Cottbusser Häftlingsgemeinschaft
Gästebucharchiv
54 Einträge  seit 05.09.02
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54.  
keil,bodo 01.03.06  17:49:04
ich würde gerne auf den 50. eintrag ( K.J.S.) reagieren. hat mich sehr berührt. ich glaube, da bewegt sich jemand in seinem empfinden vor meinem hintergrund. schon in der haftzeit schrieb ich in einem meiner "gedichte": "es ist nicht wichtig, wie wir in eine geschichte hineingehen, es ist wichtig, wie wir herauskommen." ich habe lange gebraucht (und mit hilfe wunderbarer lieber menschen in westberlin), um mit meinem hass fertig zu werden. aber geblieben ist doch die trauer,dass menschen sich gegenseitig so etwas antun können. und über allem schwebt der ewige staat in seiner demokratischen gleichgültigkeit gegenüber dem einzelnen menschlichen schicksal. ich bin der bundesrepublik sehr dankbar, weil sie mich im prinzip gerettet hat, leider kann ich immer noch sehen, hören und denken, und genau da beginnen sie wieder, meine drei probleme (nur verständlich für insider).
 

Karin 12.12.2006, 17:27 Uhr Vergitterter Himmel!

"Wenn die Tür zugeht, lebst Du nicht mehr". Sehr treffend auf die damalige Situation der Stasi-U-Haft ausgedrückt und ich möchte hierzu noch ergänzen: "Du bist von jetzt auf nachher aus Deinem bisherigen Leben rausgerissen, bist am frühen Morgen aus Deiner Wohnung abgeholt worden mit 14 Mann für eine Frau! Du kommst nach langer, irreführender Fahrt durch die Stadt - kreuz und quer (es diente der Verwirrung), damit Du nicht wusstest, wohin man Dich bringt, an.
Du kommst nach peinlichem Durchsuchen Deines Körpers und nachfolgender Einkleidung in einen Trainingsanzug, der Dir entweder zu gross oder zu klein ist, schliesslich in irgendeiner Übergangszelle an, hockst Dich auf den Boden und harrst der Dinge, die unweigerlich auf Dich zukommen, die Du aber noch nicht erfassen kannst. Die Gedanken rotieren in unglaublicher Schnelligkeit. Noch begreifst Du zunächst gar nichts, bist mit allen Sinnen noch draussen in der "Freiheit" und denkst, es kann doch nur ein Irrtum sein, dass Du jetzt hier bist. Noch heute abend bist Du wieder zu Hause. Die Stunden vergehen und nach zermürbender Wartezeit holt Dich der Schliesser zur ersten Vernehmung und von da an weisst Du, das dass kein Irrtum ist! Du bist unwiderruflich eingesperrt, Du bist fortan der vernehmerischen Willkür ausgesetzt, wirst auf Dinge protokollarisch festgenagelt, die Du nie begangen hast. Deine Unterschriftsverweigerung wird negiert.
Egal, was Du sagtest, Dein Unrechtsprozess stand Dir so oder so bevor und Du wurdest verurteilt und in den Knast geschickt für etwas, was Du nie begangen hast. Diese kriminelle Willkür des ehem. SED-Regimes und seiner Büttel, dem MfS, haben ganze Biografien zerstört, doch wen interssiert diese Tatsache heute noch, im "wiedervereinten Deutschland"?
Meine Hochachtung gilt denen, die als Betroffene nicht müde werden und nicht nachlassen, die Zeit der absoluten Willkür der DDR-Diktatur der jungen Generation vor Augen zu führen.

53.  
Keil, Bodo 01.03.06  17:17:44
war von oktober78 bis juli 80 in dieser zauberhaften einrichtung, u.a. bei herrn erzieher grube, später gab mir lt. hoffrichter die ehre seiner erziehung. fast ein jahr wegen renitenz auf absonderung (fröhlicher spruch des verantwortlichen "schließers" "keil, warum hängen sie sich nicht einfach auf, damit machen sie es sich und uns doch viel leichter" (es war nicht "hossa", der war o.k.)). habe immer sehr gelacht. nach meinem freikauf konnte ich nach einem jahr psychatrischer behandlung sogar wieder ein studium aufnehmen. später schrieb mir ein bundesdeutscher richter in die verwerfungsbegründung meines rehabilitationsantrages: ich hätte mich ja auch in der ddr anders verhalten können, dann wäre ds alles nicht passiert. da wusste ich, dass endlich zusammengewachsen war, was zusammengehört. vielleicht ließt ja einer meiner ehemaligen kameraden diesen eintrag und meldet sich.
52.  
Hendrik Gotzner 28.02.06  12:43:32
von juni 80 bis april 83 war meine postfachnummer 222 und die wäschenummer war die 555, war eine lange zeit für einen 18 jähriegen, die erinnerungen sind sehr schwach aber nicht vergessen...2004 hatte ich das " glück " cottbus kurz besichtiegen zu können, war nicht einfach. an die sprela werke und pentacon kann ich mich noch recht gut erinnern, allerdings sind die meisten namen aus dem gedächtnis verschwunden, außer RT und URI sowie Arafat .für 2006, der genaue zeitpunkt steht allerdings noch nicht fest, ist eine austellung im ehemaliegen zuchthaus, bevor es abgerissen wird, geplant.als erinnerung und mahnung, diese zeit niemals zu vergessen.ich hoffe, das sich noch viele ehemaliege melden.viele grüße an alle " ehemaliegen " Hendrik Gotzner
51.  
