deshalb fand das 4. Cottbus-Treffen ehemaliger politischer Häftlinge des Zuchthauses diesmal am Gründonnerstag vor Ostern statt. Es versammelten sich ca. 150 Teilnehmer.

Die neue Brandenburger „Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur“ Ulrike Poppe stand an diesem Tag Rede und Antwort zur neugeschaffenen Behörde in Potsdam. Betroffene konnten Unterlagen zu ungelösten Rehabililitierungsproblemen im Land Brandenburg mitzubringen, um sich vor Ort beraten zu lassen.
Auch stand das seit über zwei Jahren einem privaten Investor gehörende Gefängnis wieder einige Stunden offen. Der Verein Menschenrechtszentrum Cottbus bot dort Führungen durch Zeitzeugen an, zudem ließ sich in dem vor der Schleuse stehenden Vereinsgebäude auch neue Räume in der vorläufigen Ausstellung besichtigen.

Der Journalist Dr. Tomas Kittan, einst in Cottbus aufgewachsen, stellte seine Broschüre „Das Zuchthaus Cottbus“ vor, die 2010 in zweiter erweiterter Auflage erschien und für 19,95 € dort direkt gekauft werden konnte. Über die Geschichte des Zuchthauses hielt Dr. Kittan außerdem einen halbstündigen Vortrag. Die Brandenburger Ministerin Dr. Martina Münch versicherte ihre Unterstützung in dem Vorhaben, die Menschenrechtsverletzungen an politischen Häftlingen in der Strafvollzugseinrichtung Cottbus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Der Vereinsvorsitzende des Menschenrechtszentrums MdL Dieter Dombrowski (Generalsekretär der CDU im Land Brandenburg), beschrieb seine Vorstellungen zur Entwicklung des Geländes. Der Verein ist inzwischen mit dem privaten Erwerber der ursprünglichen Anlage im Gespräch, um das große Innengelände mit allen Gebäuden im Tausch bzw. käuflich zu erwerben.

Das Häftlingstreffen bot auch Künstlern Möglichkeiten, die als politische Gefangene in den Zuchthäusern der DDR saßen. Es sollten Musikinstrumente oder eigene Bücher mitgebracht werden, nicht nur zum Verkauf, sondern auch um daraus vorzulesen. Des weiteren gab es an einem Imbissstand Getränke und Essen, und auch geistige Nahrung wurde von der Fachbuchhandlung 89 angeboten: jener Buchhandlung, die sonst Bücher zum Thema in der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen verkauft.

Die Teilnahme war wie immer kostenlos. Anreise auf eigene Kosten. Ein Danke der Geschäftsführung des Menschenrechtszentrums Cottbus für die kurzfristige Organisation dieser Veranstaltung.

Artikel Lausitzer Rundschau vom 2. April 2010: Entwicklungsperspektiven der Gebäude

Artikel Lausitzer Rundschau vom 3. April 2010: Häftlinge berichten traumatische Erlebnisse

Video des Teilnehmers M. Knobloch - Impressionen des ehemaligen Zuchthauses Cottbus


Veranstaltungen im Jahr 2009 um die ehemalige politische Haftanstalt Cottbus


Künstler in Gefangenschaft - Gefangene, die zu Künstlern wurden

Eine Ausstellung von bildenden Künstlern, die einst als Politische im Gefängnis saßen.
6. November 2009 bis Januar 2010 im Evangelisches Zentrum Cottbus, Gertraudtenstr. 1