K.J.S. 24.02.06  03:17:45
Das war jetzt Zufall... Ich war auf ganz anderen Pfaden im Internet unterwegs - und dann diese Seite... Cottbus. Nach ungefähr einem Jahr wars am 23.01.1973 vorüber, wegen "Amnestie zum 23. Jahrestag der DDR". Mir blieben dadurch anderthalb Jahre erspart... Hab vor der vorzeitigen Entlassung noch ein paar Zellen renovieren müssen, habe in Cottbus wunderbare Menschen kennen gelernt, die ich danach nicht wiederfand. Für mich ist das Kapitel Cottbus ein Film, dessen Sequenzen mehr und mehr verschwimmen. Übrig bleiben Gefühle, Bilder, Einzelszenen, Momentaufnahmen, Philosophien. Hatte ich Glück? Man verfrachtete mich in den Werkzeugbau. Dort gab es keine Norm, dafür Milch. Man verfachtete mich auch in den Keller, den Arrest, weil ich mich weigerte, meinen Lebenslauf zum zweiten Mal zu schreiben. Die Zweitschrift hätte an der ersten ja nichts geändert... Ich war sechs Tage und Nächte lang da unten und habe mich mit dem Pfeifen von Beatles-Songs über Wasser gehalten. Es war November (72) und entsetzlich kalt. Was ich nie vergessen werde: Ebenfalls im November, und zwar am 10., meinem Geburtstag, marschierten meine Werkzeugbau-Mitgefangenen singend an meinen Arbeitsplatz und überreichten mir einen Farbkasten (ich malte gern) - und ein vierblättriges Kleeblatt. Ich war unglaublich gerührt. Und ich habe die meisten eurer Namen vergessen... Das ist traurig, sehr traurig. Erinnert sich jemand? Mir fallen nur noch Erich Reusche ein (Psychiater), Dr. Siegfried Fröhlich (Anthropologe), Drews, Wolfgang Lindner, Frank... Meldet euch doch mal. Es gibt viel zu erzählen... Am liebsten in Berlin... :) Ihr habt mein Leben reicher gemacht - natürlich nicht nur durch euren Geburtstagsaufmarsch... Cottbus hatte keine Chance gegen euch und uns. Tu ich jemandem von euch (allen) weh, wenn ich sage, dass ich der Cottbuser Generalität und Schließergemeinschaft damals nicht ernsthaft böse sein konnte, weil ich sie als derart gestraft, armselig und bedauernswert empfand, dass letztlich mein Mitleid obsiegte? Erklärt mich für verrückt, aber im Prinzip waren die Gefangenen auf der anderen Seite. Sie trugen Uniformen, Neurosen, Schuld und Schlüssel... Wir haben gewonnen. Alles Liebe! Melden!
50.  
Michael Schilling 07.02.06  22:43:35
Wer kennt Georg Michael Welzel ? Hallo, kennt ejmand noch Georg Michael Welzel. Georg Welzel saß von 1965 - 1971 wegen mehrfacher Republikflucht im Stasigefängnis. Seine Geschichte wurde in Spanien verfilmt, und kommt als Doku - Film am 06. März 2006 im WDR Fernsehen. Sollte Ihn noch jemand kennen, bitte ich um Kontaktaufnahme. 23:15 WDR-dok: Das Geheimnis der letzten Hinrichtung Film von Joan Dolc Deutsche Bearbeitung von Ingrid Terhorst Mitte der Siebziger Jahre geht im faschistischen Spanien die Diktatur ihrem Ende entgegen. Die Militärs versuchen mit allen Mitteln ihre Schreckensherrschaft zu sichern und General Franco an der Macht zu halten. Am 2. März 1974 werden trotz lautstarker Proteste zwei Männer hingerichtet - mit dem Würgeeisen. Die Brutalität der Machthaber trifft einen katalanischen Anarchisten und einen "polnischer Herumtreiber". Beide sollen Beamte der Guardia Civil umgebracht haben. Der Dokumentarfilm des renommierten spanischen Regisseurs Joan Dolc erzählt die Geschichte des angeblichen Herumtreibers, über dessen Leben und Herkunft keinerlei Informationen bekannt waren, so hieß es. Nach akribischer Recherche stellt sich heraus, dass der Hingerichtete weder Pole, noch ein Niemand war. Dolcs Spurensuche führt nach Cottbus, in die ehemalige DDR. Dort sitzt ein Mann an einem Tisch, sieht sich ein Foto an und kann nur noch fassungslos stammeln: "Das ist mein Bruder, das ist Georg Michael Welzel." Der Film verfolgt die Spuren des Ostdeutschen, der zum Republikflüchtling wurde, aber auch im "Goldenen Westen" sein Glück nicht finden konnte. Nach seiner Verhaftung wegen eines nie endgültig bewiesenen Polizistenmordes, wurde er in Spanien zum Spielball des militärische Machtapparats: Dort war sehr früh seine wahre Identität bekannt, aber man wollte diplomatische Verwicklungen mit Deutschland vermeiden. Denn die Hinrichtung musste stattfinden, um in der Zeit des drohenden politischen Umbruchs noch einmal ein Exempel zu statuieren. Joan Dolc zeichnet nicht nur das persönliche Schicksal des Georg Michael Welzel nach, er wirft auch ein Schlaglicht auf die letzten Tage des Franco-Regimes. Das "Geheimnis der letzten Hinrichtung" hat bei seiner Ausstrahlung vor 2 Jahren in Spanien für viel Aufsehen gesorgt. Ein "düsteres Kapitel einer noch düsteren Zeit" Spaniens wird hier aufgeschlagen, so kommentiert einer der Zeitzeugen diese skandalöse Geschichte. Michael Schilling
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Heinz Bleck 26.01.06  11:03:09
Hallo, ich war von Mai 1981 bis April 1982 in Cottbus und suche Kontakt zu ehemaligen Mitgefangenen aus dieser Zeit denn die Erinnerungen werden immer blasser und soviel ist noch aufzuarbeiten. MfG Heinz Bleck
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Jens 16.01.06  19:18:24
Ich war von 09/79-11/80 in Cottbus, im EB 2 ? bei Häuptling Happke. Zwischenzeitich hab ich 8 Monate in Einzelhaft verbracht. In einem dieser Tigerkäfige. Wegen Arbeitsverweigerung. Eingestzt hatten die mich an der Stanze. Dort war so ein bärtiger dicker Kerl der Aufseher. Naja vielleicht erinnert sich ja noch jemand.
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Johannes 11.01.06  01:32:02
Bin 77 im Herbst auf die Drehscheibe nach Cottbus gekommen und bis August 78 geblieben. War bei Grube im EB 5 und in der Stanze, bis nach viel Einzelhaft dann die Bohrerei kam. Habe die Schliesser mit dem ewig fehlenden Kaeppi zur Weissglut gebracht... Es macht mich sehr betroffen, wenn ich erleben muss wie Mithaeftlinge es noch heute schwer haben die Haftzeit zu verarbeiten und damit nicht fertig werden koennen. Auch wenn es nicht leicht zu verstehen ist, war mir die E-Haft auch eine Erleichterung. Klar, die drei Scheiben Brot vom Schliesser RT zu bekommen, war schon was... Aber das Allein-sein hat mir geholfen. Ein Zellengenosse sagte mir einmal: "man ist immer allein, aber nie fuer sich"! Zur Anfrage zu Nr. 33: Auf Arrest war Pendeln durchs Gitter mit der Lizzy moeglich. Diesem Trick verdanke ich manche Zigarette und viele Briefe.
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  Dessauer 29.12.05  12:17:59
ehemaliger politischer Häftling, Dessau - 1978 -1979 EB-6 ("Erzieher" Fleischer) §§213 - 15 Monate "Freiheit" - 1981-1982 Bautzen, §§220/222/214 - Freikauf 19.05.1982 seitdem in Kaiserslautern/Pfalz Vielleicht kann sich noch der eine oder andere Leser eher an meinen Spitznamen erinnern - Pink Floyd ( hab halt immer von dieser Musik geschwaermt). Namen habe ich kaum mehr in Erinnerung. Nach mehr als 22 Jahren auch kein Wunder. Der Eintrag 6 (Stephan Zimmer) nennt zumindestens einen Namen an den ich mich sehr angenehm erinnere: Peter Gruendel. Ich nenn mal noch ein paar Namen/Personen an die ich erinnere: Olaf Stelling der Schachprofi und Fruehaufsteher aus Freiberg - heute in Hamburg, Matthias "Zwetschge" aus Merseburg - der sich genau wie "Fisch" aus Rostock als Informant entpuppte. Der Pfarrer - ist damit der gut gebaute mit Bart gemeint, der an Heiligabend fuer alle gesungen hat? Bernd Maege aus Dresden - fast 3 Jahre dort, dann Freikauf in 1979. Harry aus der Naehe von Frankfurt/Oder, der nervlich so fertig war, dass man ihn nie von hinten ansprechen konnte ohne Gefahr zu laufen eine sofortige gewaltaetige Reaktion zu erfahren. Bernd Mertens aus Wolfen - der Kanusportler.Der kleine Mecklenburger, Peter, der nach Verden wollte und auch Mitte 1979 freikam. Andreas aus Schleusingen. Die zwei Jungs aus dem Vogtland. Gerald (Arzt?). Immer Weihnachten erinnere ich mich an die Zeit in Cottbus 1978. Wir durften im EB das Weihnachtsoratorium hoeren :-) Nicht vergessen ist aber auch die Zeit im Tigerkaefig :-( Bedingt durch einen naechtlichen Zwischenfall auf EB6 - ein Kamerad hatte so etwas wie einen Magendurchbruch und die Wachen hoerten das Rufen und Klopfen nicht - hatte ich mit Hinweis auf den fehlenden Schlaf und die DDR-Arbeitsrichtlinien eine Arbeitsaufnahme an den lebensgefaehrlich alten Drehbaenken verweigert - durfte ich auch diese "heilige" Staette kennenlernen. Naja, lang ist es her. Trotzdem freut es mich zu lesen, dass die "Kollegen" RT und Arafat nicht voellig ungeschoren davon gekommen sind. Das waren wirklich ueble Zeitgenossen.