Presseartikel | Gesamtprogramm


Der Liedermacher und Vorsitzende der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft, Eckehard Maaß, würzte das Ganze mit einer musikalischen Einlage. Verantwortlich für diesen anschaulichen Teil unseres Programms ist die Kunstwissenschaftlerin Anna Schädlich (jüngste Tochter des aus der DDR ausgebürgerten Schriftstellers Hans-Joachim Schädlich), die sich schon jetzt in die Vorbereitung hervorragend eingebracht hat. Lesung und Ausstellung kleinformatiger Grafiken des Malerpoeten Jürgen K. Hultenreich.
In der spätgotischen dreischiffigen Cottbusser Oberkirche aus Backstein referiert die Bundesbeauftragten der Stasi-Unterlagen (Marianne Birthler), danach Podiumsgespräch. Danach bitte ich alle Kameraden, Freunde und Gäste in die beiden uns zugewiesenen Kapellenanbauten neben dem Hauptschiff, wo auf der einen Seite Schauspielstudenten unter der Regie von Ines Geipel gestalten eine szenische Lesung zu ehemals verbotenen Autoren. Weitere, in Cottbus inhaftierte Autoren wie Gabriel Berger, Axel Reitel und Gerald K. Zschorsch, werden musikalisch begleitet von Heinz-Martin Benecke und Eckehard Maaß. Der Schrriftsteller Siegmar Faust liest aus der illegalen Knast-Zeitung „Armes Deutschland“, die auf der untersten Katakomben-Ebene des Zuchthauses Cottbus mehrere geheime Auflagen erlebte.

Weitere Autoren mit politischer Hafterfahrung, wie Siegfried Heinrichs, Wolfgang Hinkeldey, Ulrich Schacht, Michael Sallmann und der Liedermacher, Kabarettist und Schauspieler Heinz-Martin Benecke traten zur Eröffnung am 7.11.2009 auf.
Ehemalige politische Häftlinge waren zuvor vor dem Gebäude der ehemaligen Stasi-U-Haftanstalt, dem heutigen Landgericht Cottbus, bei der Enthüllung bei einer vom Amtsgerichtsdirektor Rupieper angeregten Gedenktafel zu Ehren der Opfer politischer Verfolgung bis 1990 dabei.


3. Cottbuser Häftlingstreffen am 17.9.2009

120 Stasi-Opfer besuchten die DDR-Haftanstalt Cottbus - Kranzniederlegung und Diskussion mit Politikern und Schülern

VIDEO-Bericht der Lausitzer Rundschau (4min)
VIDEO der ARD: Opfer-Täter-Gespräch im Potsdamer Landtag

Häftlingstreffen Sept. 2009

Am Donnerstag, den 17.09.2009 besuchten etwa 60 ehemalige politische Häftlinge aus der Region Berlin-Brandenburg sowie mehrere Gymnasialklassen gemeinsam die frühere DDR-Haftanstalt Cottbus in der Bautzener Straße 139. Nach einem Rundgang und einer Kranzniederlegung am Gedenkstein der Haftanstalt  fand dort eine Diskussionsrunde statt. Auf dem Podium:

- Staatssekretär Clemens Appel (SPD), Leiter der Staatskanzlei Brandenburg
- Mario Laurischk, Cottbuser CDU-Bundestagskandidat
- Dr. Martina Münch, Cottbuser SPD-Landtagsabgeordnete
- Siegmar Faust, ehemaliger politischer Häftling in Cottbus

Das Projekt im 20. Jahr des Mauerfalls wurde von der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) organisiert und vom Land Brandenburg finanziert.

Lausitzer Rundschau - Förderung der Gedenkstätte angemahnt (August 2009)

Lausitzer Rundschau - Schüler, Politiker und ehemalige Häftlinge (September 2009)


2. Cottbuser Häftlingstreffen am 25. Juni 2009

Das Menschenrechtszentrums Cottbus e.V. lud ein zum erweiterten Mitgliedertreffen

am Donnerstag, 25. Juni 2009, 15:00 Uhr in 03050 Cottbus, Bautzener Straße 139

Ein viel größerer Versammlungsraum im Obergeschoss des Gebäudes stand diesmal zur Verfügung, so daß es nicht mehr so beengt war. DOKUMENTATION Einladung


Veranstaltungen im Jahr 2008 um die ehemalige politische Haftanstalt Cottbus

Diskussionsabend mit 50 ehemaligen politischen
Cottbus-Häftlingen in Berlin


Am 8. April 2008 versammelten sich in der Berliner Gedenkbibliothek zu
Ehren der Opfer des Kommunismus in der Nähe vom Roten Rathaus mehr als 50 ehemalige politische Häftlinge, die von der DDR in der StVE Cottbus
gefangen gehalten wurden. einladung

 