Besonders im Arrest war man denen ja voellig ausgeliefert. Tellermine ist auch noch so ein Waertername. Sind sie mit dieser Strafe eigentlich ihrer Beamtenpensionen verlustig gegangen? Schwere Kindheit und soziales Umfeld und boese Gesellschaftsordnung koennen hier ja wohl weniger als Entschuldigung geltend gemacht werden. Okay, dann hoffe ich mal auf den Erhalt solcher Seiten im INET. Diese Dinge kann man eh kaum jemanden erzaehlen der sie nicht selbst erebt hat. Ohnmacht und Willkuer lassen sich halt auch schlecht beschreiben. Ostalgie ist ja schwer in Mode, vielleicht erinnert man sich dadurch ab und an auch an die Leidtragenden dieser wunderbaren,alten Zeit - als es noch die sorgende SED gab........
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  Viktor Witt 19.12.05  22:40:03
Hallo Ich war von 81-84 in Haft.In Cottbus auf der Nichtarbeiterzelle die längste Zeit mit Detlef Mundt der sehr oft Hungerstreik gemacht hat.Das ist auch nur noch der einzigste zu den ich Kontakt habe.Eine kurze Zeit habe ich bei Sprela in der Kontrolle gearbeitet. Ist denn noch einer von meiner Zeit da?? Es waren so viele die sich mal melden wollten aber hinter der Mauer haben viele ihr Gedächniss verloren.Oder wollten kein Kontakt mehr.
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Thomas 17.11.05  19:17:30
Ein Gruß an euch Alle. Kurz vor Weihnachten 1984 wurde ich verhaftet. Es hagelte Drohungen, Paragraphen. Die öffentliche Herabwürdigung der Friedenspolitik der DDR hatte gesessen. Sie schäumten vor Wut. FÜNF Jahre wurden mir in Aussicht gestellt...Ihr kennt das so oder ähnlich sicher selbst. Nach 6 Monaten in der UHA des MfS wurde ich nach Cottbus geschleppt. Endlich keine zugemauerten Fenster mehr, dachte ich und schon hagelte es Schläge...R.T. hatte gefallen an mir gefunden, vielleicht gab es auch Begleitpapiere mit Anweisungen...So lernte ich im Zugang noch nicht angekommen, seine privaten Gemächer mit Tigerkäfigen kennen. Ich wurde sehr krank..Irgendwann holten sie mich raus und trieben mich in einen Block. In der zweiten Etage fand ich mich in einer Zelle für 30! Häftlinge wieder. Unter anderem war hier das Küchenkommando untergebracht. In einem Nebenverließ standen 30 Betten, dicht an dicht, drei Etagen hoch... Ich war fassungslos. Das die roten Schweine Verbrecher sind und waren wußte ich, aber welche OPervbersitäten ich noch bei ihnen erleben würde, war mir bis dahin unbekannt. Ich war ja ein Frischling...In der Küche traf ich auf Erdbeernase, der sehr erfreut war mal wieder einen gelernten Koch in seiner Küche zu haben. Wie haben die das Essen nur vor mir gemacht? In meiner Position als 1. Koch konnte ich den Häftlingen ab und zu helfen. Mal war es ein Stück Brot, mal ein Klecks Marmelade und Zwiebeln waren immer heiß gegehrt. Ich mußte nur vorsichtig sein, denn nicht nur die wachmannschften beäugten mein Tun mit Sorgfalt, sondern auch die internen Küchenspitzel wollten sich ständig eine Vergünstigung verdienen. Nie vergessen werde ich das Schälkommando im Kartoffelkeller, der eher eine Kloake war. Es stank entsetzlich, es war nass und kalt. So wie diese Häftlinge behandelt wurden, so war das ganze verfluchte Regime. Ich brachte ihnen heimlich warmen Tee, wo es möglich war auch mal einen Apfel. Vielleicht erinnert sich noch einer an den Koch der Udo Lindenbergs Lieder in der Küche sang. Ich habe viele gute Kameraden in Cottbus gefunden, viele gebrochene Seelen, soviel geschundene Jahre und doch so viel Mut, Hoffnung und Kraft. Danke, Männer für den Zuspruch. Mein geheimnisvoller Anwalt Herr Vogel aus Berlin hat mir in die U-Haft zwei nette Briefe geschickt. Ich habe ein Jahr die Suppe gerürt und Freund auf Freund wurde nach Chemnitz geholt...l Mit mir hatten die roten Verbrecher Anderes vo. Am letzten Tag schickte mich ein pickelübersäates Narbengesicht des MfS zurück nach Leipzig. Dort erwartete mich nichts Gutes. Die beiden Majore oder was immer sie waren, die die ersten Verhören durchpeitschten, hatten mir schon geflüstert das sie mich nie aus der DDR lassen würden. Waren meine Gedichte und Geschichten daran Schuld? Jedenfalls verging ein weiteres Jahr mit wöchentlicher Meldung, Verlust des Arbeitsplatzes-nun Hilfsarbeiter, Zuweisung einer nassen und kaputten Wohnung, offene Briefe und Pakete, Wohnungseinbruch und Observationen am laufenden Band. Ich drohte irre zu werden, war wohl schon irre. Die Zersetzung feindlich negativer Kräfte nannte Herr Mielke und Herr Wolf das. Danke, das ihr uns nicht gleich erschossen habt!!! Jedenfalls meine Seele haben sie erschossen, meinen Körper angeschossen und meinen Geist belebt. Ihr, meine Feinde, habt mich klüger gemacht. Dann durfte ich endlich weg. So und so viele Stunden hatte ich Zeit. Hektik, Stress und die Frau hochschwanger. In Westdeutschland im Lager wurde ich zu weiteren dubiosen Herren geführt. Sie interssierten sich für Einzelheiten... Sitzen "DIE" jetzt auch schon hier? Ja, sie sitzen immer noch überall. In Detekteien, in Anwaltskanzleien, in der Bundeswehr, Polizei und in der Wirtschaft. Schade Deutschland. Uns Ehemaligen geht es wesentlich schlechter, denn wir haben keine Lobby. Wer mehr lesen möchte von meinem ganz normalen Wahnsinn in der DDR, kann das in dem Buch"Als die Schatten länger wurden." Erschienen im Wartburg Verlag in Weimar. Durchhalten, Kameraden.
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Verteilerkreis Stasiopfer 25.07.05  18:43:46
Kann uns jemand mitteilen, was aus Arafat geworden ist? Vielleicht sollte mal einer von Euch eine Seite mit Phantombildern der Banditen erstellen, mit Wohnanschrift und vielleich heimlich gemachten Fotos. Bei jedem Klappern in der Nacht sollen sie gerade im Bett stehen und zittern.
 
Kommentar:
4. 6. 1999: - 27 Monate Haft für Wärter "Arafat". COTTBUS - Still und blaß vernahm "Arafat" gestern das Urteil des Landgerichts: Wegen Mißhandlung von politischen Häftlingen in 24 Fällen muß Ex-Gefängniswärter Horst Jahn (51) 27 Monate ins Gefängnis. Dabei hätten ihm seine Taten die Schamesröte ins Gesicht treiben müssen: Mit Knüppeln, Schlüsseln und Handschellen hatte er seine Opfer ohne Vorwarnung malträtiert. Einem Behinderten stieß er die Krücke weg - er stürzte die Treppe herunter. Einen Häftling erhängte er "zum Schein" mit einem Strick. "Er wurde wie andere Aufseher von seinen Vorgesetzten als Werkzeug benutzt", sagte der Richter. "Die Taten waren aber auch durch DDR-Recht nicht gedeckt."
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Hans-Juergen Tittel 16.07.05  02:12:54
Hallo Ihr alle! Ich war 2 Jahre in der Obhut der blauen Uniformen in Cottbus,vorher 3 Monate im Hotel am Spreeufer,1982-1984,wegen Republikflucht und Verbindungsaufnahme mit dem Feind(BRD). Zuerst stanzen fùr Pentacon; wieso mùssen die eigentlich keine Wiedergutmachung an uns zahlen? 3 Schichten, im Accord, kein Pardon, entweder Du schaffst die Norm oder Du darfst allein wie ein Tier haussen, in Einzelhaft, ohne Vebindung zur Aussenwelt. Danach durfte ich, da ich Maurer war, das alte Krankenrevier zu neuen Zellen umbauen. Welche Ironie, Du wirst eingesperrt, weil Du die Freiheit liebst und musst Zellen fùr andere bauen, die auch die Freiheit lieben. Viele haben den Tag herbeigesehnt, der Tag an dem sich 6.00 Uhr morgens die Zellentùr oeffnet und Dein Name wird aufgerufen, und Du weisst, Du siehst Dr.Vogel in Karl Marx Stadt und Du siehst Gießen. Auch fùr mich ist dieser Tag gekommen und ich konnte diesem System den Rùcken kehren. Erinnert Ihr euch noch an die sauberen Schlafanzùge im Spreeufer und dem Bohnenkaffee, Sonntags? Welcher Zynismus, den dieses System an den Tag gelegt hat. Meine Gerichtsverhandlung dauerte gerade mal 30 Minuten, dann war alles fertig. Ich war damals 25 Jahre alt, war verheiratet und hatte 2 Kinder, 3jahre und 1 Jahr alt. Als ich meinen Sohn und meine Tochter wiedersah, mussten sie mich erst wieder kennenlernen, ihren Vater wieder kennenlernen.
41.  
dieter zobel 25.03.05  01:55:13
es mag alles richtig sein??? doch ich und wir haben es an leib und seele erlebt. ich möchte erzählen wie ich es 6 jahre erlebt habe... dieter zobel
40.  