Menschenrechtsforum auf dem Gelände des ehem. Zuchthauses Cottbus

Am 21. Juni 2008, ab 10 Uhr veranstaltete der CDU-Landesverband Brandenburg gemeinsam mit dem Verein "Menschenrechtszentrum Cottbus" e.V. in den Mauern des ehemaligen politischen Gefängnisses in Cottbus ein Menschenrechtsforum mit Informationen zu Menschenrechtsverletzungen in Kuba, Tibet, Rußland und
zu den Uighuren. mehr einladung
cottbusgef_Berlin
 

Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.
Bautzener Straße 139,
03050 Cottbus
Tel: (0355) 48 38 33 3 (neu)
Fax: (0355) 43 09 01 37
Funk 0176 / 10 22 35 46
E-Mail: info@menschenrechtszentrum-cottbus.de


Chronologie des Verkaufs des Gefängnisses Cottbus 2007/2008:

30. Januar 2008 : Weg für Menschenrechtszentrum im Gelände der StVE Cottbus frei
Grundstück an neuen Verein übertragen Lausitzer Rundschau | Der Cottbuser Oberbürgermeister dazu:

„Die Nutzungsvereinbarung zwischen der Stadt Cottbus und dem Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. zur Entwicklung einer Gedenkstätte auf der Fläche der früheren Justizvollzugsanstalt wurde gestern unterzeichnet. Das ist nur scheinbar ein formaler Verwaltungsakt. Mit der Nutzungsvereinbarung bekennen sich die Stadt und ihre Bürger zu einem schwierigen Kapitel der jüngeren Geschichte. Cottbus überlässt dem Menschenrechtszentrum nicht nur Teile der ehemaligen Haftanstalt. Sie übernimmt auch Verantwortung für die Gestaltung der Stätte des Gedenkens. Das 1860 fertiggestellte Gefängnis war in seiner langen Geschichte zwei Mal ein Ort der Vollstreckung von Unrechtsurteilen, ein Ort der Rechtsbeugung, von Misshandlung und Willkür. Jetzt sind die Grundlagen für die Entstehung einer würdigen Gedenkstätte vorhanden. Ziel ist nicht nur ein Ort des Gedenkens an die Opfer zweier Diktaturen. Anliegen des Zentrums, der Stadt und der ehemaligen Häftlinge ist auch die Menschenrechtsarbeit für Verfolgte in gegenwärtigen Diktaturen.“ Der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski, 44. Stadtverordnetenversammlung am 30. Januar 2008

Gefängnis für 310.000 Euro an Uwe Harzdorf versteigert | Besucheranfragen nur noch über ihn: www.alte-jva.de
Presseveröffentlichungen Dezember
2007: Welt | MOZ |

Auktionator hält Gefängniskäufer für seriös
Nach der Versteigerung des früheren Cottbuser Gefängnisses für politische Gefangene in der DDR hat Chefauktionator Mark Karhausen keinen Zweifel an der Seriosität des Käufers. Der private Investor, der am Samstag den Zuschlag für 310 000 Euro erhielt, «weiß, was er tut», sagte Karhausen am Sonntag der dpa. «Er hat ein paar Ideen, was er mit der Liegenschaft machen will, diese seien aber noch nicht ausgereift», habe ihm der gebürtige Cottbuser erklärt. Auch wolle sich der Käufer mit dem Verein absprechen, der auf einer nicht versteigerten Teilfläche eine Bildungsstätte zum DDR-Unrecht errichten will. (dpa, 09.12.2007)

Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. gegründet
(LR/20cent, 12.11.2007) -
Das neu gegründete Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. will sich in den kommenden Tagen an die Brandenburger Landesregierung, den Cottbuser Oberbürgermeister und die Stadtverordneten wenden. Der Verein sucht bei den Politikern Unterstützung für die Schaffung einer Bildungs- und Begegnungsstätte zur Erinnerung an das Schicksal politischer DDR-Häftlinge in Cottbus. Das kündigte der Vereinsvorsitzende und Brandenburger CDU-Landtagsabgeordnete Dieter Dombrowski an. 30 Menschen hatten das Menschenrechtszentrum am Mittwochabend gegründet. Zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wurde Hugo Diederich (VOS) gewählt.
Der Verein will Teile oder das gesamte Gelände der ehemaligen Haftanstalt in der Bautzener Straße als Begegnungsstätte nutzen. Das Cottbuser Gefängnis war nach Bautzen die zweitgrößte DDR-Haftanstalt für politische Gefangene. Die Gebäude stehen seit Jahren leer und verfallen. Das Menschenrechtszentrum Cottbus will nun die Schicksale einzelner Inhaftierter sammeln.