  gefunden bei WMH 16.03.05  08:29:08
Ueber das Schreiben im Arrest im Gefaengnis Cottbus --------- Nun, es war moeglich, aber wie so vieles andere auch sehr schwer ausfuehrbar. Ich habe darueber auch in meine Memoiren berichtet. Dabei muss ich einschraenken, ich war nur fuer 21 Tage im Jahre 1983 im Arrest. Eine Kugelschreibermiene wurde mir beim passieren zum Freihof von einem anderen Arrestkumpel zugesteckt. Das einzige Papier war das auf dem Toilettenkuebel in der Mitte des sonst leeren Raumes (die Pritsche war tagsueber an der Wand festgeschraubt), der zur Haelfte mit Wasser fuer die Notdurft gefuellt war. Im Gegensatz zur Stasihaft auf der Bautzner Strasse in Dresden wurde die Arrestzelle in Cottbus tagsueber kaum kontrolliert. Ich war am Reimen nicht interessiert, wohl aber am Erinnern von Beweisen mathematischer Theoreme aus meiner Studentenzeit und am Erinnern lange vergessener Gedichte und Kirchenlieder, die ich seit der Kindheit verloren glaubte. Die Einsamkeit im Arrest brachte Bruchstuecke davon wieder in Erinnerung und die Moeglichkeit diese Teile zu notieren half der Erinnerung das Ganze zu rekonstruieren. Es war die einzige geistige Beschaeftigung die mir dort verblieb. So drehte ich tagsueber meine Runden auf dem dunkel ziegelrot gefaerbten Fussboden, in dem andere schon ihre Spuren hinterlassen hatten, sitzen war ja nicht erlaubt, und auch gar nicht moeglich wegen der gefaehrlichen Kaelte des Betons, dabei alte Kirchenlieder singend und das "Lied von der Glocke" rezitierend, die mir mein Vater so viele Male auswendig vorgesagt hatte. Am Abend machte "Arafat" stets seine Runde, mit ein paar Zwergen. Neben ihm sah fast jeder andere Waechter aus wie ein Zwerg. Man musste raustreten, die wenigen Kleidungsstuecke ablegen und durfte den Schlafanzug in Empfang nehmen. Waehrend der Zeit wurde die Zelle durchsucht und die Matratze von der Wand heruntergeschlossen. So geschah es das ich einmal nicht rechtzeitig ein Stueck beschriebenes Toilettenpapier im Kuebel versenkt hatte und Arafat den Schreiber von mir wollte. Die Kugelschreibermiene hatte ich gut versteckt, er konnte sie auch waehrend einer halben Stunde (ich hatte natuerlich keine Uhr) Suchens nicht finden. Aus Hass liess mich "Arafat" waehrend der ganzen Zeit der Suche nackt auf dem Flure stehen. Dann gab er auf, offenbar lockte das Fernsehen zu sehr. Im Kurzen: Es war wahrscheinlich unmoeglich fuer jemand wie mich, Geschriebenes herauszuschmuggeln, aber es war trotzdem moeglich, sich geistig zu beschaeftigen. Und das war schon SEHR wichtig, um auch geistig zu ueberleben! Dem unbekannten Kumpel, der mir dort die Miene zugesteckt hat, moechte ich auf diesem Wege meinen Dank aussprechen. Einer der naechsten Haeftlinge wird wohl die Miene im sicheren Versteck gefunden haben. Zeit zum Suchen und Erkunden der vier Waende, zwei davon Gitter vor Fenster und Tuere, hatte man da genug. WMH
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Heinz Bleck 04.03.05  17:41:57
Bin durch zufall auf diese Seite gestoßen,ich war den Tränen nah.Habe von Juni 1981 bis März 1982 meine Haftzeit in Cottbus verbracht.War zuletzt bei (Ledertache) der war Hautmann sein richtigen Namen weis ich nicht mehr.Ansonsten verblasst langsam meine Erinnerung , doch Arafat,R.T. und Pfeffernase sind mir noch ein Begriff.
38.  
Rainhard Kavel 18.01.05  14:53:26
Da ich selbst in Cottbus für 18 monate war weiss ich von dem Schmerz und Leid .Ich denke mit Wut an Arafat und RT zurück .Hoffe deshalb das die alte Anstalt als Erinnerung bleibt.Und wo bleibt das interesse an der Geschichte der Haftanstalt bei der Bevölkerung in Cottbus.Wir müssen alles tun um es nicht in Vergessenheit geraten zulassen
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hammer ,lothar 14.01.05  20:12:46
war von 1969 -73 in cottbus. es wahr dieschlimmste zeit meines lebens, noch heute habe ich alpträume, denke ich an spitzmaus und co . kenne noch vieles was dort geschah!
36.  
Landgraf,Jürgen 30.12.04  22:01:44
Bei dem Lesen der Beiträge kommen die Erinnerungen wieder. 1978-!979 Cottbus EB9 gearbeitet in der Wäscherei für viele die kurzen Unterhosen genäht, leider sind bei der Rentenversicherung dafür keine Entgeldpunkte gutgeschrieben worden. Aber vielleicht Erinnern sich jetzt einige an mich. PS.: Bei den Gedanken an Sorbische Annanas bekomme ich Beklemmungen.
35.  
Udo Steinacker 27.12.04  18:08:28
Nach 8 Monaten Untersuchungshaft bei der Stasi in Erfurt bin ich im Juni 1981 nach Cottbus verlegt wurden. Dort habe ich bis zum einer Abschiebung in der Küche gearbeitet. Habe in diesem Zeitraum auch die Essenverweigerung miterlebt. Die Wachmannschaften hatten damals den Raum mit Hunden gewaltsam geräumt. Der damalige Anstaltsleiter hatte an diesen Tag wahllos auf Häftlinge eingeprügelt. Wurde dieser Mann eigentlich zur Verantwortung gezogen ??
 
Kommentar:
Der Anstaltsleiter trat zuletzt als Zeuge (!) beim Prozess gegen R.T. im Cottbusser Landgericht auf. Ihn selbst hat offenbar bisher noch niemand etwas nachgewiesen ... Schöne neue Welt.