(dpa/bb) 31. Okt. 2007 - Das Land Brandenburg will die Aufarbeitung der DDR-Diktatur mehr als bisher ins Bewusstsein rücken. Deshalb werde das Kabinett in der nächsten Woche ein Konzept zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der DDR-Diktatur verabschieden, sagte Kulturministerin Johanna Wanke (CDU) der «Märkischen Oderzeitung». Wanka verteidigte den Beschluss, auch in Cottbus eine Erinnerungsstätte zu schaffen. Dort gebe es bei der Aufarbeitung im Gegensatz zu Potsdam oder Frankfurt (Oder) etwa Nachholbedarf. Auch das Zentrum für zeithistorische Forschung werde klare Akzente bei der Aufarbeitung der DDR-Diktatur setzen.

Bisher 1000 Unterschriften unter Cottbuser Erklärung zu SED-Diktatur
Cottbus
(dpa/bb, 10.10.2007) - Rund 1000 Menschen haben bislang ihre Unterschrift unter die am Sonntag verabschiedete Cottbuser Erklärung für eine stärkere Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur gesetzt. Dazu gehört der gesamte Vorstand der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag einschließlich des Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder.
Auch aus der Landesregierung Brandenburgs habe es positive Resonanz gegeben, sagte einer der Organisatoren, der CDU-Landtagsabgeordnete Dieter Dombrowski, am Mittwoch laut einer Mitteilung. Er hatte als politischer Häftling im Cottbuser DDR-Gefängnis eingesessen.
© Die Welt

Veranstaltungen im Jahr 2006/2007 um die ehemalige politische Haftanstalt Cottbus
Ehem. Gefangene besuchen die StVE Cottbus 2006


Besichtigung November 2006
mit Unterstützung des Berliner Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen www.Berlin.de/Lstu


Besichtigung am 7. Oktober 2007 mit Unterstützung der CDU Havelland (unten)
400 Menschen kamen . . .

LR-Bericht vom Häftlingsbesuch
Cottbuser Erklärung verabschiedet

Gefängnis cottbus

Das vergessene Gefängnis
Artikel im Tagesspiegel vom 6.Okt.2007
Cottbuser Erklärung verabschiedet
Artikel in der Lausitzer Rundschau

Nooke, Faust, Dombrowski

Häftlinge Cottbus

(Bild links) Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke; MdL Dieter Dombrowski (CDU) und der ehem. politische Gefangene Siegmar Faust. Der Schriftsteller ist seit Mai 2008 ehrenamtlicher Geschäftsführer im Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.

DDR-Häftlinge in Cottbus

Das am 31.10.2007 in Cottbus neu gegründete Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. sucht bei Politikern Unterstützung für die Schaffung einer Bildungs- und Begegnungsstätte zur Erinnerung an das Schicksal politischer DDR-Häftlinge in Cottbus.
Das Cottbuser Gefängnis war die zweitgrößte DDR-Haftanstalt für politische Gefangene. Die Gebäude stehen seit Jahren leer und verfallen.
Das Menschenrechtszentrum Cottbus will nun zunächst möglichst viel Material über die Geschichte dieses Gefängnisses, sowie der Cottbuser Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit und Schicksale einzelner Inhaftierter sammeln. (LR/sim)

Bilder von der Mitgliederversammlung des MRZ Cottbus e.V. im März 2008

CDU-Landtagsabgeordnete helfen

Strafvollzugsanstalt Cottbus, Bautzener Straße
Von 1933 bis 1945 und danach wieder von 1945 bis 1989 waren hier regelmäßig politische Häftlinge untergebracht. Bis 1979 wurden im Keller sog. "U-Boot-Zellen" betrieben, bis zum Ende der DDR im 2. Stock (linker Flügel, Bild rechts) die sog. "Tigerkäfige" - Einzelhaftzellen, in denen innen Fenster und Tür doppelt mit durchgehenden Gitterstäben abgeteilt waren.
Insbesondere zwischen 1945 und 1989 saßen hier jährlich 300 - 500 meist junge Häftlinge aus den Prozessen des NKWD, der GPU und des DDR-Staatssicherheitsdienstes.