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Verteilerkreis Stasiopfer 21.12.04  07:02:07
Allen Stasiopfern, Cottbus- und Bautzenüberlebenden frohe Festtage und dass wir im nächsten Jahr aktiver werden. Im Gästebuch von Falcke schrieb einer: "Wo bleibt die viel beschworene Einigkeit derer, die wir im GELBEN ELEND beschworen haben? Leider ist sie auf der Strecke geblieben." Dies gilt auch für die Cottbusser. Wir wünschen uns von Euch mehr Aggressivität! Wir wurden oft schon gefragt, weshalb wir anonym bleiben. Doch wir wollen dies nicht ändern. Die Kerntruppe ist von EB-2 und EB-4, Cottbus.
33.  
Detlev Potrafke 24.11.04  18:49:21
Hallo Mitkämpfer, bin bei Recherche nach Cottbuser Vergangenheitsbewältigung auf diese Seite gestoßen. Nachdem ich einige Einträge gelesen hatte,war die Vergangenheit lebendiger denn je,und trotzdem tat es gut, Eure Stimmen zu hören!!! Daran sieht man wieder ganz deutlich,wie ungeheuer wichtig es ist,diese Gemeinschaft und die Erinnerung an das Geschehene, am Leben zu halten!! War von 1979-82 in Cottbus, EB 9, Härtel war damals noch Leutnant. Zusammen mit Jörg Riedel aus Henningsdorf, Günther Bernstein/Berlin, Peter Härtel (Architekt Schwerin), Harald Lang(Afrikanist), "Mali".... Beim Hungerstreik war ich dabei,haben nur,mit Wasser verdünnten Quark gegessen, war ja sowieso die einzige Eiweißquelle!War von März 82-Juli 82 in Einzelhaft wegen Arbeitsverweigerung, allerdings damals oben. Haben immer Zeitungen und Tabak mit den unteren Zellen "gependelt". Melde mich bald wieder! Muss erst mal verdauen!
 
Kommentar:
Vielen Dank für diese authentische Schilderung!Bitte gestatte mir, daß ich ergänze: In der Einzelhaft (Tigerkäfige), wo ich auch zur selben Zeit wie Du warst, konnte man wg. der Gitter innerhalb der Zelle gar nichts ans Fenster, um Zeitungen zu pendeln. Schreibe mir doch bitte genauer per e-mail, auf welcher Etage Du das gemacht hast: CHGcottbus@yahoo.de. Herzlich, Roland.
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Verteilerkreis 16.11.04  08:59:53
Wir haben Sylvio eben eine Mail geschrieben. Leider sehen wir auch hier das Problem, dass wir Stasiopfer zu 95% immer nur von Vergangenheit reden/schreiben. Seht Euch dagegen das Verhalten einer gewissen rel. Minderheit mit eigenem Staat im Nahen Osten an!!!! So müssen wir werden, nur so gehts! So haben wir Zukunft ... und -ganz wichtig-: Die Bestrafung der Stasitäter moralisch erzwingen. Leider sehen wir bei dem jetzigen Verhalten fast aller Stasiopfer diesbezüglich kein Licht. Wir suchen auch noch Stasiopfer, die in den USA leben.
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Sylvio Fischer 07.11.04  23:14:16
Hallo Ihr Ehemaligen, bitte schaut doch mal etwas öfters hier rein,- bevor "etwas" einschläft. Bitte stellt Fragen und sagt etwas, okay?! Ich suche schon lange nach Mithäftlingen und kenne diese Seite mit eben diesem Gästebuch. Mensch, das ist doch eine wirklich gute Möglichkeit mit unserer Vergengenheit fertigzuwerden, auch um sie zu verarbeiten...! Bitte meldet Euch hier,- Das hier ist ein Gästebuch,- aber WIR sind doch keine Gäste - WIR waren In Cottbus... - das vergesst Ihr nie und ich auch nicht... Ich bitte Euch - haltet dieses Gästebuch durch Eure Einträge am Leben,- ich weiß, daß einige "kriminelle" manchmal hier rein schauen. - Erschreckt bitte nicht, auch die "Krimis" (zumindest im EB 10) waren oft richtig hilfreich, zumindest mir gegenüber,- denn sie wußten, wie ein "Knast" funktioniert,- ich wußte es nicht, denn ich war gerade erst 18 Jahre jung,- also das soll nur ein Aufruf sein an Euch; Schaut hier rein und meldet Euch - Es ist unser aller Möglichkeit mit unserer Vergangenheit fertifzuwerden, wir können sie eh nicht vergessen, okay?! Liebe Grüße von Sylvio Fischer, ehemals EB-10 - Sprela-B bitte denkt darüber nach - BITTE!