Untersuchungshaftanstalt Am Spreeufer,
hinter dem Amts- und Landgericht Cottbus:
Ehemaliges Gefängnis des NKWD/GPU, später UHA des Staatssicherheitsdienstes. Hier wurden viele unschuldige Menschen vom MfS als Untersuchungsorgan auf perfide, später oft psychologische Weise gequält und als angebliche Staatsfeinde zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt.

copyright: Brauckmann, 1986

Essenskübel in der Haftanstalt Cottbus, die bis 1989 noch zur Essensausgabe für politische Häftlinge benutzt wurden.

In den DDR-Gefängnissen leisteten die politischen Häftlinge offenen und versteckten Widerstand, wie eine Untersuchung der Jahn-Behörde (BStU) dokumentiert.

Kuebel
  Fenster zum Hof Fenster zum Hof:
Blick aus den Arbeitsräumen des VEB Pentacon Dresden (Produktionsräume innerhalb der Haftanstalt) zum Gebäudetrakt der "Erziehungsbereiche" EB 3 - 9, in dem vorwiegend politische Häftlinge gefangengehalten wurden. Der Baum wurde erst nach 1989 gepflanzt.
         
MfS-UHA Cottbus MfS-UHA Cottbus copyright: Brauckmann, 1986
Ehem. Gefängnis des NKWD/GPU, später UHA des Staatssicherheitsdienstes Cottbus (hinter dem Amtsgericht, Am Spreeufer) - Links an der Hofeinfahrt: Kleine Gedenktafel seit 3.12.1993 Ehem. Gefängnis des NKWD/GPU, später die UHA des Staatssicherheitsdienstes,
Am Amtsteich/Am Spreeufer) Posten-Laufgitter des "Freiganges" in der Einzelhaft
Ehem. StVE Cottbus, Bautzener Straße (hinter der Zentralredaktion der "Lausitzer Rundschau")
Eine seltene Aufnahme von 1986.

Verkehrsverbindung:
Bahn bis Bahnhof Cottbus, Straßenbahn ins Stadtzentrum oder 15 min Fußweg bis hinter die Kreuzung - unter der Brücke rechts halten.

Gedenktafel hinter dem Amtsgericht Cottbus, an der Hofeinfahrt zum ehemaligen Zellentrakt
Von 1945 bis 1950 Gefängnis des NKWD, Am Amtsteich (am Spreeufer), fast im Stadtzentrum von Cottbus

Gedenkstein der Gruppe ehem.polit. Häftlinge vor der ehemaligen Haftanstalt Cottbus an der Bautzener Straße,
am ersten Zaun vor dem Eingang zum Zuchthaus

Kurze Geschichte der Strafvollzugseinrichtung Cottbus in der DDR:

Von 1933 bis 1945 und danach wieder von 1945 bis 1989 waren hier stets politische Häftlinge untergebracht. Nach 1945 Wiederaufbau des sogenannten Zentralgefängnisses Cottbus für 600 Insassen durch die Justizverwaltung.Januar 1951: Übernahme der Haftanstalt Cottbus durch die Volkspolizei der DDR.Juni 1953: Wegen des Volksaufstandes mußten die Haftarbeitslager Preschen und Drewitz geräumt und die Häftlinge in die nahegelegene Haftanstalt Cottbus gebracht werden. Die Belegung wuchs deshalb sprunghaft auf rund 2.500 Personen an.
Diese drangvolle Enge und die Hoffnung auf politischen Wandel führten zu einer "aufrührerischen Stimmung". Etwas 300 Inhaftierte organisierten einen Hungerstreik, der erst nach zwei Tagen niedergeschlagen werden konnte. Die "Rädelsführer" wurden dann strafrechtlich zur Verantwortung gezogen.
1961: Verlegung der Untersuchungshaftanstalt Cottbus in die Haftanstalt Cottbus, in der seinerzeit vorwiegend Häftlinge mit Freiheitsstrafen von unter drei Jahren einsaßen. In den späten sechziger und siebziger Jahren schwankte die Belegung der Haftanstalt zwischen 800 und 1.200 Insassen. Die Zahl der politischen Häftlinge unter ihnen wird auf ca. 600 geschätzt.Oktober 1978: Der politische Häftling Werner Greifendorf (wegen eines Antrages auf Ausreise aus der DDR inhaftiert) versuchte sich aus Verzweiflung im Hof der Haftanstalt selbst zu verbrennen. Im Krankenhaus erlag er später seinen schweren Brandverletzungen.In den achtziger Jahren wurden die Häftlinge fast ausnahmslos zur Zwangsarbeit eingesetzt und mußten in verschiedenen Betrieben Kunststoffteile schleifen, Polstermöbel herstellen oder Aluminiumteile für Pentacon - Spiegelreflexkameras für den Westexport entgraten und montieren. In Schichtarbeit wurden enorme Arbeitsnormen verlangt. Wer die nicht erfüllen konnte, kam in Einzelhaft in sogenannte "Tigerkäfige", in denen der Zugang zu Tür und Fenster durch innerhalb der Zellen eingezogene Gitter verhindert wurde.
Unter den Häftlingen befanden sich in den achtziger Jahren zahlreiche Ausreisewillige aus der DDR, von denen jährlich ca. 1200 durch "Freikauf" in die Bundesrepublik Deutschland gelangten.


Ansprechpartner
: CHG - Cottbuser Häftlingsgemeinschaft

Kontaktaufnahme bitte über e-mail: CHGcottbus @ yahoo.de


"Lausitzer Rundschau" vom 8. November 2002:

Politische Häftlinge des Cottbuser Gefängnisses erinnern sich

Eine öffentliche Gesprächsrunde zum Thema "Damit die Erinnerung nicht abreißt..." fand am 8.11.2002 im Cottbuser Forum der RUNDSCHAU, Straße der Jugend 54, statt. Zeitzeugen, die aus politischen Gründen im Cottbuser Strafvollzug inhaftiert waren, berichteten von ihren Erfahrungen. Zu Beginn des Abends stellt Dr. Tobias Wunschik, Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, die Einflussnahme des Mielke-Apparates auf den DDR-Strafvollzug aus historischer Sicht dar in seiner Forschungsarbeit

DER LR-ARTIKEL VON SIMONE WENDLER HIER ALS PDF

DR. TOBIAS WUNSCHIK (BStU): SELBSTBEHAUPTUNG IN DDR-HAFTANSTALTEN


Unsere Buchempfehlung:
Mit 21 Jahren, wenige Tage vor der geplanten Hochzeit, wird der Autor aus seinem bisherigen Leben gerissen. Auf dem Wege zu seiner letzten Prüfung verhaftet die DDR-Staatssicherheit den Pädagogikstudenten wegen "staatsfeindlicher Hetze". Einzelhaft und Verhöre folgen. Sein erster Zellengenosse berichtet vom Häftlingsfreikauf.

Das Buch schildert, wie sich Menschen unter extremem Druck verhalten. Es liefert Innenansichten der untergegangenen DDR und ihrer Zuchthäuser. Der Autor erinnert daran, daß die Aufarbeitung dieses Kapitels deutscher Geschichte noch nicht abgeschlossen ist.


Bernd Pieper: 'Roter Terror' in Cottbus. 17 Monate in Gefängnissen der DDR. Tykve Verlag September 1997, 250 Seiten, 16 Euro (Restauflage)
ISBN: 3925434917
Bestellungslink in der Internet-Buchhandlung:
Buchhandlung89.de
oder beim Verlag:
Anita Tykve Verlag, Kladower Damm 306, 14089 Berlin Tel./Fax: 030 36808159

Buch:  "Roter Terror in Cottbus"
Hubert Schulze, genannt RT

Obermeister Hubert Schulze, genannt "RT" (Roter Terror) wurde 1996 zu 2,8 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt, die er im offenen Vollzug in Berlin-Plötzensee abbüsste.

 

 

 

StVE Cottbus Winter 2005

Die ehemalige DDR-Strafvollzugseinrichtung Cottbus im Winter 2005. Sie ist jetzt eine Ruine.