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Sylvio Fischer 02.11.04  16:47:00
Hallo Roland, hallo alle anderen hier - Roland, Du könntest mich noch kennen. Ich war damals 18 jahre jung, als ich in Cottbus ankam. Aber ich habe eine andere Frage an die Leute von Pentacon: Wer weiß, in welcher Kamera unsere so sehr geliebte "Giessen-Sonne" eingebaut war? Welche Funktion hatte diese kleine und unscheinbare Schraube in der Form einer Sonne? Ich würde dann in ebay eine ersteigern und hätte ein,- äußeres "Andenken". Klar, die inneren Andenken haben wir ja alle und werden sie wahrscheinlich nie mehr los, aber mittlerweile bin ich auch ein bischen stolz auf meine "Andenken"! Habe wir denn nicht alle, die wir in Cottbus waren, gegen dieses "System" revoltiert?! Also Grüße an Euch alle! Also Roland melde Dich bitte mal (klar Ihr anderen auch wenn ihr wollt, auch wegen dieser kleinen "Schraube"!) meine mail-Addy: soundriser@gmx.de Und: haltet dieses tolle Gästebuch bitte weiter am Leben, denn es gibt viel zu wegig davon! Das alles darf nie vergessen werden! Sylvio
 
Kommentar:
Lieber Sylvio, bitte schreibe doch solche Anfragen direkt per e-mail an uns: CHGcottbus@yahoo.de. Hier guckt man, im Gegensatz zu einem Diskussionsforum, nicht immer rein. 2 bessere DDR-Diskussionsforen sind hier zu finden (Links): http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.cgi?USER=user_62209 http://www.forumromanum.de/member/forum/forum.cgi?USER=user_107771 PS: Ich war 6/82 - 3/83 auf EB 8 / EB 7, Pentacon. So sind wir uns vielleicht doch nie begegnet... :-(
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Sylvio Fischer 02.11.04  04:27:07
Hallo, ich war ein Jahr und eine Woche in Cottbus. EB10 - Sprela-B Schicht. Am 16. Januar 1984 ging ich zusammen mit meinem Vater auf Transport, den er voraussagen konnte, denn er arbeitete in der Kasse. Die Tiegerkäfige habe ich auch kennengelernt, denn ich wollte zu einem Sprecher nach Hoheneck, der mir aber nicht zustand.Durch mehrere Arbeitsverweigerungen habe ich es irgendwie doch geschafft und bin zum Sprecher gefahren, der aber in "Kalle Malle" stattfand. Brotwein haben wir angesetzt aber das absolute Highlight war, daß wir jede Menge Birkenhaarwasser destilliert haben. Mann war ich blau, aber das mußte mal sein. Dietrich Kessler kenne ich von früher persönlich auch, in Cottbus haben wir und dann wiedergetroffen. Er hat ein Buch geschrieben, es heißt "Stasi Knast". Er vertreibt es über seinen eigenen Verlag, den 3D-Verlag in Berlin. Vielleicht meldet sich ja mal jemand, der mich noch kennt. Übrigens: Ich suche schon Jahrelang nach Klaus Peter Horstmann, er war Einrichter in unserer Schicht und ein ganz feiner Kerl (- klar-so wie andere auch!) Und: Den Walter Gerber darf man nicht vergessen, er hat ein U-Boot gebaut und hat seine "Strafe" bis zum Schluß abgesessen. Schade, daß er nicht mehr lebt...! Machts gut, ich schaue öfters hier rein, verlaßt Euch drauf.
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Rolf Simon 02.11.04  00:46:12
Wed, 27 Oct 2004 12:41:14 EDT From: Rolfstelzen@aol.com To: uokg@freenet.de Subject: Cottbus Bautzener Strasse ! Liebe Freunde der UOKG ! Ich durfte den Knast von Cottbus noch einmal sehen. Hoffe nur,daß irgend etwas von den Zuständen wie wir sie erleben durften im Bild festgehalten wurde !!! Alle Tigerkäfige sind weg. Alle Türen sind neu. Alle Gitter sind neu. Die Zugänge zu den Naßzellen,damit meine ich das zweite Untergeschoss von RTs Reich wurden zugemauert. Die alten Katakomben sind ebenfalls zugemauert. Der Flachbau, wo wir das "Essen" einnehmen mußten ist weg (gegenüber Sprela) Die alte Stasi-U-haft ist weg. Ich hatte trotz drei Jahre Cottbus große Orientierungsschwierigkeiten. Das Eingangstor ist verändert (Auf Neu getrimmt) Alles ist leer nach wahnsinnig großer und aufwendiger Geldverschleuderei. Mit freundlichen Grüßen Rolf Simon
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Obst, Heidrun 26.09.04  14:36:56
Festgenommen am 9.4.84 in Guben, dann in UHA des MfS nach Cottbus transportiert Mai 84-April 85 StVA Hoheneck 3.5.85 Abschiebung in die Bundesrepublik Deutschland aktueller Name: Heidrun Breuer
26.  
Frank Richter 08.09.04  09:43:59
An alle ehemaligen politischen Häftlinge aus Cottbus ! Ich suche Mithäftlinge. War von April bis November 1989 in Cottbus beim geistig behinderten Hauptmann Härtel. Ich glaube EB 9. Frank Richter aus Ebersbach (Sachsen), heute in Bayern.
25.  
Maik Patzig 02.09.04  15:16:20
Hallo an alle Ex-Politischen,war von 06-84 bis 10-84 in Cottbus.Damals 19 Jahre alt.EB 6,meine ich zumindest.War mit Didi Kessler(von der Gruppe Magdeburg) auf der Zelle.Falls sich alte Gefährten hier finden,meldet Euch doch mal.

 

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